Mainz – Das Ministerium für Integration, Familie, Kinder, Jugend und Frauen des Landes Rheinland-Pfalz plant die Einrichtung einer Außenstelle der Aufnahmeeinrichtung für Asylbegehrende (AfA) Ingelheim auf dem Layenhof bei Mainz-Finthen.
Ab September sollen dort Wohncontainer für Flüchtlinge zur Verfügung stehen. Die ersten 50 Wohncontainer werden schon Ende August angeliefert. Sie bieten Raum für 200 Menschen. Ende September werden Wohncontainer für weitere 200 Menschen aufgestellt. Insgesamt sollen kurzfristig maximal 500 Asylbegehrende untergebracht werden können. Die AfA-Außenstelle Layenhof erhält einen eigenen Sozialdienst und einen Wachdienst, der rund um die Uhr anwesend ist.
Die Wohncontainersiedlung auf dem Layenhof ist als befristete Übergangslösung vorgesehen, bis die von der Landesregierung geplanten und teilweise bereits im Bau befindlichen zusätzlichen Erstaufnahmeeinrichtungen als dauerhafte Lösungen zur Verfügung stehen. Neben den schon bestehenden AfAs in Trier und Ingelheim werden demnächst weitere AfAs in Hermeskeil, Kusel und Birkenfeld eröffnet. Für die Bewohner des Layenhofs findet am 4. September um 17 Uhr eine Informationsveranstaltung auf dem Layenhof im Saal des Gebäudes 5856 statt.
Die Landeshauptstadt Mainz wurde im Vorfeld über das Vorhaben des Landes unterrichtet. Eine geeignete Freifläche hat das Land vom Zweckverband Layenhof/Münchwald angemietet. Dieser ist Eigentümer des Areals und bedient sich für die Verwaltung und Entwicklung der Grundstücksverwaltungsgesellschaft der Stadt Mainz mbH (GVG).
Der Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling sieht trotz der konzeptionellen Unterschiede zwischen einer Erstaufnahmeeinrichtung des Landes und den Flüchtlingsunterkünften, die in Verantwortung der Stadt Mainz geschaffen werden, eine gemeinsame Wertebasis:
„Wir alle sind Teil einer Willkommenskultur für Menschen, die auf der Flucht vor Krieg, Verfolgung und Armut sind. Und spätestens seit der Flüchtlingskonferenz des Landes im Juli wissen wir, dass sich auch die Landesregierung der schwierigen Situation bei der menschenwürdigen Unterbringung der stetig wachsenden Zahl von Flüchtlingen bewusst ist und die Kommunen entlasten will“.
Die Landesregierung setze dabei auf den längeren Verbleib der Asylsuchenden in den Erstaufnahmeeinrichtungen für Asylbegehrende bei gleichzeitig deutlich kürzeren Verfahrensdauern und wolle damit erreichen, dass die Asylsuchenden, die kein Asyl bekommen, gar nicht mehr in die Kommunen verteilt werden, erinnert der OB. Außerdem beabsichtigte die Landesregierung nach Aussage der zuständigen Ministerin Irene Alt, die Rückführungsmaßnahmen zu intensivieren, wobei die freiwillige Ausreise immer den Vorrang vor Zwangsmaßnahmen haben solle. Der Oberbürgermeister abschließend:
„Als überzeugte Demokraten und Humanisten müssen wir Brücken bauen und keine Mauern und so die Voraussetzungen dafür schaffen, soziales Konfliktpotenzial von vornherein zu verhindern. Hier stehen Stadt und Land – jeder in seinem Verantwortungsbereich – mit einer vernünftigen und praxisorientierten Sozialpolitik und einer solidarischen Flüchtlingspolitik Seite an Seite“.