Frankfurt am Main – Der Arbeitskreis Jour Fix Lesben und Schwule des Präventionsrates der Stadt Frankfurt wurde als regelmäßiges Treffen konzipiert, um verschiedene Konflikt- und Problemstellungen, die mit dem Thema Homosexualität verbunden sind, zu erörtern und Lösungen anzustreben. Dazu gehört insbesondere eine gewaltpräventive Öffentlichkeitsarbeit. In Frankfurt am Main ist Vielfalt zu Hause. Die Offenheit, der Respekt und die Anerkennung von Vielfalt bilden ein wesentliches Leitmotiv für die Förderung des gesellschaftlichen Miteinanders der in Frankfurt lebenden und arbeitenden Menschen.
Das erste Plakat wurde zum CSD im Jahr 1999 gefertigt. Damals hat der Präventionsrat die Kampagne mit dem Frankfurter Forum unter dem Motto „Keine Gewalt gegen Lesben und Schwule“ durchgeführt. Im Jahr 2016 hat der AK Jour Fix beschlossen, das Plakat zu relaunchen. Ebenso wie alle Menschen der Allgemeinbevölkerung können auch Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans*-, Inter*- und queere Personen (LSBTIQ) Opfer von Alltagskriminalität werden. LSBTIQ Menschen sind jedoch zusätzlich von Hasskriminalität betroffen.
Trotz der nach wie vor bestehende Gefahr sind verbale Übergriffe und körperlicher Gewalt aus homo- oder transfeindlicher Motivation im öffentlichen Bewusstsein und auch im Bewusstsein der jeweiligen Szenen in den Hintergrund getreten. Die allgemein gestiegene gesellschaftliche Toleranz gegenüber LSBTIQ-Personen überdeckt die in Teilen der Bevölkerung vorhandene Intoleranz und Gewaltbereitschaft. Die fehlende Sensibilisierung auch innerhalb der LSBTIQ-Communities führt dazu, dass Übergriffe oft nur privat besprochen werden.
Potenziell Betroffene müssen also über die Existenz spezifischer Beratungsstellen und Anlaufstellen der Polizei informiert werden. Gleichzeitig ist ein wichtiger Aspekt von Prävention die Sensibilisierung der Allgemeinbevölkerung die Schaffung eines offenen Klimas innerhalb der Stadt.
Der neue Slogan lautet „Gewaltfrei miteinander“. Diese Kampagne soll für Offenheit und Vielfalt in Frankfurt werben. Auf dem Plakat finden sich insgesamt acht Sprachen (Polnisch, Deutsch, Russisch, Türkisch, Englisch, Französisch, Arabisch, Farsi). Es ist geplant, 3000 Postkarten und 1000 Notfallkarten in der Szene und darüber hinaus zu verteilen. Ferner wurden 1000 Plakate gefertigt. Diese sollen in den Ämtern der Stadt Frankfurt, in Flüchtlingsunterkünften, Polizeidienststellen sowie in den Jobcentern aufgehängt werden.
Das Hessische Ministerium für Soziales und Integration hat die Kampagne im Rahmen des Aktionsplans für Akzeptanz und Vielfalt finanziert und unterstützt. Die Stabsstelle Antidiskriminierung im Ministerium für Soziales und Integration hat den Aktionsplan für Akzeptanz und Vielfalt entwickelt, mit dem gemeinsamen Ziel aller Beteiligten, Akzeptanz gegenüber sexueller und geschlechtlicher Vielfalt zu fördern und Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans*- und intergeschlechtlichen sowie queeren Personen den Respekt und die Anerkennung zum Ausdruck zu bringen, die alle Menschen verdienen.
Das Projekt wurde ebenfalls durch die Koordinierungsstelle für lesbische, schwule, bisexuelle, trans*, inter* und queere Themen im Amt für multikulturelle Angelegenheiten und die AIDS Hilfe Frankfurt finanziert und unterstützt.
Öffentlich wurde das Plakat erstmals auf dem diesjährigen CSD in Frankfurt präsentiert. Die aktuelle Plakatkampagne des Ak Jour Fix ist ein wichtiger Baustein für eine tolerante, liberale und weltoffene Stadt Frankfurt in der alle gemeinsam gewaltfrei leben wollen.