Karlsruhe – Ab 2018 übernimmt der Landkreis Karlsruhe den Betrieb der Sammelstellen für Wertstoffe und Grünabfälle in Bruchsal sowie die Verwertung der Grünabfälle. Dies beschloss der Ausschuss für Umwelt und Technik des Kreistags, der gleichzeitig Betriebsausschuss für den Abfallwirtschaftsbetrieb ist, in seiner Sitzung vom 28. September 2017. Er reagierte damit auf den Beschluss des Bruchsaler Gemeinderats, wonach die Stadt diese Aufgabe nicht länger wahrnehmen möchte.
Die künftige Lösung wurde von Kreis- und Stadtverwaltung gemeinsam erarbeitet und sieht drei Kombihöfe vor: In Untergrombach bleibt der Standort am Rötzenweg in bisheriger Form bestehen. In Heidelsheim wird im Gewann Kalkofen in der Nähe der Einkaufsmärkte bei der B35 eine neue Sammelstelle für Wertstoffe und Grünabfälle eingerichtet; dafür wird die bisherige Grünabfallstelle bei der Firma BOM aufgegeben. In der Kernstadt wird die bisherige Sammelstelle beim städtischen Bauhof geschlossen und stattdessen der auf dem Deponiegelände bestehende Wertstoffhof um einen Grünabfallsammelplatz erweitert. Übergangsweise will die Stadt Bruchsal beim Bauhof auf eigene Kosten weiterhin eine Anlieferung von Kleinmengen an Grasschnitt und krautigen Grünabfällen anbieten.
Jede der drei Sammelstellen sollen in der Woche an 13 Stunden geöffnet sein. Damit auch Berufstätige die Sammelstellen einfach nutzen können, soll jede Sammelstelle Freitags drei Stunden und Samstags sieben Stunden zugänglich sein, die anderen Öffnungszeiten sollen so ausgestaltet werden, dass werktäglich außer Montag immer mindestens ein Kombihof geöffnet hat. Insgesamt gesehen bleibt das Angebot für die Bevölkerung damit in etwa gleich. Betrieben werden die Sammelstellen von der landkreiseigenen Gesellschaft BRLK, die im Landkreis bereits in sieben Gemeinden vergleichbare Sammelstellen betreibt.
Weitere Beschlüsse fasste der Betriebsausschuss für den Betrieb der Deponie Bruchsal. Bereits ab dem 1. Oktober wird dort der eingesammelte Restsperrmüll nicht mehr umgeladen, sondern direkt bei der Aufbereitungsanlage der Firma SUEZ in der Lußhardtstraße angeliefert und dort zu Ersatzbrennstoffen verarbeitet. Grund hierfür ist, die Betriebssicherheit der Deponie zu erhöhen, nachdem es in der Vergangenheit auf der Umschlagsfläche immer wieder zu Bränden gekommen ist. Zugestimmt wurde auch einem neuen Konzept zur Optimierung der Deponiegasverwertung. Um das diffuse Entweichen von Methan in die Atmosphäre zu unterbinden, wurde die Oberfläche der Deponie mit einer Kunststoffdichtungsbahn abgedeckt und mit dem über zahlreiche Gasbrunnen erfassten Deponiegas bis zu drei Blockkraftwerke betrieben. Da im Lauf der Zeit immer weniger Deponiegas entsteht und auch der Methangehalt zurückgeht, werden die Verdichter, Gasmotoren und Deponiegasfackeln bald überdimensioniert bzw. ungeeignet zur Verwertung des Deponiegases sein. Aus diesem Grund werden die Anlagen teilweise zurückgebaut und umgerüstet. Die Kosten in Höhe von rund 225.000 EUR lassen sich in dieser Zeit durch die Stromerlöse decken.