Mannheim – Daphne Hadjiandreou-Boll wird Flüchtlingskoordinatorin der Stadt Mannheim. Die Stelle wird ab Oktober 2015 beim Fachbereich Arbeit und Soziales angesiedelt. Hadjiandreou-Boll nimmt bereits jetzt wichtige Termine wahr.
Angesichts der seit Monaten hohen Flüchtlingszahlen ist der Wunsch in der Bevölkerung groß, diesen Menschen zu helfen. Die Aufgabe ist als Anlauf-, Beratungs- und Koordinierungsstelle für Flüchtlingsangelegenheiten konzipiert. Insbesondere geht es in Zusammenarbeit mit den sozialen Trägern darum, die Aktivitäten unterschiedlicher Akteure abzustimmen, Informationen über mögliche Förderprogramme zu bewerten und Partner aus der Wirtschaft zu gewinnen sowie Spenden und Projekte ehrenamtlich engagierter Bürger zu koordinieren und zu bündeln.
„Die große Hilfsbereitschaft der Bürgerinnen und Bürger gegenüber den Flüchtlingen hilft sehr. Um die Hilfe noch besser zu koordinieren, haben wir mit Frau Hadjiandreou-Boll eine sehr kompetente und anerkannte Person gefunden“,
erklärt Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz. Für die Stelle wird eine Förderung über das Förderprogram VWV-Integration des Ministeriums für Integration Baden-Württemberg beantragt.
Hadjiandreou-Boll leitet aktuell den Bereich „Sprachen und Integration“ der Abendakademie Mannheim. Davor war sie von 2011 bis 2014 stellvertretende Integrationsbeauftragte der Stadt Mannheim und Geschäftsführerin des Migrationsbeirats sowie von 2002 bis 2011 am Goethe-Institut Mannheim-Heidelberg tätig.
Wer spenden möchte oder ein Projekt zur ehrenamtlichen Betätigung sucht, findet weitere Informationen und Kontakte auf www.mannheim.de unter „Informieren, spenden, helfen“.
Flüchtlingssituation in Mannheim
Für jeden nach Deutschland kommenden Asylsuchenden ist eine Landeserstaufnahmeeinrichtung (LEA) die erste Station. In Mannheim unterhält das zuständige Regierungspräsidium Karlsruhe in der Neckarstadt-West eine solche LEA mit einer Aufnahmekapazität von ca. 750 Plätzen. Sie ist derzeit voll ausgelastet. Dort werden die Menschen untergebracht, bevor sie in einem nächsten Schritt einer anderen Kommune in Baden-Württemberg zugewiesen werden. Sofern die Kapazitäten der LEA ausgelastet sind, werden die Flüchtlinge in einer sogenannten bedarfsorientierten Erstaufnahmeeinrichtung (BEA) untergebracht, die sich in Mannheim auf Franklin befindet. In der BEA leben zum aktuellen Zeitpunkt knapp 3000 Flüchtlinge. Weiterhin leben auf Franklin 200 Flüchtlinge, die der Stadt Mannheim kommunal zugewiesen sind. Weitere 300 kommunale Flüchtlinge sind dezentral in Wohnungen im Stadtgebiet verteilt.