Frankfurt am Main – Prof. Dr. Patrick Meurs, Direktor am Sigmund-Freud-Institut, hat erstmals gemeinsam mit Kita Frankfurt „From We-go to Ego“ konzipiert: Einen Impulsvortrag, der sich mit dem wichtigen Aspekt der frühkindlichen Entwicklung in den ersten drei Lebensjahren beschäftigt. In dieser Lebensphase entwickelt sich das Kind vom „Wir“ zum „Ich“.
„Dieser Prozess wird ‚Separation und Individuation‘ genannt und bedeutet, dass sich das Kind von der so genannten Sorgefigur los löst und ein eigenständiges Individuum wird. Wichtig ist dabei, dass das Kind in den ersten drei Lebensjahren zum ersten Mal erfährt, dass es eine Autonomie besitzt und zeitgleich auch weiterhin eine Verbundenheit mit der Sorgefigur spürt. Inwieweit diese Prozesse erfolgreich gelingen, hat einen starken Einfluss auf die gesamte Entwicklung des Menschen“, erläuterte Meurs am Donnerstag, 19. Oktober 2017.
Im Anschluss an den Impulsvortrag kamen die rund 70 Besucher – Erzieher in Frankfurt sowie Studenten des Sigmund-Freud-Instituts – miteinander ins Gespräch. Sie diskutierten, was ihrer Ansicht nach wichtige Elemente sind, um in der Zusammenarbeit mit Familien die Individualentwicklung des Kindes zu fördern.
Außerdem tauschten sich aus der Praxis aus, vor welchen Herausforderungen sie während der Eingewöhnungszeit stehen und welche Möglichkeiten sie nutzen, um Kinder im Krippenalltag zu stärken.
„Wir freuen uns sehr, dass wir nach einer langjährigen Kooperation diese spezielle Veranstaltung konzipieren und anbieten konnten. Die Betreuung und Bildung von Kindern in den ersten drei Lebensjahren hat deutlich an Bedeutung gewonnen, weshalb wir uns auch auf weitere gemeinsame Veranstaltungen freuen“, sagte Gabriele Bischoff, Betriebsleitung bei Kita Frankfurt.