Mutterstadt – Den krönenden Abschluss eines Jubiläumsjahres der Extra-Klasse mit vielen Highlights gab es am Samstag, den 28.10.2017 im Palatinum Mutterstadt. Zur offiziellen Jubiläums-Festveranstaltung luden der Bürgermeister Hans-Dieter Schneider und die Beigeordneten Andrea Franz, Klaus Lenz und Volker Strub ein.
Die 850 Gäste im bis auf den letzten Platz besetzten Saal konnten sich gespannt auf ein buntes Programm auf der geschmackvoll mit silbernen und blauen Ballons geschmückten Bühne freuen. Eröffnet wurde der Abend durch einen klassischen Beitrag des „Renn-Quintetts“. Bürgermeister Hans-Dieter Schneider begrüßte den Staatssekretär Randolf Stich, Ministerium d. Innern u. für Sport, den Landtagsabgeordneten Johannes Zehfuß und den 1. Kreisbeigeordneten Bernhard Kukatzki. Ebenso begrüßt wurden die Vertreter der Partner-/Freundschaftsgemeinden samt Delegationsmitgliedern. Dazu die Vertreter der Nachbarkommunen, Bürgermeister Dr. Peter Kern aus Limburgerhof, Bürgermeister Otto Reiland der Verbandsgemeinde Rheinauen, den 1. Beigeordneten Peter Kubina aus Schifferstadt den 1. Beigeordneten Hans Schuster der Verbandsgemeinde Dannstadt-Schauernheim. Weiterhin wurden Frau Ministerin a.D. Jeanette Rott-Otte, Landtagsvizepräsidentin a.D. Hannelore Klamm, Landrat a.D. Werner Schröter, Bgm. a.D. Ewald Ledig, Bgm. a.D. Ryszard Karaczewski (Praszka) und Bgm. a.D. Hanna Gude (Dieskau / Kabelsketal) zu dieser Veranstaltung begrüßt.
Die Festrede hielt Professor Dr. Kurt Andermann. Der 1950 in Speyer geborene und studierte Historiker war bis zu seinem Ruhestand im Rahmen diverser Lehraufträge und im staatlichen Archivdienst des Landes Baden-Württemberg in mehreren leitenden Funktionen tätig. Er wies darauf hin: „Dass es am heutigen Abend weniger einen Geburtstag, als mehr einen Namenstag zu feiern gälte.“ Mutterstadt sei aufgrund der Ausgrabungen schon länger existent, aber es sei nicht feststellbar seit wann. Es könne gut und gerne auch schon 1500 Jahre oder älter sein. Die erstmalige namentliche Nennung im Lorscher Codex hingegen war der Beginn der Zeitzählung Mutterstadts. Die durch viele Informationen über die Entstehung und Weiterentwicklung der Gemeinde sehr kurzweilige und äußert interessante Rede beendete Professor Dr. Andermann mit Glückwünschen an Mutterstadt und auf eine weiterhin so gute Entwicklung.
