Mainz (ots) – In Rheinland-Pfalz wird etwa 18-mal am Tag eingebrochen. Besonders in der dunklen Jahreszeit steigt das Risiko, Opfer eines Einbruchs zu werden. Doch wie genau gehen die Täter eigentlich vor? Das Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz klärt über die gängigsten Vorgehensweisen auf. Denn wer die Arbeitsweisen kennt, kann es den Einbrechern besonders schwer machen.
Viele Menschen denken, Einbrüche passieren meist nachts. Doch tatsächlich werden viele Wohnungseinbrüche tagsüber begangen – dann, wenn die Bewohner auf der Arbeit oder beim Einkauf sind. Gerade der Gelegenheitstäter (im Gegensatz zum „Profi“) hat oft kein bestimmtes Objekt im Auge, sondern nutzt die Gunst der Stunde. Sein Ziel ist es mit einfachem und leichtem Werkzeug ungesehen schnell rein und wieder rauszukommen – und genau dieser Einstieg können ihm Bewohner durch adäquate Sicherungstechnik und richtiges Verhalten erschweren.
Einbruchs-Methode 1: Aufhebeln
Das Aufhebeln ist die beliebteste Einbruchsmethode. Als Gerät verwenden die Täter meist einen handelsüblichen Schraubendreher. Ungesicherte Fenster und Türen sind mit diesem Werkzeug in kurzer Zeit aufgehebelt – fast ohne Spuren zu hinterlassen. Guter Einbruchschutz heißt hier also, für ausreichenden Schutz vor Aufhebeln zu sorgen – durch mechanische Sicherheitstechnik wie z.B. Pilzzapfen und geeignete Schließteile im Beschlag oder aufgesetzte Zusatzschlösser.
Einbruchs-Methode 2: Fensterbohrer
Die Täter bohren hier ein Loch in den Fenster- oder Terrassentürrahmen, um anschließend durch diese Öffnung den Fenster- oder Türgriff in die „Öffnen-Stellung“ zu bringen. Zum Schutz vor Einbrüchen durch Fensterbohrer empfiehlt die Polizei, dass Bewohner überprüfen, ob abschließbare Fenstergriffe vorhanden sind. Falls nicht, sollte gegebenenfalls nachgerüstet werden. Sind die Fenster abgeschlossen, sollte der Schlüssel unbedingt verdeckt und nicht in unmittelbarer Nähe der Fenster, Terrassen- oder Balkontüren abgelegt werden. In Zusammenhang mit den zuvor beschriebenen Maßnahmen der mechanischen Sicherungstechnik rät die Polizei zu einem Gesamtpaket von Fenster/Fenstertüren, sodass ein schneller Einstieg der Täter verhindert wird.
Einbruchs-Methode 3: Plastikklammern
Eine relativ neue Masche besteht darin, wenig auffallende Plastikklammern in die Haustür zu stecken. Ist diese Markierung nach wenigen Tagen immer noch vorhanden, ist dies ein untrügliches Zeichen für die Einbrecher, dass dieses Haus zurzeit nicht bewohnt ist. Sollten Bewohner entsprechende Kennzeichnungen an ihrer eigenen Immobilie oder am Haus des Nachbarn feststellen, sollten sie unbedingt die nächstgelegene Polizeidienststelle benachrichtigen bzw. die Plastikklammern entfernen.
Einbruchs-Methode 4: Soziale Netzwerke scannen
Wer in den sozialen Netzwerken seine Wertgegenstände zur Schau stellt, vom bald anstehenden Urlaub berichtet oder auch nur am Flughafen eincheckt und damit bekannt gibt, dass er wegfliegt, der kann leicht ins Visier einer Einbrecherbande geraten. Deshalb sollte es vermieden werden, im Internet persönliche Informationen von sich preiszugeben. Ein Blick in die Privatsphäre-Einstellungen ist hier sinnvoll: Bilder sollten grundsätzlich nicht öffentlich geteilt werden, sondern am besten nur unter Freunden.
Noch mehr Verhaltens- und Sicherungstipps finden Interessierte unter: https://kriminalpraevention.rlp.de/de/einbruchschutz/ oder unter: http://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/diebstahl-und-einbruch/einbruchsdiebstahl/