Breisach / Karlsruhe (ots) – Am vergangenen Dienstag gelang Fahndern von Zoll und Polizei ein besonderer Aufgriff: Nach umfangreichen Ermittlungen von Staatsanwaltschaft, Zoll und Polizei konnte in einer Lagerhalle in Breisach die rekordverdächtige Menge von 205 Kilogramm Marihuana beschlagnahmt werden.
Drei tatverdächtige Männer im Alter von 32 bis 65 Jahren wurden durch eine Spezialeinheit vorläufig festgenommen. Die Beamten der Gemeinsamen Ermittlungsgruppe Rauschgift (GER) Karlsruhe hatten herausgefunden, dass in Spanien zentnerweise Marihuana fachmännisch in tonnenschwere Stahlträger eingebaut wurde. Nach Verschweißen des Verstecks wurden die Träger im Anschluss per LKW nach Deutschland gebracht, wo das Rauschgift ausgebaut und weiterverteilt wurde. Danach transportierten die Täter die Stahlträger zur erneuten Befüllung nach Spanien zurück. Diesem Schmuggel bereiteten die Fahnder jetzt ein Ende. Am Dienstag waren sie bei Eintreffen des LKW an der Lagerhalle in Breisach vor Ort und griffen zu. Um die Stahlträger abladen und das Marihuana aus den Trägern ausbauen zu können, waren schweres Gerät und die Unterstützung des Technischen Hilfswerks Breisach notwendig. Der Einsatz hat sich gelohnt: Die beschlagnahmte Menge von 205 Kilo Marihuana hätte für mindestens 500.000 Joints ausgereicht – die nun niemand mehr konsumieren kann.
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Freiburg erließ das Amtsgericht gegen den in einer Kaiserstuhlgemeinde wohnhaften Hauptverdächtigen des Schmuggels – der bei seiner Festnahme Zugriff auf eine Schusswaffe hatte – und seinen Unterstützer Haftbefehle. Beide befinden sich in Untersuchungshaft. Der LKW-Fahrer, der von dem Rauschgift offensichtlich nichts wusste, wurde wieder auf freien Fuß gesetzt. Die Ermittlungen der GER Karlsruhe dauern an.
Zusatzinformation:
In Baden-Württemberg gibt es in Karlsruhe und Stuttgart spezielle Ermittlungseinheiten zur Bekämpfung der organisierten grenzüberschreitenden Rauschgiftkriminalität. Die Einheiten bestehen paritätisch aus Zollbeamten des Zollfahndungsamtes Stuttgart und Polizeibeamten des Landeskriminalamtes Baden-Württemberg. Durch die Zusammenlegung der beiden Verwaltungen wird die Ermittlungsarbeit gebündelt und verstärkt.