Hockenheim – „Hockenheim und der Rhein-Neckar-Kreis dürfen sich glücklich schätzen, denn mit dem Neubau der Louise-Otto-Peters-Schule setzten wir neue Maßstäbe beim Bau schulischer Einrichtungen!“ Mit diesen Worten eröffnete stellvertretend für Landrat Stefan Dallinger Erster Landesbeamter Joachim Bauer am Freitag, 13. Oktober 2017 die Feierstunde zur offiziellen Einweihung des Neubaus der Louise-Otto-Peters-Schule in Hockenheim am Standort Schubertstraße 11. Zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Verwaltung, Kirche und Wirtschaft waren gekommen, um das neue Schulgebäude direkt gegenüber der alten Schule kennenzulernen.
„Die Einweihung eines neuen Gebäudes ist immer auch ein Signal von Neuanfang. Alte Strukturen werden auf den Prüfstand gestellt, der Blick ist nach vorne gerichtet, es entsteht eine Art Aufbruchstimmung, getragen von neuen Ideen, Idealismus und der Neugier, Altvertrautes beiseite zu legen und Neues auszuprobieren. Gerade im Bildungswesen brauchen wir immer wieder solche Impulse, um unsere Kinder und Jugendlichen fit für die Zukunft zu machen“, betonte der Stellvertreter des Landrats. „Die junge Generation, ihr Wissen, ihre Wertvorstellungen, ihre Motivation, ihre Begeisterung, ihr Interesse und ihr Elan sind unser wichtigstes Zukunftskapital“, so Bauer weiter. Er freue sich sehr, dass das neue Schulbauprojekt des Rhein-Neckar-Kreises termingerecht fertig geworden ist. So war es möglich, dass die Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte und die Verwaltungsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter bereits vor den Sommerferien die schöne, helle und freundliche Schule beziehen konnten.
„Lebensnah – offen – praxisnah – wir sind stolz und freuen uns auf die Einweihung eines energetisch hoch effizienten Neubaus“, so der Leiter des Amtes für Schulen, Nahverkehr, Kultur und Sport, Matthias Köpfer. Entstanden ist ein energetisch hoch modernes und als Effizienzhaus-Plus-Schule im Passivhausstandard Gebäude mit einer Netto-Gesamtfläche von 3.500 Quadratmetern, in dem über 300 Schülerinnen und Schüler Platz finden. Der teilweise unterkellerte zweigeschossige Bau besteht aus einem Lehrer- und Verwaltungsbereich, Fachräumen für die Pflegepraxis und die Musik- und Bewegungslehre sowie einer Lehrküche im Erdgeschoss. Die Klassenräume, der Kunstraum und der Naturwissenschaftliche Bereich befinden sich im Obergeschoss. „Der Rhein-Neckar-Kreis hat sich 2010 dem Klimaschutz verschreiben. Deshalb versucht er, alle neuen Gebäude als Passivhaus umzusetzen“, so der Leiter des Eigenbetriebs Bau und Vermögen Rhein-Neckar-Kreis, Jürgen Obländer, der den Neubau der Louise-Otto-Peters-Schule intensiv begleitet hat. Obländer freue sich, dass die Schulprogrammfläche nun mit 800 Quadratmetern mehr an den rasanten Schülerzuwachs angepasst werden konnte.
Zeitgemäß sei die neue Schule aber nicht nur, weil sie pädagogisch und technisch auf dem aktuellen Stand ist, sondern vor allem, weil sie dazu dient, die Schülerinnen und Schüler über den normalen Unterricht hinaus bestmöglich zu fördern und auf ihr Arbeitsleben vorzubereiten, erläutert der Erste Landesbeamte. „Dies ist notwendiger denn je, angesichts des schnellen Wandels unserer Lebens- und Arbeitswelt“, so Bauer.
Unter dem Dach der Louise-Otto-Peters-Schule sind zehn Schularten vereint – unter anderem mehrere berufsvorbereitende Einrichtungen, eine Berufsfachschule zum Erwerb des mittleren Bildungsabschlusses sowie die Ausbildung und Weiterbildung von hauswirtschaftlichen, pflegerischen und erzieherischen Bildungsgängen. Durch den Neubau der Schule wird am Standort Hockenheim das Kompetenzzentrum für pflegerische Berufe gesichert, das bei den Partner, den Pflegeheimen der Umgebung, den ambulanten Diensten und der Hochschule in Ludwigshafen am Rhein einen ausgezeichneten Ruf genießt.
