Frankfurt (ots) – (le, kie, ka) Am Samstagnachmittag, gegen 17 Uhr, kam es zu einem Tumult bei einer Podiumsdiskussion in der Halle 4.2 an dem Stand C96 der Frankfurter Buchmesse, dies war jedoch nicht das erste Vorkommniss.
In den Tagen zuvor kam es bereits zu vereinzelten Provokationen zwischen „politisch links“ und „politisch rechts“ gerichteten Besucherinnen und Besuchern und Standbetreibern. In einem Fall endete die Provokation in einer tätlichen Auseinandersetzung.
Diese Störaktionen wiederholten sich schließlich im Rahmen der gestrigen Podiumsdiskussion. Die Diskussion wurde zunächst durch laute Zwischenrufe und das Hochhalten von Plakaten immer wieder gestört. Es wurde auch von vereinzelten Handgreiflichkeiten berichtet.
Kurz nach Beginn der Podiumsdiskussion war die Stimmung bereits derart aufgeheizt, dass eine Vertreterin der Buchmesse bereits überlegte, die Veranstaltung zu beenden. In der Zwischenzeit hatte sich eine Menschentraube von etwa 400 Personen aus beiden Lagern gebildet. Der Lärmpegel war derart hoch, dass keine Möglichkeit bestand, die beiden Lager mit Durchsagen zu beruhigen. Stattdessen heizte sich die Stimmung immer weiter auf, eine Eskalation drohte. In diesem Zusammenhang kam es dann zunächst zu einer vorläufigen Festnahme von zwei Personen durch die Polizei. Ein 34-jähriger, der sich zuvor an Protesten beteiligte, beobachtete die Festnahme und versuchte, zu intervenieren. Dies wiederrum sah ein Mitarbeiter des Sicherheitsunternehmens der Messe und schritt ein. Der 34-Jährige wurde ebenfalls vorläufig festgenommen, angezeigt und erhielt ein Hausverbot. Eine Anzeige wegen Körperverletzung gegen den Sicherheitsmitarbeiter wurde zwischenzeitlich durch den 34-Jährigen bei dem 17. Polizeirevier erstattet.
Die Situation beruhigte sich zunächst. Gegen 18.30 Uhr kam es an dem Stand C96 zu einer zweiten lautstarken Konfrontation. Dieses Mal zwischen etwa 200 Personen. Die Auseinandersetzungen waren ausschließlich verbaler Art; es wurde niemand verletzt. Die Veranstaltung endete letztendlich um 19 Uhr. In der Nacht kam es zu keinen weiteren Vorkommnissen.
Die Polizei hat die Eskalationen mit Videoaufzeichnungen umfangreich dokumentiert, um eine unmittelbare Strafverfolgung zu gewährleisten. Die Auswertung hat bereits begonnen, die Ermittlungen, insbesondere im Hinblick auf mögliche strafbare Propagandarufe,
laufen auf Hochtouren: „Wir werden alle Straftaten, die uns bekannt geworden sind und in der Zukunft noch bekannt werden oder durch uns selbst ermittelt werden, konsequent verfolgen.“, sagte Carina Lerch, die Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Polizei Frankfurt.
Die Polizei bittet Messebesucher, die eine Anzeige erstatten möchten, sich mit der Polizei in Verbindung zu setzen.