Mainz – Noch nie war die Zahngesundheit der Erstklässler in Rheinland-Pfalz so gut wie heute.
61 Prozent aller im letzten Schuljahr in diesem Bundesland eingeschulten Kinder weist naturgesunde Zähne ohne Karies auf. Das ist das Ergebnis einer Studie der Poliklinik für Zahnerhaltungskunde an der Universitätsmedizin Mainz durchgeführten. Noch im Jahr 2009 lag die Zahl der Erstklässler mit naturgesunden Zähnen in Rheinland-Pfalz bei nur 55 Prozent. Auch der sogenannte mittlere dmft-Wert, der angibt, wie viele Zähne im Durchschnitt zerstört (decayed), fehlend (missing) und gefüllt (filled) sind, ging im gleichen Zeitraum stark zurück: Von 2,8 in 2009 fiel der mittlere dmft-Wert auf cirka 1,3 in 2013.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wurden im Schuljahr 2013/14 in Rheinland-Pfalz insgesamt 32.640 Kinder eingeschult. Die von der Poliklinik für Zahnerhaltungskunde der Universitätsmedizin Mainz durchgeführte Studie erfasst die Daten zur Mundgesundheit von cirka 28.500 Erstklässlern. Die Wissenschaftler konnten zeigen, dass 61 Prozent der Kinder naturgesunde Zähne aufwiesen und Mädchen über eine leicht bessere Zahngesundheit verfügten – 63 Prozent versus 59 Prozent).
Bei rund einem Viertel der Kinder lagen kariöse Läsionen vor, 8 Prozent der Kinder zeigten ein erhöhtes Kariesrisiko und der Wert für die Anzahl kariöser, fehlender und gefüllter Zähne lag bei cirka 1,3. In der Erhebung der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Jugendzahnpflege (DAJ) im Jahr 2009 hatten nur 55 Prozent der Erstklässler in Rheinland-Pfalz ein naturgesundes Gebiss und der dmft-Wert lag damals bei 2,8 (Kariesreduktion um 28 Prozent).
Die Erhebung von Daten zur Mundgesundheit erfolgte durch Mitarbeiter der Poliklinik für Zahnerhaltungskunde im Rahmen von zahnärztlichen Untersuchungen an rheinland-pfälzischen Grundschulen. Das Standardprogramm in den Schulen umfasste zwei Schulstunden mit Mundgesundheitsthemen und eine zahnärztliche Untersuchung vorgesehen.
„Den Rückgang des Kariesvorkommens bei den rheinland-pfälzischen Erstklässlern führen wir auch auf die kontinuierlichen und weitgehend flächendeckenden zahnärztlichen Prophylaxeprogramme zurück. Tatsächlich konnten die Landesarbeitsgemeinschaft Jugendzahnpflege (LAGZ) unter Vorsitz von Sanitätsrat Dr. Helmut Stein und weitere regionale Arbeitsgemeinschaften in Kooperation mit den Schulen umfassende Prophylaxe-Konzepte erarbeiten und diese in den Schulen einsetzen.
Darüber hinaus dürfte eine zunehmend intensivere Nutzung von Fluoridierungsmaßnahmen einen nachhaltig positiven Effekt auf die Zahngesundheit haben“, sagt die Direktorin der Poliklinik für Zahnerhaltungskunde, Univ.-Prof. Dr. Brita Willershausen und ergänzt: „Eine weitere Annäherung an die Ziele der Weltgesundheitsbehörde (WHO) für das Jahr 2020 ist durchaus realistisch.“