Karlsruhe – Informationen und Neuigkeiten aus der Stadt und den Stadt-/Ortsteilen.
Bäderkonzept wird beraten – Öffentliche Sitzung des Bäderausschusses
Das Bäderkonzept steht im Mittelpunkt der öffentlichen Sitzung des Bäderausschusses, der am Dienstag, 7. November 2017, um 16.30 Uhr im Großen Sitzungssaal des Rathauses am Marktplatz unter der Leitung von Bürgermeister Martin Lenz tagt. Außerdem stehen Mitteilungen des Bürgermeisteramtes auf der Tagesordnung.
Deutscher Nachhaltigkeitspreis 2017: Karlsruhe ist nominiert für den Jubiläumspreis – Publikum stimmt am 8. Dezember in Düsseldorf ab
Die Stadt Karlsruhe ist für den „Jubiläumspreis für Städte und Gemeinden“ nominiert, den die Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis anlässlich ihres zehnjährigen Jubiläums gemeinsam mit der Allianz Umweltstiftung vergibt. Neben den Städten Pirmasens und Pfaffenhofen wird die Fächerstadt für das Düsseldorfer Publikum am 8. Dezember, dem Abend der Preisverleihung, direkt zur Abstimmung stehen.
Unter die drei Finalistinnen wurde die Stadt Karlsruhe gewählt, weil sie nachhaltige Entwicklung als Gemeinschaftsaufgabe betrachtet, die nur gelingen kann, wenn der Prozess von der Stadtgesellschaft aktiv mitgestaltet wird. Dies hat die Fächerstadt 2015 unter Beweis gestellt, als sie von der Stiftung bereits mit dem Titel „Deutschlands nachhaltigste Großstadt“ gewürdigt wurde. Das Preisgeld in Höhe von 35.000 Euro investierte Karlsruhe in den 2016 gestarteten Projektwettbewerb „Meine Zukunft. Dein Projekt.“ und stellte die Mittel so den Karlsruher Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung. Insgesamt 19 Projektideen für eine nachhaltige Entwicklung wurden aus Vereinen und gemeinnützigen Organisationen eingereicht. Die fünf aussichtsreichsten Projekte erhielten 5.000 Euro zu ihrer Umsetzung, das Projekt „Karlsruher Lastenradinitiative“ bekam weitere 10.000 Euro zu seiner Ausgestaltung. Informationen zum Projektwettbewerb und zu den fünf ausgewählten Projekten gibt es im Internet unter www.karlsruhe.de/nachhaltigkeit.
Nachhaltigkeit mit Bubble Tea und Verbraucherbildung – PH im Rathaus bietet Vorträge, MitMach-Tische und Posterausstellung
Normalerweise werden chemische Experimente in Reagenzgläsern durchgeführt. Dass es auch in Bubble Tea-Bällchen geht, zeigt Prof. Dr. Matthias Ducci am Donnerstag, 9. November, ab 18 Uhr bei der nächsten Auflage der Veranstaltung PH im Rathaus. In seinem Experimentalvortrag demonstriert der Leiter des Instituts für Chemie der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe (PH KA), wie einfach, ästhetisch und nachhaltig zugleich chemische Experimente sein können.
Zwei weitere Vorträge widmen sich an diesem Abend im Bürgersaal des Rathauses am Marktplatz der Verbraucherbildung im Mathematik-, Informatik-, Naturwissenschafts- und Technik-Unterricht (MINT) sowie den fischertechnik Arbeitsgemeinschaften an Karlsruher Schulen. Ann-Kathrin Bauer, Heike Müller und Prof. Dr. Silke Bartsch stellen das Projekt cLEVER vor, dessen Ziel es ist, Lehrkräfte beim Thema Verbraucherbildung im Unterricht zu unterstützen, und Ralph Hansmann vom Institut für Physik und technische Bildung an der PH KA informiert über die fischertechnik-Arbeitsgemeinschaften. Diese Arbeitsgemeinschaften, die mittlerweile rund 500 Schülerinnen und Schüler an 31 Karlsruher Schulen besuchen, sind ein Kooperationsprojekt von PH KA, fischertechnik und Karlsruher Technikinitiative.
Im Anschluss an die Vorträge können Besucher und Besucherinnen mehrere MitMach-Tische der PH KA erkunden. An ihnen geht es um die invasive Tierart Kaliko-Krebse, um nachhaltige Chemie-Experimente und darum, wie sich Wasser energieeffizient erhitzen lässt. Außerdem hat die PH KA eine Posterausstellung zum Thema Nachhaltigkeit gestaltet, die im oberen Foyer des Rathauses zu sehen ist.
