Darmstadt / Frankfurt am Main / Wiesbaden – Vor 20 Jahren hat das Regierungspräsidium (RP) Darmstadt Zuwachs bekommen: Zusätzlich zum Stammhaus am Darmstädter Luisenplatz kamen Umweltabteilungen in Darmstadt, Frankfurt und Wiesbaden hinzu. Damals eigenständige Ämter wurden in das RP Darmstadt integriert, fünf Jahre später zusätzlich die Arbeitsschutzverwaltung. Das RP wurde damit zur Bündelungsbehörde für den Arbeits- und Umweltschutz in Südhessen.
Die drei Umwelt- und Arbeitsschutzabteilungen des RP Darmstadt bilden nunmehr seit zwei Jahrzehnten moderne, bürgernahe und erfolgreiche Verwaltungen. Sie sind beim RP zusammengewachsen, fachlich anerkannt und vielfach gefragt – zum Nutzen der Umwelt und der Lebensqualität der Menschen in ganz Südhessen, einschließlich des Rhein-Main-Gebiets. Auch leisten die drei Abteilungen einen wesentlichen Beitrag für den Wirtschaftsstandort der Metropolregion. Wesentliche Aufgaben an allen drei Standorten sind die Aufsicht über die Abfallwirtschaft, der Boden- und Gewässerschutz, der Immissions- und Strahlenschutz sowie die Überwachung der Produktsicherheit. Dazu wird von den Fachleuten jeden Tag eine Vielzahl von Gesetzen, Verordnungen und Vorschriften angewendet – hierfür ist viel juristischer und verwaltungsrechtlicher Sachverstand notwendig. Die Arbeitsschützerinnen und Arbeitsschützer vom RP sind in sämtlichen Branchen im Einsatz.
Die Zuständigkeit der Abteilung Darmstadt erstreckt sich neben der einstigen Residenzstadt auf den Kreis Darmstadt-Dieburg, den Odenwaldkreis sowie die Landkreise Bergstraße, Groß-Gerau und Offenbach. In den Büros am Luisenplatz und vor Ort arbeiten rund 250 Beschäftigte in dem Bereich. Die prosperierende, überwiegend dicht besiedelte Gegend stellt die Verwaltung vor große Herausforderungen: Die hochkomplexe und über Hessen hinaus bedeutsame Sonderabfall-Verbrennungsanlage in Biebesheim ist nur ein Beispiel für die aufwändigen Genehmigungs- und Überwachungsaufgaben des RP. Von Hessens einziger Deichmeisterei aus kümmert sich das RP um den Hochwasserschutz an Rhein und Main. Das Wasser aus dem Hessischen Ried dient zur Versorgung des gesamten Rhein-Main-Gebietes.
Die Zuständigkeit der Abteilung Frankfurt erstreckt sich auf das Gebiet der Städte Frankfurt und Offenbach sowie auf den Wetteraukreis und den Main-Kinzig-Kreis. Im Behördenzentrum am Frankfurter Hauptbahnhof und vor Ort arbeiten rund 270 Beschäftigte. Die starke Bevölkerungszunahme im Ballungsraum wirft viele Fragen auf, zu deren Lösung die Abteilung beiträgt: Wie können Unfälle auf Baustellen vermieden werden? Wie werden die Menschen vor Lärm geschützt, wenn Wohngebiete in der Nähe von Industrieanlagen entstehen? Wo kann Trinkwasser gewonnen werden, ohne dass die Natur dadurch Schaden nimmt? Wichtige Tätigkeitsschwerpunkte in Frankfurt sind außerdem die Aufsicht über die Industrieparks in Frankfurt und Hanau sowie der Frankfurter Flughafen.
Die RP-Abteilung in Wiesbaden ist zuständig für die hessische Landeshauptstadt, den Rheingau-Taunus-Kreis, den Main-Taunus-Kreis und den Hochtaunuskreis. Die etwa 180 Beschäftigten sind in der Nähe des Hauptbahnhofs und im Europaviertel untergebracht. Hier arbeiten Chemiker, Geologen und Ingenieure aus den verschiedensten Bereichen (Bauen, Bergbau, Umwelt) – genau wie an den beiden anderen Standorten. Diese begleiten komplexe Verfahren bis zur Genehmigung und nehmen auch die Aufsicht wahr. In Wiesbaden ist außerdem der Landesgewerbearzt im Fachzentrum für medizinischen Arbeitsschutz sowie die Bergaufsicht für Südhessen angesiedelt. Das RP-Journal für Arbeitsschutz und Umwelt wurde in Wiesbaden zudem ins Leben gerufen.
Die Arbeit der drei Umwelt- und Arbeitsschutzabteilungen trägt seit 20 Jahren dazu bei, die Arbeits- und Lebensbedingungen der Menschen im Rhein-Main-Gebiet sowie in ganz Südhessen zu verbessern. „Wir stehen vor großen Herausforderungen bei der Bewältigung des Klimawandels, beim Ausbau der erneuerbaren Energien und im internationalen Standortwettbewerb“, so Regierungspräsidentin Brigitte Lindscheid. Diesen Aufgaben stelle sich das RP Darmstadt mit seiner Arbeits- und Umweltschutzverwaltung konsequent.
Auch beim RP Darmstadt findet derzeit ein Generationenwechsel statt, verbunden mit einem großen Zulauf neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: Männer und Frauen mit technischen und naturwissenschaftlichen Abschlüssen und Ausbildungen sowie Verwaltungsfachleute. Insgesamt arbeiten beim RP Darmstadt rund 1500 Menschen. „Wir sind arbeitnehmerfreundlich und bei Bewerberinnen und Bewerbern aufgrund des großen Aufgabenspektrums begehrt“, so Regierungsvizepräsident Dr. Alexander Böhmer. Die Behörde sei gut für die Zukunft aufgestellt.