Wiesbaden – Informationen und Neuigkeiten aus der Stadt und den Stadt-/Ortsteilen.
„Natur-Erleben in der Fasanerie“
Am Sonntag, 8. Oktober, findet in der Fasanerie, Wilfried-Ries-Straße 20, unter dem Motto „Natur-Erleben in der Fasanerie“ die Veranstaltung „Spinnen: Ungeheuer-sympathisch“ statt. Von 14 bis 16 Uhr können Kinder und deren Eltern unter der Leitung von Annette Kirsch etwas über Vogelspinnen lernen.
Treffpunkt ist am Haupteingang der Fasanerie. Die Kosten betragen 5 Euro pro Person. Anmeldungen und Rückfragen nimmt Annette Kirsch unter Telefon (069) 27271996 entgegen.
„Survival für Kids“ in der Fasanerie
Am Samstag, 7. Oktober, findet in der Fasanerie, Wilfried-Ries-Straße 20, unter dem Motto „Natur-Erleben in der Fasanerie“ die Veranstaltung „Survival für Kids“ statt. Von 10 bis 12.30 Uhr können Kinder ab sechs Jahren unter der Leitung von Frank Friedrichs etwas über das Überleben und Übernachten im Wald lernen.
Treffpunkt ist am Haupteingang der Fasanerie. Die Kosten betragen 6 Euro pro Person. Anmeldungen und Rückfragen nimmt Frank Friedrichs telefonisch unter 015117217517 oder per E-Mail frankfriedrichs@web.de entgegen.
Vortrag über „Produktion von Blaukreuz-Kampfstoffen“
Das Stadtarchiv Wiesbaden, Im Rad 42, lädt für Donnerstag, 5. Oktober, 19 Uhr, zu einem Vortrag von Prof. Dr. Hans Hermann Rump mit dem Thema „Produktion von Blaukreuz-Kampfstoffen – Kalle & Co/Biebrich und die deutschen Teerfarbenfabriken im Ersten Weltkrieg“ ein.
Über Planung und Durchführung des Gaseinsatzes im Ersten Weltkrieg liegen umfangreiche Untersuchungen vor, während die Aufgabenteilung zwischen Kriegsministerium, der deutschen chemischen Industrie und dem von Prof. Fritz Haber geleiteten Kaiser-Wilhelm-Institut für Physikalische Chemie und Elektrochemie bei der Herstellung der Kampfstoffe weniger gut bekannt ist. Die Auswertung der im Stadtarchiv Wiesbaden aufbewahrten Unterlagen der Firma Kalle & Co A.G. zur Herstellung der Blaukreuz-Kampfstoffe Clark I und Clark II in den Jahren 1917 und 1918 erlaubt jedoch einen Blick auf die enge Verbindung von Staat und Wirtschaft unter den besonderen Bedingungen des Krieges. Viele Dokumente waren bisher nicht bekannt, etwa zur genauen Abstimmung von Roh- und Hilfsstoffbeschaffung, Vorversuchen und chemischer Fertigungstechnik zwischen den sechs beteiligten Firmen BASF, Bayer, Farbwerke Höchst, Cassella, AGFA-Wolfen und Kalle. Auch zum Aufbau einer Granaten-Abfüllstation für Gemische aus Clark und Phosgen in Breloh/Munsterlager durch Kalle & Co. gibt es bisher fast keine Informationen. Der Referent, von Hause aus Chemiker, ist der erste, der sich intensiver mit diesen hochinteressanten Quellen beschäftigt hat.
Vortrag zu Hochbegabung und sozialer Ungleichheit
Im Bereich der Begabtenförderung hat sich in Wiesbaden im Laufe eines Jahres einiges getan. Wichtigster Schritt zur Verbesserung des Angebots war die Eröffnung der „Wiesbadener Akademie für Kinder und Jugendliche mit besonderen Begabungen und Hochbegabung“, kurz Begabtenakademie Wiesbaden. Im September 2016 startete die Akademie mit Kursen für Schülerinnen und Schüler ab 13 Jahren, mittlerweile steht sie auch jüngeren Kindern offen. Um dieses Angebot machen zu können, hatte sich das städtische Schuldezernat mit der vhs Wiesbaden und der Hochschule RheinMain zwei erfahrene Bildungsinstitutionen an seine Seite geholt.
Aktuell beginnt bereits das dritte Semester der Begabtenakademie. Die neuen Kurse sind im neuen vhs-Programmheft beziehungsweise unter http://www.vhs-wiesbaden.de/bereich-rechts/kurse-fuer/wiesbadener-begabtenakademie/ zur Buchung veröffentlicht. Einige Kurse sind bereits gestartet.
Eine weitere Neuerung des Netzwerks Hochbegabung ist die Vortragsreihe mit dem Titel „Normal oder Hochbegabt“. Vorgesehen sind jeweils drei Veranstaltungen pro Jahr; jeder Vortrag greift das Thema „Hochbegabung“ unter einem besonderen Fokus auf.
