Bingen – Ein strahlender Herbsttag am Binger Kulturufer wie er schöner nicht sein kein, für ein besonderes Ereignis – besser konnte es nicht passen, denn schließlich kommt es nicht allzu oft vor, dass die Stadt die Ehrenbürgerrechte verleiht.
Dass die Rheinpromenade und nicht das Kulturzentrum der Ort für die Feierstunde war, erklärte Oberbürgermeister Thomas Feser wie folgt:
„Für mich ist das ein Ort, der nicht nur schön ist, sondern der Entwicklung aufzeigt, der für eine erfolgreiche Vergangenheit, eine gelungene Gegenwart und eine hoffnungsvolle Zukunft steht. Eine passende Kulisse, denn heute nehmen wir zwei Menschen in den Blick, die genau für diese Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft unserer Stadt stehen.“
In seiner Sitzung am 29. Juni hatte der Stadtrat beschlossen, Helga Düchting, Kuno Pieroth und Richard Cox (er erhält die Auszeichnung anlässlich des 60-jährigen Jubiläums mit der englischen Partnerstadt Hitchin am 21. April 2018) „in dankbarer Anerkennung und Würdigung ihrer Verdienste das Ehrenbürgerrecht zu verleihen.“
Helga Düchting war viele Jahre Mitglied im Binger Stadtrat, sie war Vorsitzende der SPD-Fraktion, Mitglied zahlreicher Ausschüsse, dritte Kreisbeigeordnete des Landkreis Mainz-Bingen, Abgeordnete des rheinland-pfälzischen Landtags und auch Vizepräsidentin des Landtags. Sie förderte den Ausbau des Fachhochschulstandortes, den Bau des Rheintal-Kongress-Zentrums sowie den Bau der Bingerbrücker Mehrzweckhalle. Aber auch im Vereinsgeschehen der Stadt zeigte sie ihr großes Engagement, sei es im sportlichen oder im fastnachtlichen Bereich. Außerdem war sie 2005 Mitbegründerin des Freundeskreises Landesgartenschau (heute Freundeskreis Park am Mäuseturm).
„In Erinnerung geblieben ist auch, dass Sie über Partei- und Fraktionsgrenzen hinweg stets das Gemeinsame suchten und für Ausgleich, Toleranz und gegenseitige Achtung stehen“,
so Feser in seiner Laudatio.
Das soziale und kulturelle Engagement von Kuno Pieroth ist vielfältig: Er brachte und bringt sich überdurchschnittlich in das Leben der Stadt ein. Ob als langjähriger Vorsitzender des Binger Schwimm-Sport-Vereins, ob als Senator beim Binger Karneval Verein, ob als Mitglied im Internationalen Freundeskreis oder im Stiftungsrat des Binger Heilig-Geist-Hospitals. Weit über die Grenzen der Stadt hinaus ist sein Wirken in der Gerda und Kuno Pieroth-Stiftung bekannt, die er gemeinsam mit seiner Frau Gerda 2008 anlässlich der Landesgartenschau gegründet hat. Die Ausstellungsreihe „Skulpturen am Rheinkilometer 529“, die im dreijährigen Zyklus mit wechselnden Themen der breiten Öffentlichkeit hochwertige Kunst bietet, hat hohes Ansehen gewonnen. Dabei ist es Pieroth, der neben dem großen finanziellen Einsatz auch sein persönliches Engagement mit einbringt, besonders wichtig, junge Menschen für die Kunst zu begeistern.
„Das sind alles Beiträge zu einer gelebten Gemeinschaft, einem Miteinander von Menschen, mit ganz unterschiedlichen Zielen, Lebensentwürfen und Bedürfnissen. Denn letztlich sind es die Menschen, die im Mittelpunkt seines Wirkens stehen“,
würdigte das Stadtoberhaupt die Verdienste Pieroths.
„Die heute zu ehrenden Persönlichkeiten füllen ihre Rolle als Bürger auf beeindruckende Weise mit Leben. Sie verstehen Bürgersein nicht nur als Katalog von Rechten und Ansprüchen, sondern auch als Aufforderung, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen“,
betonte Feser abschließend, bevor Düchting und Pieroth sich für die Ehrung bedankten und versicherten, sich weiterhin für die Stadt Bingen einzusetzen. Musikalisch passend umrahmt wurde die Feierstunde vom Max-Hitschfel-Trio.