Speyer – Wie hält man sich geistig und körperlich fit bis zum Ruhestand? Silvia Schmitt kennt die Antwort: Indem man in zwei unterschiedlichen Dezernaten zwei Vorzimmer betreut, seit 2003 das von Fachbereichsleiter Thomas Zander und seit 2008 übernimmt sie zusätzlich die Vorzimmertätigkeiten für die Rechtsabteilung. Für ihr hohes Maß an Flexibilität sprach ihr Oberbürgermeister Hansjörg Eger bei ihrer Verabschiedung in den Ruhestand Dank und Anerkennung aus.
28 Dienstjahre weist ihr Arbeitskonto bei der Stadtverwaltung Speyer aus, zunächst im Ordnungs- und Hauptamt, dann im Bürgerbüro Station, bevor sie im Jahr 2003 in das Vorzimmer der Fachbereichsleitung, wechselte. Damit sie auch als Rentnerin beweglich bleibt, dafür sorgen ihre Enkelkinder. Sie freut darauf, nach dem offiziellen Renteneintritt mehr Zeit für sie zu haben sowie auf einen bereits geplanten Familienbesuch im fernen Sydney.
Bereits 40 Dienstjahre kann der gelernte Groß- und Einzelhandelskaufmann Erwin Schuster feiern, der ursprünglich bei der Polizeidirektion Speyer in den Öffentlichen Dienst einstieg. Im Zuge der Verwaltungsreform kam er im Jahr 1987 dann offiziell zur Stadtverwaltung Speyer und ist seitdem beim Ausländeramt tätig, wo er in erster Linie für Einbürgerungen zuständig ist. An seiner Tätigkeit gefalle ihm besonders, dass sie spannend und abwechslungsreich ist und er bei manchen Familien inzwischen schon die zweite Generation auf dem Weg zur deutschen Staatsangehörigkeit begleiten könne. In seiner Freizeit ist Schuster begeisterter Heimwerker und Kleingärtner.
Ihre „Silberhochzeit“ feierten die drei Jubilarinnen Alexandra Bayer, Sandra Böhm und Simone Kratzin im übertragenen Sinne nicht nur mit der Stadtverwaltung Speyer, sondern auch miteinander, denn vor 25 Jahren haben sie gemeinsam den Vorbereitungsdienst für den gehobenen Dienst bei der Stadt Speyer angetreten. „Wir sind wie ein altes Ehepaar, nur eben zu dritt“, kommentierte Sandra Böhm.
Bayer arbeitete zunächst im Schul- und Sportamt, anschließend beim Ordnungsamt und im FB 4 in den Bereichen Grundsicherung und wirtschaftliche Jugendhilfe, bevor sie 2016 schließlich zur Personalabteilung wechselte. Dort habe sie sich zwar inzwischen eingelebt, aber noch immer zu wenig Zeit für die Menschen. Sie hoffe aber, dass sich das in absehbarer Zeit ändern werde, so Bayer.
Im wohlverdienten Feierabend kümmert sich die Hobbygärtnerin am liebsten um ihren Duft- und Schmetterlingsgarten und baut ihre zahlreichen Unterkünfte für Insekten und Käfern weiter aus.
Simone Kratzin lernte in ihrer 25-jährigen Tätigkeit bei der Stadt Speyer viele verschiedene Stellen der Stadtverwaltung kennen. Seit 2013 ist sie Teamleiterin im Bürgerbüro Salzgasse und teilt sich die Vollzeitstelle mit ihrem Kollegen Daniel Fleischmann. Wichtig ist ihr im Beruf vor allem der direkte Kontakt zu den Menschen, der, wie sie betont, eine gute Schule fürs Leben ist und sich wie ein roter Faden durch ihren Lebenslauf zieht. Auch für sie bietet das Heimwerken die manchmal nötige Stresstherapie. Bei einem großen Haus und Hof gebe es schließlich immer etwas zu tun.
Sandra Böhm war in den vergangenen 25 Jahren vor allem als Standesbeamtin und im Sozialbereich eingesetzt. Seit 2007 ist sie im Bereich Sozialhilfe und Sozialleistungen tätig. Auch ihr ist der Kontakt mit Menschen wichtig – eine gute Voraussetzung für den Publikumsverkehr an dieser sensiblen Stelle. Im Kreise stolzer Hobbygärtner, erlag sie nicht der Versuchung, sich mit fremden Federn zu schmücken, sondern gab unumwunden zu, dass im Hause Böhm ihr Mann für den Garten zuständig ist.
Den Dankesreigen schloss OB Eger mit Dienstjubilar Andreas Eberhardt für ein Vierteljahrhundert Engagement für die Stadt Speyer. Nach einer Ausbildung zum Elektriker und Kraftfahrer und einer anschließenden Beschäftigung als Elektriker, kam er 1992 als Arbeiter zum Baubetriebshof. Ab 1994 war er dann als Kraftfahrer tätig, bevor er 2005 zur Reinigungstruppe für Park- und Gartenanlagen wechselte. Die Vorbereitungen für die Beerdigung des Altbundeskanzlers Helmut Kohl seien sehr aufwändig gewesen. Langweilig wird ihm und seinen Kollegen aber auch ohne Großereignis nicht, denn im Bereich der Park- und Gartenanlagen gebe es immer genug zu tun. Auch nach Feierabend gilt seine Pflege den Grünpflanzen, dann aber im heimischen Garten.