Kaiserslautern – Das Polizeipräsidium Westpfalz forciert seine Nachwuchswerbung – so wie andere Polizeibehörden in Rheinland-Pfalz auch. Eine Tassenaktion innerhalb der Behörde bildet dabei den Auftakt dazu.
Polizeipräsident Michael Denne verdeutlichte, dass in den nächsten Jahren verstärkt um Nachwuchskräfte für den Polizeidienst geworben werden müsse. In seiner Behörde seien seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aufgerufen, sich daran zu beteiligen, verdeutlichte der Polizeichef in einem Pressegespräch am Mittwoch-vormittag, zu dem er nach Kaiserslautern eingeladen hatte.
„Es wird schwieriger geeignete Nachwuchskräfte für den Polizeidienst zu gewinnen. Die „Baby-Boom“-Generation geht nach und nach in den Ruhestand. Wir erleben in der rheinland-pfälzischen Polizei gegenwärtig einen Generationswechsel und haben enormen Nachwuchsbedarf“, konstatierte der Behördenleiter. Gleichzeitig verringere sich die Zahl der Schulabsolventinnen und -absolventen, um die wir als Polizei mit den Arbeitgebern in anderen Bereichen der Verwaltung und der Industrie konkurrieren, so Michael Denne.
Aktuelle Umfragen haben ergeben, dass Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte die besten Botschafter und Werbeträger für den Polizeiberuf sind. Demnach haben circa 70 Prozent der Bewerberinnen und Bewerber im Vorfeld bereits Kontakt mit Polizistinnen und Polizisten. Der Berufswunsch „Polizistin“ bzw. „Polizist“ wird durch das enge soziale Umfeld, also Freunde, Bekannte und Familie geweckt. Bei anderen beispielsweise durch positive Kontakte oder Erlebnisse mit der Polizei.
„Ich möchte unsere Polizeibeamtinnen und -beamten deshalb noch stärker als bisher für die persönliche Ansprache junger geeigneter Menschen gewinnen: Sei es im Dienst, aber auch in ihrer Freizeit im Bekanntenkreis“, gab der Behördenleiter zu verstehen. Der Polizeipräsident warb für den Polizeiberuf und stellte heraus, dass das Aufgabengebiet sehr abwechslungsreich, spannend und interessant sei. Polizistinnen und Polizisten stünden als Menschen im Dienst für Menschen.
Eine Tasse: Ein Symbol des Dankeschöns! Eine landesweite Tassenaktion bildet den Auftakt zu einer Werbe-Kampagne. Mit dem Geschenk einer Tasse bedankt sich die Zentrastelle für Werbung und Einstellung (an der Hochschule der Polizei auf dem Flughafen Hahn) bei allen Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten, die sich bei der Nachwuchsförderung engagiert haben. Die Tasse auf dem Schreibtisch soll gleichzeitig weiter daran erinnern, am „Ball zu bleiben“, um auch künftig „kluge Köpfe“ für die Polizei zu gewinnen. In den nächsten Tagen werden die Werbe-Tassen auf den Polizei-Dienststellen in der Westpfalz verteilt.
Erster Polizeihauptkommissar Gerhard Mang, Leiter des Sachbereichs 14 (Aus- und Fortbildung), erläuterte, dass es beim Polizeipräsidium Westpfalz einen hauptamtlichen Einstellungsberater Polizeihauptkommissar Gerd Reinhardt) gebe, der für potentielle Bewerberinnen und Bewerber Ansprechpartner sei. Daneben stünden noch weitere 25 Kolleginnen und Kollegen zur Verfügung, die im Nebenamt als Einstellungsberater tätig seien. Dadurch sei gewährleistet, dass jede Dienststelle in der Westpfalz Beratungen durchführen könne. Gerhard Mang wies daraufhin, dass eine Online-Bewerbung über www.polizei.rlp.de/de/karriere/ das ganze Jahr und rund um die Uhr möglich sei. Einstellungstermine seien der 1. Mai und der 1. Oktober eines Jahres.
Auch der Sachbereichsleiter für Aus- und Fortbildung machte deutlich, dass die Tassenaktion mit ihrem Symbolcharakter durchaus ihre Berechtigung habe, denn bis 2021 sollen jährlich 560 Nachwuchskräfte in den Polizeidienst des Landes Rheinland-Pfalz eingestellt werden. „Und da sind vor allen Dingen die Kolleginnen und Kollegen gefragt, die den Kontakt zu jungen Leuten innerhalb oder auch außerhalb des Dienstes nutzen sollten“, so sein Appell.
Zur Pressekonferenz konnten zwei „Polizei-Familien“ gewonnen werden, die sich bereit erklärten, sich für eine Gesprächsrunde mit der Leiterin der Pressestelle, Kriminalhauptkommissarin Angela Walz, zur Verfügung zu stellen. Offen berichteten Celine Fremgen (21 Jahre) und Florian Hippchen ((21 Jahre), die ihr Bachelor-Studium an der Hochschule der Polizei Ende des Monats abschließen, dass sie es verwirklichen konnten, ihren Traumberuf zu ergreifen. Beide Kommissarsanwärter hatten von klein auf den Wunsch, zur Polizei gehen zu wollen. Die ersten Weichen wurden wohl schon im Kindesalter gestellt, in dem ihre Väter, beide Polizeibeamte beim Polizeipräsidium Westpfalz, nicht nur aus dem Polizeialltag schilderten, sondern sie auch zu polizeilichen Veranstaltungen, wie beispielsweise zum „Tag der offenen Tür“, mitnahmen. Ihre Eltern, die sich am Anfang durchaus Gedanken hinsichtlich der Berufswahl ihrer Kinder gemacht haben, sind mittlerweile beruhigt und guter Dinge. Dazu trage die gute Ausbildung und Vorbereitung auf den Polizeidienst bei, so der Tenor der Familienangehörigen.
Familie Fremgen und Familie Hippchen sind mächtig stolz auf die Polizeikommissare in spe. Das wurde im Gespräch deutlich. Es fehlt nur noch eine Prüfung. Dann ist es geschafft. Drücken wir den beiden feste die Daumen!