Den Auftakt der Reihe machte am 10. Januar Prof. Dr. Detlef H. Rost, Southwest University Chongqing und Philipps-Universität Marburg, mit einem Vortrag zu „Intelligenz – von der Wiege bis zur Bahre“.
Die zweite Veranstaltung folgte am 20. Juni mit einem Vortrag von Prof. Dr. Michael Schmidt zum Thema „Hochbegabung – mehr als der IQ“. Er ist Diplom-Sozialpädagoge und Diplom-Pädagoge und lehrt an der Hochschule RheinMain Wiesbaden.
Den dritten Vortrag in diesem Jahr hält Prof. Dr. Gerhard Büttner am Mittwoch, 4. Oktober, ab 18 Uhr im Stadtverordnetensitzungssaal des Rathauses zum Thema „Hochbegabung und soziale Ungleichheit“. Er ist Diplom-Psychologe und Diplom-Pädagoge. Als Mitglied des interdisziplinären Forschungszentrums IDeA (Individual Development and adaptive Education) lehrt und forscht er an der Goethe-Universität Frankfurt am Institut für Psychologie im Arbeitsbereich Pädagogische Psychologie. Dort ist er wissenschaftlicher Leiter der Beratungsstelle MAINKIND, zu deren Aufgabenstellungen die Beratung von Kindern und Jugendlichen mit Hochbegabung zählt. Zusätzlich ist er wissenschaftlicher Leiter des Kompetenzzentrums Schulpsychologie, das an der Goethe-Universität in Kooperation mit dem Hessischen Kultusministerium betrieben wird. Herr Prof. Büttner begleitet die Begabtenakademie Wiesbaden wissenschaftlich.
Intelligenz ist ein komplexes Persönlichkeitsmerkmal. Es steht nicht für sich, sondern weist vielfältige Beziehungen zu anderen Eigenschaften auf, so auch zu sozialen Merkmalen wie Geschlecht, sozio-ökonomischem Status, Migrationshintergrund, Bildungsstand. Damit ist Intelligenz auch ein Thema, das sich nicht losgelöst von Fragen der sozialen Ungleichheit betrachten lässt. Soziale Ungleichheit ist gegeben, wenn Menschen aufgrund ihrer sozialen Stellung in unterschiedlichem Ausmaß Zugang zu wertvollen gesellschaftlichen Gütern (zum Beispiel Schulbildung) haben. Der Zugang zum Schulsystem und darauf aufbauend zur beruflichen und zur gesellschaftlichen Teilhabe ist eben nicht allein von der Intelligenz abhängig. Aus der empirischen Bildungsforschung ist bekannt, dass Bildungschancen ungleich verteilt sind und Kinder trotz gleicher intellektueller Voraussetzungen in unterschiedlichem Ausmaß gefördert werden. Dies trifft auch auf Hochbegabte zu. Bildungsdisparitäten zeigen sich bei ihnen z. B. darin, dass die Benennung für Hochbegabtenprogramme auf der Grundlage sozialer Kriterien teilweise selektiv erfolgt, was zu systematischen Benachteiligungen führen kann. Darüber hinaus werden Förderangebote nicht von allen Hochbegabten in gleicher Weise wahrgenommen. Selektions- und Selbst-Selektionsprozesse tragen dazu bei, dass Mädchen, Kinder mit niedrigem sozio-ökonomischem Status und mit Migrationshintergrund in Maßnahmen zur Förderung von Hochbegabten unterrepräsentiert sind. Im Vortrag wird auf Befunde zu Zusammenhängen von Intelligenz, Geschlecht, sozio-ökonomischem Status und Migrationsgeschichte eingegangen. Weiterhin werden Befunde zu Selektions- und Selbst-Selektionsprozessen vorgestellt, die zu Bildungsdisparitäten beitragen. Hierzu werden Daten aus eigenen Studien präsentiert.
Der Vortrag ist kostenfrei; Bildungsdezernat und Bildungsbüro der Landeshauptstadt Wiesbaden laden alle Interessierten herzlich ein. Im Anschluss wird es bei Brezeln und Getränken Zeit für Fragen und Aussprache geben. Um Anmeldung wird gebeten unter
http://www.vhs-wiesbaden.de/bereich-rechts/kurse-fuer/wiesbadener-begabtenakademie/.
Teilnehmer erhalten postalisch eine Anmeldebestätigung mit Möglichkeit zur kostenlosen Nutzung des ÖPNVs.
Das Netzwerk Hochbegabung unter Leitung des Bildungsdezernats ist unter http://www.wiesbaden.de/leben-in-wiesbaden/bildung/schulen/netzwerk-hochbegabung.php zu finden, die Begabtenakademie unter http://www.wiesbaden.de/leben-in-wiesbaden/bildung/schulen/wi-akademie.php.