Landau – Im Landauer Marienring wird derzeit eine lärmmindernde Asphaltdecke eingebaut – eine Premiere für die gesamte Südpfalz! Mit dem sogenannten Flüsterasphalt soll die Lärmbelastung des stark frequentierten Straßenabschnitts zwischen Südring und Ostring reduziert werden. Bürgermeister und Verkehrsdezernent Dr. Maximilian Ingenthron hat die Baumaßnahme im Marienring jetzt gemeinsam mit dem Leiter der Abteilung Mobilität und Verkehrsinfrastruktur des Stadtbauamts, Ralf Bernhard, vorgestellt.
„Die Verwendung von Flüsterasphalt ist für uns ein Pilotprojekt, mit dem wir Neuland betreten“, erklärt der Bürgermeister. Der Marienring zähle zu den meist frequentierten Straßen der Stadt und sei im Zuge der Erhebungen und Berechnung zur Erstellung des Lärmaktionsplans als stark lärmbelastetes Gebiet identifiziert worden. „Aufgrund der Arbeiten der EnergieSüdwest an Gashaupt-, und Wasserleitungen sowie der Erneuerung der Hausanschlüsse, hätte die Straßendecke in jedem Fall erneuert werden müssen. Damit hat sich hier die sehr gute Gelegenheit ergeben, diesen besonderen Asphalt einzubauen. Von der Maßnahme für rund 250.000 Euro versprechen wir uns wichtige Erkenntnisse. Sollte er, wie zu erwarten, den Verkehrslärm deutlich reduzieren, wird er in der Stadt künftig auch an anderen hochbelasteten Straßenabschnitten zum Einsatz kommen“, so der Verkehrsdezernent.
„So eine Baustelle haben wir in der Stadt nicht alle Tage“, erklärt der Leiter der Abteilung Mobilität und Verkehrsinfrastruktur des Stadtbauamts, Ralf Bernhard. Das Verfahren zum Aufbringen des lärmmindernden Asphalts sei ein ganz besonderes. Es müsse durchgängig trocken und wärmer als 6 Grad Celsius sein. Außerdem müsse das offenporige Asphaltgemisch aus besonders feinkörnigem Splitt und Bitumen heiß in einem Guss und nicht in Bahnen aufgebracht werden. „Anders würden Nähte oder Fugen entstehen, die die Wirkung des Flüsterasphalts mindern würden“, so Bernhard.
Auch für die ausführende Straßenbaufirma Theisinger & Probst sei es eine Premiere, erklärt der Leiter der Straßen- und Tiefbauabteilung des Unternehmens, Ulrich Blaser. 26 Mann seien nötig, um die rund 300 Tonnen 180 Grad heißen Asphalt aus dem nahegelegenen Mischwerk Landau gleichmäßig auf dem Straßenabschnitt von 360 Metern zu verteilen.
Nach dem Asphaltieren erfolgen bei trockenem Wetter die Markierungsarbeiten. Am kommenden Freitag, 6. Oktober, kann die Straße voraussichtlich im Laufe des Tages wieder für den Verkehr freigegeben werden. Im Anschluss werden die Fahrbahnteiler und Überquerungshilfen an den Knotenpunkten Friedrich-Ebert-Straße sowie Ost- und Südring erneuert und barrierefrei mit einem Blindenleitsystem gestaltet. Hierfür ist lediglich die Einrichtung von Inselbaustellen erforderlich.