„Die LOP-Schule ist eine Bereicherung und ein Standortfaktor für Hockenheim“, freute sich der Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt, Dieter Gummer. Er sehe den Neubau als ein starkes Zeichen des Schulträgers Rhein-Neckar-Kreis.
Nach dem Spatenstich am 24. November 2015 und dem feierlichen Richtfest am 7. Juli 2016 konnte der Neubau der Schule bereits vor den Sommerferien termingerecht fertiggestellt werden. Der Rhein-Neckar-Kreis finanziert die Louise-Otto-Peters-Schule mit einem Betrag von 9,5 Millionen Euro. Dies sei gut angelegtes Geld, so Joachim Bauer. Er dankte den Mitgliedern des Kreistags für diese Investition. Ebenso gab es zum Neubau der Schule einen Landeszuschuss von rund 2,2 Millionen Euro und 450.000 Euro vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit. Aus Kreismitteln fließen somit rund 7 Millionen Euro – davon sind 640.000 Euro aus dem Klimaschutztopf des Eigenbetriebs Bau und Vermögen Rhein-Neckar-Kreis – in den Neubau der Louise-Otto-Peters-Schule in Hockenheim.
„Ich habe das Gefühl, wir haben hier in Hockenheim sehr, sehr gut investiert“, begann Ministerialdirektorin Monika Thomas vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit ihre Ausführungen. Sie werde diesen positiven Eindruck mit nach Berlin nehmen. „Für uns ist die Louise-Otto-Peters-Schule ein gutes Beispiel, welches wir gerne weitertragen“, so Thomas. „Unser Ziel sollte sein, aus unseren Gebäuden kleine Kraftwerke zu machen, was hier in Hockenheim sehr gut gelungen ist“, so die Ministerialdirektorin weiter.
Und auch der Schulleiter Oliver Wetzel ist voll des Lobes über den Neubau: „Der Rhein-Neckar-Kreis liebt seine Schulen und das hat er hier am Standort Hockenheim bewiesen“. Die Schule sei hochmodern und beispielsweise so ausgestattet, dass „wir von jedem Raum aus auf das Internet zugreifen können.“
„Jetzt heißt es Abschied nehmen“, so Jürgen Roth vom gleichnamigen Architekturbüro Rot in Schwetzingen. Er habe diesen Neubau drei Jahre lang von der Planung bis zur Fertigstellung begleitet – „ein tolles Projekt“, so Roth, die Gestaltung habe ihm sehr viel Freude bereitet.
In der Aula der Schule ist ein Kunst-am-Bau-Projekt von CLAPEKO van der Heide, eines weit über die Metropolregion Rhein-Neckar hinaus bekannten badischen Vertreters der konkreten Kunst, zu bewundern. Die dreiteilige fulminante Wandgestaltung beidseits des Treppenaufgangs überzeugt nicht nur durch die malerische Perfektion, sondern auch durch die hohe Experimentierfreudigkeit des Künstlers im Umgang mit Farbe und Form. „Damit hat CLAPEKO van der Heide“, so der Stellvertreter des Landrats, „ein künstlerisches Highlight und einen gestalterischen Kontrapunkt zum modernen architektonischen Schulbau gesetzt.“
Mit der Louise-Otto-Peters-Schule habe der Rhein-Neckar-Kreis in Hockenheim eine berufliche Schule der Zukunft geschaffen, freute sich der Erste Landesbeamte. Im Namen von Landrat Stefan Dallinger dankte er allen, die geholfen haben, „dieses neue Schulgebäude Wirklichkeit werden zu lassen“.
„Nun ist der Augenblick gekommen, das neue Schulgebäude offiziell seiner Bestimmung zu übergeben“, so Joachim Bauer. Er überreichte stellvertretend für alle Schülerinnen und Schüler, das Lehrerkollegium und die Verwaltung der Schule den Schlüssel an den Schulleiter, Oberstudiendirektor Oliver Wetzel, mit dem Wunsch, die „neue Louise“, wie die Schule liebevoll genannt wird, möge allen viel Freude bringen.