Nachdem das „Renn-Quintett“ den Übergang musikalisch darbot, gab es Grußworte und Glückwünsche. Den Anfang machte Staatssekretär Randolph Stich. Danach gaben die Gäste der Partnergemeinden Praszka (Polen) vertreten durch Bürgemeister Jaroslaw Tkaczynski , Oignies (Frankreich) mit dem Beigeordneten Patrick Callot und Naturns (Südtirol) vertreten durch Bürgermeister Andreas Heidegger Ihre Glückwünsche zum Besten. Hier war der neben den mitgebrachten Geschenken, den Danksagungen für die Einladungen und der Partnerschaften der gemeinsame Konsens, dass ein gemeinsames, offenes und einiges Europa nur durch friedliches und freundschaftliches Handeln, wie es unter den Partnergemeinden aktiv stattfindet, zu erreichen ist. Es sollte nie wieder ein politisches Rückwärtsgehen geben. Weiterhin gab es verbündende Worte von Bürgermeister Kurt Hambacher aus der Verwaltungsgemeinschaft Kabelsketal in Sachsen-Anhalt, der sich zusätzlich für die Aufbau-Hilfe durch Mutterstadt nach der Wende in der damals selbsständigen Gemeinde Dieskau bedankte. Die Ortsvorsteherin Augustin Funk aus Ludwigshafen-Maudach überbrachte die Grüße von der Oberbürgermeisterin Dr. Eva Lohse. Sie lobte, wie auch ihre Vorredner, die intensive Zusammenarbeit und die herzlichen Freundschaften, die über die Jahre mit Mutterstadt entstanden sind und bedankte sich für die Bereitstellung der Mutterstadter Walderholung für Maudacher Vereine nach dem Brand der Bruchfesthalle. Musikalische Unterhaltung der Besonderen Art bot „Das Rennquintett“. Die 5 Musiker, bestehend aus Solobläsern des SWR-Rundfunkorchesters und der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, wurden mit ihrem seit 30 Jahren ausgeführtem pfiffigen Musikstil, als genau passend für die 1250-Jahr-Feier angekündigt. Mit ihrem Programm „Von Bach bis Blues“ zeigte das Quintett, was man mit zwei Trompeten, einer Posaune, einem Horn und einer Tuba so alles auf die Bühne zaubern kann. Von Klassik bis hin zu Kompositionen von Charlie Chaplin wurde ein buntes Programm geboten.
Mit der Präsentation der neuen Ortschronik folgte ein weiteres Thema zur Mutterstadter Geschichte. Nach langer, intensiver und sehr gewissenhafter Vorbereitung und Aufarbeitung konnte das 878 Seiten umfassende Werk den Gästen präsentiert werden. Zum Preis von 55,00 € konnte man es ab diesem Abend, neben dem Bildband und anderer Jubiläumspräsenten, erwerben. Erhältlich ist die Chronik ab sofort in Zimmer 102 im Rathaus oder im örtlichen Buchhandel. Im Schlusswort bedankte sich Bürgermeister Hans-Dieter Schneider bei den Sponsoren und allen Helfern, die bei den gesamten Veranstaltungen über das Jubiläumsjahr tätig waren. Auch die anstehenden und angestrebten Zukunftspläne der Gemeinde Mutterstadt wurden von ihm konkret thematisiert. Sein Résumé lautete: „In den letzten Jahren war der öffentliche Diskurs zwischen den Menschen über die Partei-, Glaubens- und Weltanschauungs-Unterschiede hinweg vom Willen geprägt, zum Schluss jeder Debatte das Beste für Mutterstadt und jeden einzelnen Bürger oder Bürgerin dieser Gemeinde zu erreichen. Menschen, die das öffentliche Klima vergiften wollten oder Quertreiber hatten bisher keine Chance. Dieses tolerante und am Wohle der Allgemeinheit orientierte Klima ist ein großer Schatz, den es für die Zukunft zu bewahren gilt. Dann können wir mit Stolz und Selbstvertrauen die positive Entwicklung unserer Gemeinde in Zukunft gemeinsam weiter vorantreiben. Dafür wünsche ich unserer Gemeinde Mutterstadt und seiner Bürgerschaft von Herzen allzeit viel Kraft und Gottes Segen!“ Dies wurde mit langem Applaus honoriert.
Zum Finale der Veranstaltung gab es nach einer kurzen und spannenden Umbauphase im abgedunkelten Saal noch eine Überraschung. Zu den Klängen von Vangelis‘ „Conquest of paradise“ bekam das Publikum eine atemberaubende Laser-Show geboten. Durch laserdurchbrochenen Bühnennebel entstandene vielseitige Formen in Regenbogenfarben. Sie faszinierten genauso, wie der dazu passende volle Klang der Musik.
Die Gäste verabschiedeten sich danach in ein geselliges und unterhaltsames Beisammensein. Dazu lud die Gemeinde alle Anwesenden im Foyer zu einem Imbiss mit verschiedenem Fingerfood und einem, dem Anlass angemessenen, Umtrunk ein. Die Begeisterung über den sehr gelungenen Festakt war noch lange Thema bei den Gesprächen.