Kaiserslautern – Auf dem Gelände der „Kapaun Air Station“ wurde heute mit einem Spatenstich der Neubau der Kaiserslautern Elementary School angeschoben. Neben hochrangigen Militärangehörigen und US-Schulleitern der Region waren Verantwortliche des US Army Corps of Engineers, des Amts für Bundesbau Rheinland-Pfalz und des Landesbetriebs Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB) vor Ort.
Der Leiter des mit dem Bau beauftragten Landesbetriebs LBB – Niederlassung Kaiserslautern –, Norbert Höbel, lobte die Zusammenarbeit der deutschen und US-amerikanischen Dienststellen und zeigte sich zufrieden mit den Planungen: „Ich bin sicher, dass die Lehrer beste Bedingungen für ihre Arbeit vorfinden werden, die Eltern zuversichtlich und beruhigt ihren Nachwuchs in diese Schule schicken können und vor allem, dass die Kinder in diesem Gebäude hervorragend lernen und sehr aktiv ihre Umgebung erleben, erkunden und erforschen können.“
Das Auftragsvolumen für die neue Schule beträgt 29,9 Millionen Euro. Der US-Standort Kaiserslautern (Military Community mit rund 57.000 Angestellten plus Familienangehörigen) bleibt nicht zuletzt durch den Schulneubau, der sich nach neuesten Konzepten des „21st Century Learnings“ richtet, langfristig attraktiv.
Mit diesem neuen pädagogischen Ansatz aus den USA wollen Schulen auf die Herausforderungen einer immer anspruchsvolleren und komplexer werdenden Welt reagieren. In den „21st Century Schools“ sollen Kinder und Jugendliche lernen sich zu informieren, zu bewerten und Problemstellungen zu lösen. Elektronische Medien ersetzen Hefte und Bücher, Lehrer sind „Coaches“. Selbstständiges und vernetztes Lernen in Lernplattformen lösen den Frontalunterricht ab. Diese neuen didaktischen Ansätze verlangen Schulgebäude, die individuell und nachhaltig sind. Der zweigeschossige Bau soll offen wirken und Freiräume bieten. Und auch die Gebäudeteile selbst sollen Lernobjekt sein: Schaufenster ermöglichen zum Beispiel den Blick ins Innere der Wände.
Das neue Schulbaukonzept soll sowohl in den USA als auch weltweit an vielen US-Militärstandorten angewandt werden. In Rheinland-Pfalz planen die US-Streitkräfte derzeit zehn Schulen nach diesem Konzept und ein Verwaltungsgebäude. Ob Elementary, Middle oder High School: rund 630 Millionen Dollar werden in den nächsten Jahren von US-Seite an den verschiedenen Standorten in Rheinland-Pfalz investiert.
Wie bei ähnlichen Bauten der US-Streitkräfte in Deutschland tritt laut einem Verwaltungsabkommen der Bund als Bauherr auf. Da der Bund keine eigene Bauverwaltung in den Ländern unterhält, bedient er sich auf dem Weg der Organleihe der Bauverwaltungen der Länder. In Rheinland-Pfalz vertritt das Amt für Bundesbau deshalb den Bund als Bauherren und hat die Fachaufsicht. Für die Durchführung der Baumaßnahmen ist der Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB) zuständig.
Daten Kaiserslautern Elementary School
Schule für 655 (Kindergarten und Grundschule) und 75 Bedienstete
Es entstehen Unterrichtsräume, große Gemeinschaftsbereiche („Commons“), eine Schulküche, Verwaltungsräume, Lerngärten mit Photovoltaik- und Windkraftanlage zu Demonstrationszwecken, Spielplätze für Kindergarten und ein Sport-/Spielfeld für den Grundschulbereich und ein PKW- und Busparkplatz.
Auftraggeber: US-Streitkräfte
Bauherr: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB)
Bauherrenvertretung in Rheinland-Pfalz: Amt für Bundesbau Rheinland-Pfalz (ABB)
Umsetzung der Baumaßnahme: Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB)
Auftragssumme: 29,9 Millionen Euro
Baubeginn: Juni 2017
Geplante Übergabe: November 2019