Bad Dürkheim – Exakt neun Monate nach dem ersten Spatenstich im Januar konnte am 27. Oktober 2017 Richtfest gefeiert werden: Der Rohbau für das neue Gebäude des Abfallwirtschaftsbetriebs (AWB) steht. Die kommenden Monate gelten insbesondere den Innenarbeiten. Läuft alles nach Plan, können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Herbst 2018 umziehen.
Vor zwei Jahren fiel im Werkausschuss der Beschluss, ein eigenes Gebäude für den AWB auf dem ehemaligen Gelände des Hausmeisterhauses in der Prof.-Otto-Dill-Straße, auf der Rückseite des Kreishauses, zu errichten: Mit einer Nutzfläche von circa 1100 Quadratmetern sollte es auf vier Stockwerken Platz für 50 Mitarbeiter und Besprechungsräume bieten. Und damit auch eine Entlastung für das Kreishaus – hier arbeiten seit dem Bau zu Beginn der 1980er Jahre deutlich mehr Menschen, im neuen AWB-Gebäude haben neben den 19 AWB-Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die zurzeit im Kreishaus sitzen, auch Kreiskollegen Platz. Ein doppelter Gewinn. Durch die variable Wandgestaltung kann das neue Gebäude auch künftig schnell an neue Bedürfnisse angepasst werden. Außerdem sind großzügige Kellerräume entstanden, die für das Kreisarchiv genutzt werden.
Im Juli 2016 wurde die Baugenehmigung erteilt. Die Bauarbeiten verzögerten sich dann jedoch, da sich der Untergrund als instabiler Tonboden herausstellte und ein spezielles Fundament nötig wurde. Zudem bedurfte es einer Absicherung in Richtung Prof.-Otto-Dill-Straße. Erst Anfang März 2017 konnte mit dem Aushub der Baugrube begonnen werden, Anfang Mai war die Grube fertig. Die Rohbauarbeiten starteten Mitte Mai und waren – trotz verspätetem Beginn – Ende Oktober abgeschlossen. „Wir möchten die sehr gute Arbeitsleistung der Baufirma, der Bauleitung und der vor Ort tätigen Bauarbeiter hervorheben“, sagt Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld. „Man konnte täglich die Fortschritte auf der Baustelle sehen. Nachdem das Fundament und die Kellerdecken Mitte August fertig waren, ging alles ganz schnell.“ Nur elf Arbeitstage seien für jedes Stockwerk eingeplant gewesen. Diesem Lob kann sich AWB-Leiter Klaus Pabst nur anschließen: „Aus Sicht des Bauleiters war die Besonderheit übrigens das Fundament des Bürogebäudes, dieses war sehr aufwändig, zeitintensiv und anspruchsvoll. Dass wir dennoch nur wenig Verzögerung beim Rohbau hatten, ist der kompetenten Arbeit aller zu verdanken.“
Als nächstes steht der Innenausbau an. Die Ausschreibungen und Vergabe für Fenster und Außentüren, Haustechnik wie Sanitär und Elektrotechnik, Dachabdichtung für das Archiv und für die Aufzugsanlage sind bereits abgeschlossen. Der Einzug ist für das dritte Quartal 2018 geplant. „Wir befinden uns im Zeitplan“, freut sich Pabst.
Bei den Anwohnern bedankt sich Ihlenfeld für ihre Geduld. Lärm durch Anlieferverkehr und die Bauarbeiten, Wegfall von Parkmöglichkeiten und Umwege für Fußgänger zur Philipp-Fauth-Straße waren in den letzten Monaten belastend und eine Einschränkung. „Wir danken Ihnen sehr für Ihr Verständnis. Jetzt, nachdem die Rohbauarbeiten abgeschlossen sind, werden die Einschränkungen geringer werden.“ Ebenso dankte Ihlenfeld dem Architekten Harald Lang und der ausführenden Baufirma F.K. Horn aus Kaiserslautern für die gute Zusammenarbeit.
Die Baukosten belaufen sich auf insgesamt 3,3 Millionen Euro. Diese kann der AWB komplett aus Eigenmitteln finanzieren. „Dies hat keinen Einfluss auf die Abfallgebühren. Diese bleiben stabil und auch die Deponiesanierungen können weiterhin aus unseren Rückstellungen finanziert werden“, versichert Pabst.
Hervorzuheben ist die Energieeffizienz: Durch eine kompakte und wirtschaftliche Planung sowie eine gute Wärmedämmung der Gebäudehülle wird nur wenig Energie für das neue Bürogebäude benötigt. Das Projekt wird gemäß Energieeinsparverordnung als KfW Effizienzhaus 70 eingestuft und erreicht damit Kennzahlen, die beim Energiebedarf um circa 30 Prozent unter der Norm bleiben und beim Wärmeverlust mehr als circa 40 Prozent niedriger sind. Die Gebäudeheizung mit Heizkörpern wird an die bestehende Heizzentrale der Kreisverwaltung angeschlossen. Eine Lüftungsanlage sorgt für den erforderlichen Luftwechsel. Auf dem Dach ist eine Photovoltaikanlage geplant, die den größten Teil des Stroms selbst erzeugen wird.