Wiesbaden – In den ersten Oktoberwochen des Jahres 2017 hat der Zentrale Verkehrsdienst der Polizeiautobahnstation Wiesbaden, in fachlicher Kooperation mit dem Bundesamt für Güterverkehr (BAG), den Regionalen Verkehrsdiensten und auch den benachbarten Verkehrsdienststellen in Rheinland-Pfalz, mehrere Lkw-Kontrollen durchgeführt.
Die speziell ausgebildeten Fachleute nahmen dabei 45 Fahrzeuge aus den verschiedensten Bereichen genauer unter die Lupe. Kontrolliert wurden unter anderem Gütertransporte, Großraum- u. Schwertransporte, Gefahrgut- u. Abfalltransporte und Fahrzeuge zur Personenbeförderung.
Das Ergebnis der Maßnahmen spricht für sich und zeigt, wie wichtig solche Kontrollen sind. Sage und schreibe 64 % der kontrollierten Fahrzeuge mussten wegen Verstößen gegen die Lenk- und Ruhezeiten, unsachgemäßer Benutzung des digitalen Fahrtenschreibers, technischer Mängel, fehlender Genehmigung oder unzureichender Ladungssicherung beanstandet werden. Die festgestellten Verstöße waren gleich in mehreren Fällen so gravierend, dass die Beamtinnen und Beamten die Weiterfahrt der betroffenen Fahrzeuge untersagen mussten. Die Verstöße eines 46-jährigen Fahrers eines Sattelzuges, wegen Überschreitung der täglichen Lenkzeiten, unzureichenden Tages- und Wochenruhezeiten, summierten sich auf 3.570 Euro.
Doch nicht nur neben, sondern auch auf der Autobahn waren die Polizisten unterwegs. Mit speziell ausgestatteten Zivilfahrzeugen wurde auch der fließende Schwerlastverkehr beobachtet. Die Fahrzeuge sind mit einer geeichten Geschwindigkeitsmessanlage und einer Videokamera zur Dokumentation ausgestattet. Mit den zivilen Maßnahmen wurden 21 Fälle von unzureichendem Sicherheitsabstand, 27 Fälle des Überholens im Überholverbot sowie eine Geschwindigkeitsüberschreitung beweisbar gesichert und zur Anzeige gebracht.
Das Wirtschaftswachstum im Transportgewerbe hat eine stetige Zunahme des Schwerverkehrs auf den Straßen zur Folge. Der steigende Konkurrenzdruck, Nachwuchssorgen und die Zunahme des Anteils ausländischer Lastkraftwagen sind Themen, die die Lkw-Fahrer bewegen und die natürlich auch Auswirkungen auf die Sicherheit im Schwerlastverkehr haben.
Auch in Hessen ist das die Realität auf den Bundesautobahnen. Die Anzahl festgestellter Verstöße und Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Lastkraftwagen lassen die hessische Polizei weiterhin an überregionalen Verkehrskontrollen zur Unfallbekämpfung festhalten. Das Schwerpunktprogramm „Verkehrssicher in Hessen“ gehört zu einem Maßnahmenpaket, mit dem die Hessische Polizei für mehr Sicherheit im gewerblichen Güter- und Personenverkehr auf Bundesautobahnen beiträgt.