Mainz – Zum Start der diesjährigen Haus- und Straßensammlung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. in Rheinland-Pfalz am Freitag, dem 27. Oktober, traten in Mainz Vertreter von Politik und Bundeswehr gemeinsam zum Sammeln an. Eine Stunde lang waren Sie in der Innenstadt mit Sammelbüchsen unterwegs und warben um Spenden für die Arbeit des Volksbundes. Klangvolle Unterstützung erhielten sie dabei vom Heeresmusikkorps Koblenz mit einem Platzkonzert vor dem Staatstheater.
Neben Landtagspräsident Hendrik Hering nahmen der Fraktionsvorsitzende der SPD im Landtag, Alexander Schweitzer, sowie die Abgeordneten Johannes Klomann, Gerd Schreiner, Katharina Binz und Sabine Flegel, Ortsvorsteherin von Mainz-Gonsenheim, an der Sammlung teil. Oberst Erwin Mattes, Kommandeur des Landeskommandos Rheinland-Pfalz und Standortältester in Mainz, wurde von Offizieren seines Standortes begleitet. Die diesjährige Haus- und Straßensammlung des Volksbundes findet in Rheinland-Pfalz bis 25. November statt. Hierbei engagieren sich zahlreiche aktive Soldaten und Reservisten der Bundeswehr sowie ehrenamtliche Helfer. Ein Engagement, das sich auszahlt. Exakt 118.091 Euro und 14 Cent wanderten im Jahr zuvor in die Sammelbüchsen.
Den symbolischen Scheck mit der Ergebnissumme überreichte Oberst Mattes dem amtierenden Landesvorsitzenden des Volksbundes Martin Haller am Vormittag bei einer Dankveranstaltung im Landesmuseum. Haller würdigte das große Engagement der Bundeswehr in Rheinland-Pfalz und dankte den Sammlern für ihre Unterstützung. „Mein besonderer Dank gilt auch den jungen Soldatinnen und Soldaten, die sich neben der Erfüllung ihrer staatsbürgerlichen Pflichten für die humanitären Ziele des Volksbundes eingesetzt haben“, betonte Haller.
Auch Landtagspräsident Hendrik Hering dankte allen Bundeswehrangehörigen, die die Arbeit des Volksbundes unterstützen. Sie leisteten damit einen wichtigen Beitrag zur Erinnerungskultur, so Hering. „Es ist wichtig eine Brücke zu bauen, von den Zeitzeugen, die die Schrecken des Krieges erlebt haben, hin zur heutigen Generation, die die Erlebnisse lediglich aus Geschichtsbüchern kennen und dazu tragen sie bei.“ Oberst Erwin Mattes wies darauf hin, dass etwa 600 aktive Soldaten sowie eine große Zahl von Reservisten im vergangenen Jahr in Rheinland-Pfalz bei der Haus-und Straßensammlung unterwegs gewesen seien, somit habe sich etwa jeder zwanzigste Soldat daran beteiligt. Eine stolze Bilanz, „Beim Gesamtergebnis gab es sogar eine Steigerung um 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr, hoffentlich eine nachhaltige Trendwende“, freute sich der Kommandeur des Landeskommandos.
Der Volksbund betreut 833 Kriegsgräberstätten in 46 Staaten mit etwa 2,7 Millionen Kriegstoten. Die riesigen Gräberfelder erinnern an die Vergangenheit und konfrontieren die Menschheit mit den Folgen von Krieg und Gewalt. Das Ergebnis der Sammlung soll dazu beitragen, die Soldatenfriedhöfe als Mahn- und Gedenkstätten sowie als Lernorte der Geschichte zu erhalten. Die Opfer nicht zu vergessen, ihnen würdige Gräber zu geben und an diesen Gräbern zum Frieden zu mahnen sei eine Verpflichtung, so die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer in ihrem Aufruf, die Sammlung des Volksbundes zu unterstützen.