Mainz – Der experimentelle Kurzfilm „Alzheimer“ von Constantin Müller, der sich mit der Entdeckung der gleichnamigen Krankheit beschäftigt, ist von der Filmbewertungsstelle als Kurzfilm des Monats ausgezeichnet worden.
Bereits im April war der Film, der im Wintersemester 2014/15 im Studiengang Mediendesign der Hochschule Mainz entstand, mit dem Prädikat „Besonders wertvoll“ prämiert worden.
Auguste Deter wurde im Jahr 1901 in eine Klinik in Frankfurt am Main eingewiesen. Sie war verwirrt, konnte sich an vieles aus ihrem Leben nicht mehr erinnern, verwechselte Alltagsgegenstände und fühlte sich, nach eigener Aussage, als hätte sie sich „verloren“. Keiner in der Klinik wusste mit Auguste Deter und ihrer Krankheit umzugehen – bis ein Arzt die Behandlung übernahm und ihr genau die Fragen stellte, die dann zur Diagnose führten. Der Name des Arztes: Dr. Alois Alzheimer.
„In seinem experimentellen Film vermischt Constantin Müller gekonnt dokumentarische und fiktionale Ebenen. Aufnahmen von Auguste Deter und Gesprächsprotokolle werden gezeigt, dazwischen immer wieder inszenierte Kindheitserinnerungen. Durch diese oftmals träumerisch anmutenden Impressionen und die bildlichen Metaphern verschafft Müller dem Zuschauer einen emotionalen Zugang zum historischen Dokument, ohne dem Thema seine Bedeutung und die Betroffenheit zu nehmen. So entsteht in nur vier Minuten eine sehr intensive, berührende und auch informative Auseinandersetzung mit der Krankheit und dem Menschen, der vielleicht nicht als erster darunter litt – aber dessen Leiden zum allerersten Mal einen Namen erhielt.“ (Aus der Begründung der Jury)
Filminfos
Gattung: Experimentalfilm; Kurzfilm
Regie: Constantin Müller
Darsteller: Franziska Werner; Henning Pidde; Sophie Metzner; Augustin Wegeler
Drehbuch: Constantin Müller
Kamera: Cedric Jankowski
Schnitt: Constantin Müller
Musik: Alexandros Konstantaras
Länge: 4 Minuten
Produktion: Hochschule Mainz
Der Film ist im Kurs „Experimenteller Kurzfilm“ bei Daniel Seideneder, Dozent für Mediendesign, entstanden.