Bingen – Es war Oberbürgermeister Thomas Feser eine ganz besondere Freude im Namen der Stadt und der Bürgerschaft Hilde Gräff im Bingerbrücker Martin-Luther-Stift zum 100. Geburtstag zu gratulieren.
Der Erste Weltkrieg tobte, als die Jubilarin am 9. September 1917 im baden-württembergischen Lahr das Licht der Welt erblickte, ein Jahr später erfolgte der Umzug nach Unzenberg im Hunsrück. Weitere Stationen waren Altenessen, Geilenkirchen, Mainz, Essen und Bochum, wo sie 1934 die mittlere Reife abgelegt hat und eine private Handelsschule besuchte. Sport und Musik hatten immer einen großen Stellenwert für sie. Sie tanzte, war im Rollschuh-Club und spielte Tennis.
Beruflich arbeitete sie als Sekretärin und Sachbearbeiterin. Weitere Umzüge folgten in den Kriegsjahren und danach. Es ging unter anderem nach Oberhausen, Karlsruhe (dort sang sie auch im Theaterchor), an den Bodensee und nach Freiburg. 1948 ging es dann nach Genheim und 1949 nach Bingerbrück, 1962 zog sie nach Bingen, in die Schloßbergstraße. Von 1951 bis 1969 war sie im Landratsamt Bingen tätig, anschließend arbeitete sie bis zur Rente 1977 als Sekretärin im Schulamt der Kreisverwaltung Mainz-Bingen. Sie versorgte dann noch ihre in Bingerbrück lebende Mutter, die 1988 im Alter von 99 Jahren starb.
2008 ist die Seniorin, die großen Wert auf ihr äußeres Erscheinungsbild legt, in das Martin-Luther-Stift gezogen, sie nimmt noch rege am Weltgeschehen teil, liest, singt und dichtet gerne, sagt auswendig Gedichte wie zum Beispiel Schillers „Glocke“ auf, löst Kreuzworträtsel, schaut gerne abends lange fern, sie ist dankbare Hörerin der vom Lions-Club Bingen wöchentlich im Altenheim angebotenen Hörbuch- und Musik-CDs und sie bringt sich in die Angebote des Hauses wie die „Bunte Stunde“ und das Gedächtnistraining mit ein.
„Ich freue mich sehr, dass Sie noch so rege am Geschehen teilnehmen und dass Ihr Lebensmotto ,Leben – Lieben – Lachen, das sind die schönsten Sachen‘, Sie so aktiv bleiben lässt“,
so der Oberbürgermeister bei seiner Gratulation.