Karlsruhe – Tim Bechtold nimmt erste Hürde in Richtung Jugendolympiade 2018 in Buenos Aires. Am Wochenende ermittelte der Deutsche Kanu-Verband (DKV) in Kienbaum, durch Ausscheidungswettkämpfe in der Altersklasse 15, die deutschen Athleten, für die Jugendolympiade-Welt-Qualifikationsregatta vom 12. bis 15. April 2018 in Barcelona.
Wie bei den Olympischen Spielen so werden auch bei der „Jugend Olympiade“ mittlerweile sogenannte Quotenplätze ausgefahren. In Barcelona qualifizieren sich dann die erstens sechs Boote jeder Disziplingruppe für die Youth Olympic Games, die vom 01.- 12.10.2018 in Buenos Aires/Argentinien ausgetragen werden. Der Kanuwettkampf wird als Kombinationswettkampf aus den Disziplinen Rennsport und Slalom durchgeführt, indem die zusammenaddierten Zeiten das Gesamtergebnis ergeben. Dies bedeutet, dass die Rennsport-Athleten sich vorher Kompetenzen im Slalom und umgekehrt erarbeiten mussten. Um dies zu gewährleisten führte die DKV-Bundestrainerin für Talentförderung, Tina Schmidt, im Vorfeld der Qualifikation ein Kurztrainingslager in Kienbaum durch, an dessen Ende sich die nationale Entscheidung befand.
Die zwei besten Sportler aus dem Kanuslalom und dem Kanurennsport qualifizierten sich auf den Deutschen Meisterschaften in den jeweiligen vier Disziplinen – Kajak und Canadier männlich und weiblich, für diese nationale Qualifikation. Von den Rheinbrüdern Karlsruhe schaffte dies der Olympic Hope Games Medaillengewinner und deutsche Jugendmeister über 5.000 Meter, Tim Bechtold, im Canadierbereich.
Der Wettkampf bestand im Rennsport aus einem „Head to Head“- Vergleich, indem sich der ehrgeizige Karlsruher nur ganz knapp seinem Rennsportkollegen Ari Kühnel aus Leipzig mit sieben Zehntel Sekunden geschlagen geben musste – aber die Slalomfahrer mit 30 Sekunden distanzierte.
Der Slalompart bestand aus einem Parcours und einer Kenterrolle. Hier setzten sich verständlicherweise die beiden Slalomspezialisten aus Augsburg und Halle mit zwölf bzw. fünf Sekunden Vorsprung gegenüber dem Karlsruher OHG Schüler auf Rang drei durch. Tim konnte aber im Slalomwettkampf seinen Rennsport-Kameraden Kühnel mit zehn Sekunden distanzieren und sicherte sich somit überlegen mit 9,8 Sekunden Vorsprung den Gesamtsieg.
Die Kenterolle übte der ausgewiesene Rennkanute aus dem Rheinhafen erst unmittelbar in der Woche vor dem Ausscheidungswettkampf im Karlsruher Sonnenbad und im Rheinhafen. Der vierfachen Abfahrtscanadier-Weltmeister der neunziger Jahre, Peter Müller, sowie Rheinbrüder Canadiertrainer Hennadiy Voroboyov und ein Athlet aus der Rheinbrüder-Wildwasserabteilung machten Bechtold fit und brachten ihm die komplizierte Rolle, bei dem man vor allem unter Wasser Ruhe bewahren muss und die eingeübten Abläufe abspult, um wieder an die Wasserobfläche zu gelangen. “Als ich zum Trainingslager anreiste konnte ich sie dann schon, aber mit diesem Erfolg hätte ich so nicht gerechnet”, freute sich Tim Bechtold, der nun hochmotiviert das Wintertraining angehen möchte.
DKV-Cheftrainer Nachwuchs und Rheinbrüder Chefcoach Detlef Hofmann war live in Kienbaum dabei und freute sich sehr über die Kampfstärke und das Allroundtalent des Karlsruher Sportlers. Wenngleich er vor zu hohen Erwartungen warnt: „Tim hat seine Aufgabe hervorragend gemeistert und es gibt ihm sicherlich die nötige Motivation nun über den Winter Vollgas im Training zu geben aber man kann in dieser Altersklasse und in diesem Wettkampfprogramm keine Prognosen abgeben. In diesem Alter ist es wichtig vielseitig zu trainieren. Tim muss jetzt bis April in beiden Disziplinen trainieren und sich beweisen. Dies ist jedoch mit Sicherheit auch ein Vorteil für seine weitere Kanu-Rennsportentwicklung.“
Wenn das Karlsruher Nachwuchssternchen die Qualifikation im April schafft, erwartet ihn in der Hauptstadt Argentiniens im Herbst nächsten Jahres ein wahres olympisches Spektakel, in 28 Sportarten werden von mit 3000 Teilnehmern 185 Wettkämpfe ausgetragen – Olympiafeeling garantiert!