Mainz – Am 16. Oktober 2017 startet der Pilotbetrieb „Mobiler Arbeitsplatz“ (kurz MoAP) der Polizei Rheinland-Pfalz. Bei den Polizeiinspektionen Kaiserslautern 1, Mainz 2, Ingelheim, Simmern, Rockenhausen und Birkenfeld testen die Polizeibeamtinnen und Beamten von jeweils zwei Dienstgruppen bis Januar 2018 neue mobile Endgeräte für den Wechselschichtdienst.
„Die Geräte erlauben es den Beamtinnen und Beamten eine Vielzahl polizeilicher Tätigkeiten künftig direkt vor Ort zu erledigen“, erläuterte Innenminister Roger Lewentz. So können Verkehrsunfälle und Strafanzeigen mit einer eigens in der Polizei entwickelten App direkt in das mitgeführte mobile Endgerät eingegeben und dann bearbeitet werden. Alle wichtigen Daten zum Unfall und der Strafanzeige werden erfasst und automatisch in das polizeiliche Zentralsystem übertragen. Somit entfällt das zeitaufwändige Übertragen der vor Ort aufgenommenen Daten per Hand auf der Dienststelle. Die deutliche Arbeitserleichterung und Zeitersparnis ermöglicht es der Polizei, mehr Zeit für den Bürger und ihre eigentlichen Aufgaben aufzuwenden.
In diesem Zusammenhang wurde bei der Entwicklung des Systems besonders darauf geachtet, die hohen Anforderungen an Datenschutz und IT-Sicherheit zu erfüllen und dennoch die Handhabung der mobilen Endgeräte einfach zu gestalten.
Weitere für den polizeilichen Alltag unersetzliche Programme stehen ebenfalls auf den neuen Mobilgeräten zur Verfügung: Die Polizistinnen und Polizisten können künftig im Einsatz vor Ort Daten aus dem Einwohnermeldesystem abfragen, etwa um Personalien zu überprüfen. In Planung ist ebenso die Integration des Zentralen-Verkehrs-Informations-Systems (ZEVIS), mit dem die Polizei auf das Kraftfahrzeugzentralregister zugreift, etwa um Kfz-Kennzeichen zu überprüfen. Dies alles geschieht natürlich über speziell gesicherte Verbindungen.
Auch der in der Polizei Rheinland-Pfalz entwickelte „polizeiliche Multimedia-Messenger“ (PoMMes) kann auf den Geräten genutzt werden. Mit diesem Messenger können sich die Polizeibeamten untereinander und mit ihrer Dienststelle austauschen sowie z.B. einsatz- oder fahndungsrelevante Fotos zusenden.
Während des Piloten MoAP werden zum einen Smartphones mit unterschiedlichen Displaygrößen sowie zum anderen Tablets getestet. Alle beteiligten Pilotteilnehmerinnen und Pilotteilnehmer erhalten ein persönlich zugewiesenes mobiles Endgerät. Die Entscheidung, welche Endgeräte dann flächendeckend beschafft werden, fällt nach der Pilotphase.
Seit 2016 beschäftigte sich eine landesweite Arbeitsgruppe in der Polizei Rheinland-Pfalz mit dem Projekt Mobiler Arbeitsplatz. Der Abschlussbericht dieser Arbeitsgruppe diente als Grundlage für die fachlichen Anforderungen mobiles Arbeiten Polizei, und wird derzeit für die Erstellung eines Ausstattungskonzeptes für die Polizei Rheinland-Pfalz genutzt. Im Zuge der bestehenden IT-Kooperation der Polizei Saarland und Rheinland-Pfalz arbeiten beide Länder gemeinsam an der Einführung dieser innovativen Technologie.