Frankfurt am Main – Vivian Cheruiyot ist bereit für den Mainova Frankfurt Marathon am Sonntag. „Ich bin dankbar, dass ich die Möglichkeit bekomme, in Frankfurt meinen zweiten Marathon zu laufen“, sagte die kenianische 5.000-m-Olympiasiegerin von Rio 2016 bei einer Pressekonferenz am Donnerstag. „Ich habe mich seit drei Monaten auf dieses Rennen vorbereitet und bin genauso gut in Form wie vor dem London-Marathon im April. Mein Ziel ist es, am Sonntag eine persönliche Bestzeit zu laufen. Ich weiß, dass die Strecke hier schnell ist und glaube, dass Frankfurt im Herbst das bestmögliche Rennen für mich ist. Ich gehe hier mit einem guten Gefühl an den Start“, erklärte Vivian Cheruiyot, die in London bei ihrem Debüt 2:23:50 erreichte und damit Platz vier belegte.
Mit Vivian Cheruiyot startet beim Mainova Frankfurt Marathon ein Sport-Superstar. Ihre Leistungen über die Bahn-Langstrecken waren so außerordentlich, dass die 34-jährige Kenianerin zur Weltsportlerin des Jahres 2011 gewählt wurde (Laureus Award). Bei der WM im südkoreanischen Daegu hatte die Kenianerin 2011 sowohl die 5.000 als auch die 10.000 m gewonnen. Die insgesamt fünfmalige Weltmeisterin, die 2011 auch bei der Cross-WM Gold gewonnen hatte, krönte ihre Bahn-Karriere 2016 mit dem Olympiasieg. Vivian Cheruiyot ist die erfolgreichste Läuferin und die erste Olympiasiegerin, die je auf der Startliste des Mainova Frankfurt Marathon stand.
„Wir freuen uns sehr, dass wir Vivian jetzt hier in Frankfurt am Start haben. Wir sind sehr dankbar für die Unterstützung durch die Messe Frankfurt. Ohne dieses Engagement würde Vivian jetzt nicht in Frankfurt sein“, sagte Renndirektor Jo Schindler. Die Messe Frankfurt übernimmt im Falle eines Streckenrekordes die ausgelobte Prämie in Höhe von 30.000 Euro. „Es ist für uns eine Ehre, dass eine solche Persönlichkeit wie Vivian Cheruiyot in die Festhalle einlaufen wird. Wir haben hier schon viel Prominenz begrüßt. Erst in der vergangenen Woche war Bundeskanzlerin Angela Merkel in der Festhalle, am Sonntag kommt nun Vivian Cheruiyot“, freut sich Wolfgang Marzin, der Chef der Messe Frankfurt, auf den Auftritt des Lauf-Stars.
Es ist gut möglich, dass die Streckenrekordprämie am Sonntag fällig wird. Denn das Rennen ist hochklassig besetzt. Gleich fünf Athletinnen stehen auf der Startliste, die bereits schneller als Vivian Cheruiyot gelaufen sind. Der Streckenrekord, den die Äthiopierin Meselech Melkamu vor fünf Jahren aufstellte, steht bei 2:21:01 Stunden.
„Ich denke, dass ich in der Zukunft auch im Marathon sehr gut sein kann. Ich will mich Schritt für Schritt verbessern“, sagte Vivian Cheruiyot, die in Frankfurt nun einen großen Sprung vorwärts anstrebt: Am Sonntag soll die erste Hälfte des Rennens in 70 Minuten gelaufen werden. Befragt nach einem für sie optimalen Ergebnis, antwortete die Kenianerin: „Das Optimum wäre, wenn ich dann die zweite Hälfte noch einmal in 70 oder sogar 69 Minuten laufen könnte.“
Um die Konkurrenz macht sich Vivian Cheruiyot, die in Kaptagat mit ihrem Mann und dem vierjährigen Sohn Allan lebt und dort in der Höhe hauptsächlich mit Männern trainiert, nicht viel Gedanken: „Ich laufe nur für mich.“