Ingelheim – Mit einem humorigen Richtspruch haben der Zimmermeister Christoph Coridaß und der Rohbauer Gerd Diehl gemeinsam den Segenswunsch für eine glückliche Baustelle am Alten Rathaus gesprochen.
Diese Gemeinsamkeit ist sehr selten, da normalerweise nur die Zimmerer den Richtspruch dichten. Doch von der „wunderbaren“ Dachkonstruktion sei nichts mehr zu sehen, die Betonbauer hätten zwischenzeitlich schon ihr Werk durchgeführt, meint Diehl. Die Sanierung des Daches und des historischen Dachstuhls im Alten Rathaus ist fertig gestellt. Die Dachdeckung war sanierungsbedürftig und wird nach historischem Vorbild weitestgehend erneuert.
Daneben musste für die anspruchsvollen Ausstellungen, allem voran die „Internationalen Tage“ ein angemessener Rahmen geschaffen werden. Neben der Herstellung zusätzlicher Ausstellungsflächen und einer entsprechenden Klimatisierung, einem weiten Zugang mit Foyer, sowie der Möglichkeit im Rahmen der Ausstellungen ein gastronomisches Angebot bieten zu können, liegt ein besonderes Augenmerk auf der barrierefreien Nutzung des Gebäudeensembles.
Viele Nüsse hatte es mit dem Denkmalschutz zu knacken gegeben, bis alle Seiten zufrieden waren, erläutert Oberbürgermeister Ralf Claus bei seiner Rede, und er sei positiv überrascht, dass alle beteiligten Firmen so gut und dennoch schnell arbeiten würden.
Dem Architekten Prof. Ernst Ulrich Scheffler aus Frankfurt, einem ausgewiesenen Gegner von historisierenden Bauten ist wichtig, dass in diesem alten Haus Veränderungen notwendig seien und sie so angepasst werden müssten, dass potenzielle Leihgeber ihre Werke gerne nach Ingelheim schickten.
Der Neubau dient künftig als neuer Hauptzugang zum Ausstellungshaus. Er beinhaltet im Erdgeschoß ein Foyer mit der Möglichkeit zum Karten- und Buchverkauf, eine Cateringküche mit Personalräumen sowie ein Behinderten-WC. Im Untergeschoss werden Besuchertoiletten, Garderoben und Nebenräume geplant, sowie ein neuer unterirdischer Ausstellungsraum. Im Dachgeschoß und in einem unterirdischen Zwischengeschoss (Kriechkeller) befinden sich die haustechnischen Anlagen. Dieses neue Gebäude ist teilweise mit den angrenzenden Bestandsgebäuden (Rathaus und Haus Mett) verbunden. Es dient als Verteiler zwischen den unterschiedlich genutzten Gebäuden. Der Neubau wird als Massivbau errichtet. Die Außenwände sind aus Stahlbeton, sie werden wärmegedämmt und verputzt.