Bad Kreuznach – Bepackt mit vielen Eindrücken und neuen Informationen verließen am frühen Abend des vergangenen Donnerstag die ca. 120 Teilnehmer der Fachtagung „Inklusion – Teilhabe am sozialen und beruflichen Leben!?“ die Kreisverwaltung Bad Kreuznach.
Zur Veranstaltung eingeladen hatte der rheinland-pfälzische Landesverband Psychiatrie-Erfahrener. Gemeinsam mit der Rheinhessen-Fachklinik Alzey und der Kreisverwaltung richtete der Landesverband seine mittlerweile 20. Jahresfachtagung nun erstmalig in Bad Kreuznach aus.
Moderiert von Staatssekretär a.D. Dr. Richard Auernheimer und unter der Schirmherrschaft von Roswitha Beck (Kuratoriumsvorsitzende des Vereins zur Unterstützung gemeindenaher Psychiatrie e.V.) erfuhren die Teilnehmer der Veranstaltung von verschiedenen Projekten, Initiativen und Maßnahmen, mit denen die Teilhabe und das gleichberechtigte Miteinander von Menschen mit und ohne Beeinträchtigung gefördert und unterstützt werden kann. Denn letztlich ginge es auch darum, „eine lebendige Gesellschaft zu gestalten, an der alle in dem Umfang mitwirken können, wie sie es möchten“, so Tom Klein, Ex-In-Trainer und Erfahrungsexperte für Depression, im Rahmen der Veranstaltung.
Das Thema „Inklusion“ mit Leben zu füllen, Verschiedenheiten zu entdecken und Chancen zu eröffnen – hierfür Anstöße zu geben, das sei eines der wichtigen Anliegen des Landesverbandes der Psychiatrie-Erfahrenen. Dass dies gelingen kann, zeigten einige Referenten im Rahmen der Veranstaltung, denn sie ließen die Besucher ein Stück an ihrem Leben teilhaben: Johannes Marxen, der im fortgeschrittenen Verlauf seines Medizinstudium psychisch erkrankte, erzählte von seinem Wiedereinstieg in den allgemeinen Arbeitsmarkt, den er beim Bürgerservice Trier vor 7 Jahren mithilfe des Budgets für Arbeit schaffte. Der 61-jährige berichtete von dem guten Gefühl, wieder selbständig für seinen Lebensunterhalt sorgen zu können und davon, wie sehr dies einen positiven Einfluss auf sein Selbstwertgefühl habe.
Dass das Thema der Inklusion nicht nur in Bad Kreuznach und Rheinland-Pfalz, sondern auch über die Landesgrenzen hinweg ein wichtiges und aktuelles Thema ist, zeigte sich u.a. darin, dass sowohl bundesweit agierende Referenten, als auch Besucher aus Thüringen, Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein an der Veranstaltung teilnahmen.
So zeigten sich die Teilnehmer bspw. sehr beeindruckt vom Filmbeitrag des Vereins „mittenmang Schleswig-Holstein e.V.“, der es sich seit vielen Jahren zum Ziel macht, Menschen mit Behinderungen darin zu unterstützen, sich ehrenamtlich für andere beeinträchtigte Menschen zu engagieren, z.B. indem sie sie beim Einkaufen oder Spazieren begleiten.
Am Ende der Veranstaltung waren sich alle einig, dass es eine sehr gelungene, ideenreiche, aber auch zum Nachdenken anregende Veranstaltung war und so dankte Franz-Josef Wagner, Vorsitzender des Landesverbandes den Referenten und Besuchern der Veranstaltung für ihr zahlreiches Kommen und das große Interesse an diesem Thema.