Bad Kreuznach – „Klima- und Umweltschutz braucht engagierte Menschen, Unternehmen und Initiativen. Die Preisträger des Umweltpreises Rheinland-Pfalz 2017 mit dem Motto ‚Aktiver Klimaschutz – innovative Projektideen‘ zeigen eindrucksvoll, wie engagierte Menschen mit kreativen Ideen zum Schutz des Klimas in Rheinland-Pfalz beitragen.
Und dass dies notwendig ist, zeigen aktuell die Hurrikane Harvey und Irma sowie der heftige Monsun in Südasien. Niemand kann den Klimawandel mehr leugnen. Wir müssen schnellstmöglich das Ausmaß begrenzen und mit den Folgen umgehen“, erklärte Umweltministerin Ulrike Höfken heute in Mainz bei der Vergabe des Umweltpreises. Deshalb sei das zivilgesellschaftliche Engagement auch so wichtig. Die drei ausgezeichneten Projekte seien vorbildliche Beiträge zur innovativen E-Mobilität und Forschung der Wasserreinhaltung.
Der Preis ist mit insgesamt 9.000 Euro dotiert. Er geht zu gleichen Teilen an die drei Gewinner, die von einer unabhängigen Jury ausgewählt wurden. „Wir wollen, dass diese vorbildlichen Ideen für Klima und Umwelt in unserem Land Schule machen und die Menschen dahinter die ihnen zustehende Aufmerksamkeit erfahren“, sagte Höfken bei der feierlichen Preisverleihung. Unternehmen, Organisationen, Kommunen, Verbände, Vereine sowie Privatpersonen aus Rheinland-Pfalz konnten sich auch in diesem Jahr wieder um die Auszeichnung bewerben. Das Land verleiht den Umweltpreis Rheinland-Pfalz bereits seit 1991.
Den Umweltpreis des Landes Rheinland-Pfalz erhalten in diesem Jahr:
Die Kreuznacher Lastenradinitiative KLARA mit dem Projekt „KLARA bringt´s“ ist eine ehrenamtlich getragene Initiative von Bürgern für Bürger in Kooperation mit der Stadt Bad Kreuznach. Unter dem Motto „Klara bringt‘s“ liefert das E-Cargobike seit März 2017 älteren Menschen oder solchen mit Mobilitätseinschränkungen zwei Mal in der Woche den Einkauf vom Wochenmarkt nach Hause. Getragen wird dieses Projekt von einem Team von 15 ehrenamtlichen Radfahrerinnen und Radfahrern.
„Dieses Projekt zeigt, wie engagierte Menschen mit einer hervorragenden Idee Vorbild für andere Städte sein können. KLARA spart Energie durch den Verzicht auf das Auto und unterstützt unsere älter werdende Gesellschaft durch Transportdienste mit frischen regionalen Lebensmitteln“,
so Umweltministerin Ulrike Höfken.
Die Arbeitsgruppe „Organische und Ökologische Chemie“ der Universität Koblenz-Landau liefert mit dem Projekt „Wasser 3.0 – Innovative Lösungen zum Schutz der wichtigsten Ressource der Welt“ eine innovative Technologie, um die Wasserressourcen zu schützen. Ziel der Forschung und Entwicklung ist, unser Wasser von Stoffen wie Medikamenten, Pestiziden und Mikroplastik zu befreien. Durch die Koppelung zweier Verfahren (Wasser 3.0-Entwickungen) können die gelösten organischen-chemischen und unerwünschten Bestandteile gebunden werden. Das Projekt Wasser 3.0 entwickelte eine praxistaugliche Anlage, mit der Kläranlagen der Größenklasse 1 bis 2 nachgerüstet werden können.
„Der innovative, technische Ansatz dieser Methode liefert bisher noch unerreichte Zielwerte für diese Art der Wasserreinigung. Zudem ist es ein energiesparendes Verfahren im Vergleich zur Aktivkohle und Ozon-Behandlung“,
lobte Höfken.
Die EnergieSüdwest AG betreibt mit ihrem Projekt „E-Auto-Carsharing Angebot ESEL“ eine Elektroauto-Flotte. ESEL ist ein Free-Floating-Konzept, bei dem die Fahrzeuge keinen festen Stellplatz haben, sondern im ganzen Stadtgebiet angemietet und abgegeben werden können. Dafür haben die EnergieSüdwest und die Stadt Landau ein ausgeklügeltes Parkkonzept mit Schnellladesäulen – gerade auch im Stadtzentrum – erarbeitet. Die Gleichstrom-Schnellladesäulen haben eine Ladedauer von weniger als 30 Minuten und werden mit 100 Prozent selbst erzeugtem Ökostrom betrieben. „Die Kombination aus Free-Floating mit Elektroautos und Schnellladesäulen ist das erste Projekt dieser Art in Rheinland-Pfalz. Dieses ausgeklügelte System zwischen parken, laden, einkaufen und die Stadt mit dem Umland zu verbinden, ist als Beitrag zum Klimaschutz unter Beibehaltung des Individualverkehrs, beispielgebend“, so Höfken.