Eröffnungsgrußworte sprechen Prof. Dr. Klaus Peter Rippe, Rektor der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe, und Bürgermeister Klaus Stapf.
Unterstützungsbedarf steigt in allen Bereichen – Sozialausschuss beriet Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderungen
Für Menschen mit Behinderung gilt das Grundrecht auf Inklusion und sie haben nach dem Sozialgesetzbuch Anspruch auf Leistungen der Eingliederungshilfe. Längst geht es dabei nicht mehr nur um den Abbau bautechnischer Barrieren, sondern um die Förderung grundsätzlicher Teilhabe an Gesellschaft, Arbeit und Freizeit. Einen Bericht über künftige Handlungsfelder der Eingliederungshilfe stellte die städtische Behindertenkoordinatorin Marion Schuchardt kürzlich in der nichtöffentlichen Sitzung des Sozialausschusses vor, der unter Vorsitz von Bürgermeister Martin Lenz im Rathaus tagte. Der Unterstützungsbedarf steige, man stehe vor großen Herausforderungen, war Tenor der Beratungen.
Grundsatz „ambulant vor stationär“ umgesetzt
Erhielten 2005 noch rund 1 200 Berechtigte Hilfen zur besseren Bewältigung ihres Alltags, waren es fünf Jahre später schon 1 600 und 2016 bereits knapp 2 000. Der vom Gemeinderat 2006 formulierte Grundsatz „ambulant vor stationär“ sei mittlerweile umgesetzt worden, sagte Schuchardt. Immer häufiger lebten Menschen mit geistiger, körperlicher und mehrfacher Behinderung in eigenen Wohnungen oder in von Trägern gemieteten Häusern und blieben damit im vertrauten Quartier. Waren es 2005 noch 38 Personen, die ambulant versorgt wurden, wuchs deren Anteil auf 178 im Jahr 2016. Eine wesentliche Rolle spielt angesichts des demografischen Wandels auch die Frage, wie behinderte Menschen im Alter und bei Pflegebedürftigkeit versorgt werden und sozial integriert bleiben. Nachgefragt werden Mittel immer häufiger auch bei der gemeinsamen Betreuung von Kindern mit und ohne Behinderung in Kindertagesstätten (2005: 43, 2016: 185) und in Schulen. Kitas erhalten Förderungen für pädagogische und begleitende Hilfen, zur inklusiven Beschulung der 111 Mädchen und Jungen (Stand 2016) trägt die Stadt Kosten für Schulbegleitung, Therapien und Schülerbeförderung.
Mehr bedarfsgerechte Wohnangebote notwendig
In Sachen Wohnen, einem der zentralen Punkte der von Deutschland 2009 ratifizierten UN-Behindertenrechtskonvention, liegt der Aktionsplan einer Projektgruppe vor, den Träger der Behindertenhilfe, Betroffene, Selbsthilfegruppen, Behindertenbeirat und Sozial- und Jugendbehörde erstellt haben. Ziel ist es, langfristig eine bedarfsgerechte Angebotsstruktur zu etablieren. Nötig sind nach Meinung von Fachleuten und Politik mehr ambulante Alternativen, aber auch mehr wohnortnahe stationäre Unterbringungsmöglichkeiten. Von 377 Erwachsenen mit Behinderung sind derzeit noch 182 außerhalb des Stadt- und Landkreises Karlsruhe untergebracht. Damit sie auf Wunsch zurückkehren können, entstehen in Stupferich, Mühlburg und in der Nordweststadt, aber auch in Waghäusel-Wiesental und Linkenheim-Hochstetten Einrichtungen verschiedener Träger. Im Sinne einer Sozialregion werden die Vorhaben eng mit dem Landkreis abgestimmt, die Belegung der Plätze erfolgt jeweils hälftig. Im Aktionsplan ebenfalls enthalten ist die Versorgung junger Erwachsener mit einer psychischen Behinderung oder mit starken Verhaltensauffälligkeiten, die jahrelange Heimaufenthalte hinter sich und Therapien abgebrochen haben. Sie sollen behandelt und in der Entwicklung ihrer Persönlichkeit unterstützt werden – und auf lange Sicht selbstständig leben können.