Karlsruhe – Die KIT SC GEQUOS haben auch ihr drittes ProB-Spiel ganz knapp verloren. Bei der 56:58 (29:30)-Niederlage gegen die TG s.Oliver Würzburg haben es die Karlsruher erneut verpasst, sich für ihre ordentliche Defensivarbeit zu belohnen. Die Offensive bleibt das Sorgenkind der GEQUOS – zum dritten Mal erzielten sie in 40 Minuten keine 60 Punkte. Besonders bitter: Ein Dreier mehr, ein, zwei Ballverluste weniger hätten möglicherweise trotzdem zum Sieg gereicht.
Die Partie begann auf beiden Seiten nervös, war geprägt von Fehlwürfen und Ballverlusten. Die Karlsruher fanden nach zwei Minuten als erste ein wenig offensive Stabilität – sie attackierten das Brett und wurden durch Korbleger von Aaron Schmitz und Florian Rothenberg belohnt. Nach einem Dreier von Benjamin Kaufhold führten sie mit 8:4 (5.). Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten: Julian Albus traf für Würzburg ebenfalls aus der Distanz. Nun hatten die Gastgeber das bessere Händchen und erwarfen sich binnen drei Minuten eine 17:12-Führung. Mit einem Korbleger und zwei Freiwürfen brachte Go-To-Guy Luka Drezga die GEQUOS aber vor der Viertelpause auf 16:17 heran. Trotz des knappen Zwischenstands deuteten sich in dieser Phase Probleme an, die die Karlsruher schon in ihren ersten beiden Spielen gehabt hatten: Ein Treffer bei sieben Versuchen von der Dreierlinie und ein Reboundverhältnis von 4:13.
Anfang des zweiten Viertels packten die GEQUOS beherzter beim Rebound zu und spielten ihre Würfe konsequenter heraus. Mit zwei Dreiern hatte Chaed Wellian entscheidenden Anteil daran, dass die Gäste plötzlich mit 24:17 vorn lagen. Leider aus Karlsruher Sicht war dieser viertelübergreifende 12:0-Run keine Initialzündung für den stotternden Offensivmotor, sondern nur ein Strohfeuer. Der zweite Teil des zweiten Viertels gehörte vielmehr der TG. Zunächst verkürzte Dejan Kovacevic aus der Distanz auf 20:24, dann drehte US-Boy Miles Jackson-Cartwright mit drei Korblegern binnen 60 Sekunden das Spiel. Würzburg ging mit einer 30:29-Führung in die Halbzeitpause.
Das dritte Viertel knüpfte nahtlos an die ersten beiden an: Gemeinsam verfehlten Würzburg und die GEQUOS ihre ersten sieben Feldwürfe, leisteten sich dafür drei Ballverluste. Das erste (Offensiv-)Erfolgserlebnis hatten die Gäste: Nach einem Freiwurf von Drezga und einem Korbleger von Benjamin Kaufhold übernahmen sie wieder die Führung (32:30). Mit zwei einfachen Punkten am Brett drehte Jackson-Cartwright das Spiel für sein Team wieder. Die gemeinsame Bilanz nach fünf Minuten in der zweiten Halbzeit: Drei Feldkörbe bei 14 Versuchen, dafür fünf Ballverluste. Nun war es an den Gastgebern, sich einen kleinen Vorsprung herauszuspielen: Drei Minuten vor Viertelende lagen sie mit 39:34 vorn. Doch trotz aller Schwierigkeiten stimmte bei den GEQUOS der Kampfgeist: Zwei Freiwürfe von Nils Maisel und ein Dreier von Marcel Davis sorgten für den Ausgleich. Ein Sprungwurf von Drezga und ein Dreier von Maisel sogar für die 44:39-Führung nach drei Vierteln.
Von mehr Selbstvertrauen durch den 10:0-Lauf war zu Beginn des vierten Abschnitts dann allerdings nichts zu sehen – ganz im Gegenteil. Die GEQUOS rissen direkt wieder ein, was sie sich aufgebaut hatten. Binnen 90 Sekunden leisteten sie sich zwei vermeidbare Ballverluste. Würzburg sagte Dankeschön und übernahm durch zwei Dreier und ein Dreipunktspiel wieder die Führung (48:44, 32.). Nach einem Dunk von Kovacevic schien den Karlsruhern das Spiel gänzlich zu entgleiten, Coach Jaivon Harris nahm eine Auszeit. Die Ansage war dabei offenbar deutlich: Die GEQUOS suchten nun die einfachen Punkte am Brett – und das mit Erfolg. Wellian und Jeremy Black übernahmen das Kommando und glichen auf 52:52 aus. Die Offensivprobleme bestimmten trotzdem auf beiden Seiten weiter das Geschehen – jeder erfolgreiche Wurf war so in der Crunchtime noch ein bisschen wichtiger. Philipp Hadenfeldt übernahm in dieser Phase Verantwortung für die Gastgeber. Er sorgte mit zwei Dreiern für die 58:54-Führung und damit für eine Vorentscheidung. In den letzten 90 Sekunden fand die Karlsruher Offensive kaum statt. Die GEQUOS leisteten sich erst eine 24-Sekunden-Überschreitung, dann traf Drezga nur einen von zwei Freiwürfen. In die letzten 33 Sekunden ging es mit 55:58. Würzburg spielte seine Angriffszeit voll aus, allerdings ohne zu punkten. In der Verteidigung war die TG dann aber clever. Sie nahm etwas Zeit von der Uhr und foulte Drezga, ehe er die Chance zum ausgleichenden Dreier hatte. Der Karlsruher traf seinen ersten Versuch von der Freiwurflinie. Den zweiten musste er bei zwei Sekunden auf der Uhr bewusst verwerfen und auf den Rebound hoffen. Den sicherte sich Albus und damit den Heimsieg für sein Team.
Die KIT SC GEQUOS bleiben damit auch im dritten ProB-Spiel sieglos – obwohl sie in jedem einzelnen nah dran waren. Die Offensive ist mit durchschnittlich 57 Punkten in der regulären Spielzeit das größte Sorgenkind der Karlsruher. Genau daran wollen sie in den nächsten Tagen arbeiten, ehe am Samstag um 19.30 Uhr der nächste Bundesliga-Nachwuchs auf die GEQUOS wartet: Die FRAPORT Skyliners Juniors sind dann am KIT zu Gast.
Punkte GEQUOS: Drezga 21, Welian 14, Kaufhold 7, Maisel 6, Schmitz 2, Davis 2, Black 2 / 10 Reb, Rothenberg 2