Wiesloch – Wer jetzt noch seine Versicherung wechseln möchte, sollte die Angebote genau in den Blick nehmen: Worauf es ankommt – und wie der Wechsel insbesondere online einfach gelingt.
Auf allen Kanälen werben Versicherer gerade um Kunden und weisen auf „die besten Tarife“ fürs Auto hin. Geld sparen beim Versicherungsschutz – das möchten viele Verbraucher. Aber lohnt es sich auch dann, wenn es im Schadensfall drauf ankommt? Was auf alle Fälle zählt: Richtig vergleichen. Vielfach kann sich durch einen Wechsel eine deutliche Ersparnis pro Jahr ergeben. Wer mit seiner aktuellen Versicherung nicht zufrieden ist, hat grundsätzlich bei vielen Verträgen noch bis zum Stichtag 30. November Zeit, den Anbieter zu wechseln. Außerhalb dieser Frist ist dies nur beim Kauf eines neuen Wagens, nach einem Schaden oder einer Tariferhöhung der bisherigen Versicherung möglich.
Preis-Leistung: Verhältnis muss stimmen
Da viele Werbungen derzeit vorrangig auf den Aspekt der Kostenersparnis ausgerichtet sind, laufen Verbraucher schnell Gefahr, insbesondere beim beliebten Online-Vergleich zu pauschal und einseitig zu entscheiden. „Wechselwillige sollten aber nicht nur auf die Höhe der Versicherungsprämie achten – sondern vorrangig auf die Leistungen“, rät Michael Schwarz, Leiter Sachversicherungen beim Finanzdienstleister MLP. Denn: Passen die Tarifbedingungen nicht, kann die Regulierung im Schadensfall sehr viel geringer ausfallen als angenommen.
So sollte der Versicherungsvertrag auch bei grober Fahrlässigkeit schützen, etwa wenn man kurz das heruntergefallene Smartphone während der Fahrt aufhebt und einen Unfall verursacht. Auch empfiehlt sich – vor allem, wenn der Fahrer oft im Ausland unterwegs ist – auch über Deutschlands Grenzen hinaus abgesichert zu sein. Zudem ist zu prüfen, ob die Police eine Werkstattbindung vorsieht. Dann darf der Versicherte seinen Wagen nur in bestimmten Werkstätten reparieren lassen. Solch eine Klausel kann die Prämien zwar um bis zu 15 Prozent reduzieren – doch nicht immer tut sich jeder damit einen Gefallen. Womöglich sind die Vertragswerkstätten insbesondere in ländlichen Regionen zu weit weg – oder man nutzt lieber den Service anderer Anbieter. Das ist häufiger bei Eigentümern von E-Autos oder Fahrzeugen mit Hybridantrieben der Fall, die eine Werkstatt mit Spezialexpertise benötigen.
Schadenrisiko entscheidet über Prämie
Gut zu wissen: Grundsätzlich ist die Versicherung von E-Autos nicht teurer als die von Benzin- oder Dieselfahrzeugen. Schwarz: „Versicherer stufen Autos entsprechend dem Schadenrisiko ein und nicht nach dem Antrieb. Danach richtet sich auch die Höhe des Beitrags.“