Viernheim – Wer hat es nicht schon erlebt? Die Geldbörse verlegt oder gestohlen – darin der Führerschein und der Personalausweis. Eine „kleine Katastrophe“ – alleine schon wegen des Aufwandes, diese Papiere wieder zu besorgen.
„Wie groß wird da erst der Aufwand sein, wenn z.Bsp. im Brandfall die eigene Wohnung oder das Haus Schaden nimmt?“
fragt sich Erster Stadtrat Jens Bolze und greift dies auf, um im Rahmen der aktuell laufenden Informationskampagne zum Thema „Bevölkerungs-, Zivilschutz und Katastrophenhilfe (siehe auch: www.viernheim.de/zivilschutz.html ) das Augenmerk diese Woche auf das Thema „Dokumentensicherung“ zu legen.
„Ziel dieser Informationskampagne ist es nicht, Angst zu schüren, sondern vielmehr die Sinne zu schärfen für den ureigenen Selbstschutz. Im Rahmen dieser Kampagne wollen wir daher das Augenmerk auf besondere Schadenslagen oder Situationen werfen und Handlungsempfehlungen aussprechen. Selbstschutz ist wichtig – nehmen Sie das Thema im eigenen Interesse bitte ernst!“,
macht Bolze sein Anliegen deutlich, und weiter:
„Das Thema heute lautet Dokumentensicherung. In jedem Haushalt sollten in einer Dokumentenmappe alle wichtigen Dokumente (bzw. beglaubigte Abschriften oder Fotokopien) zusammengestellt werden. Die Mappe sollte jederzeit aktuell und griffbereit gehalten werden. Für den Notfall sollte die Mappe und deren Lagerort jedem Familienmitglied bekannt sein.“
Vorsorge im Bevölkerungs- und Zivilschutz – Teil 3: Dokumentensicherung
Alles Wichtige an einem Platz
Es brennt. Alle müssen schnell aus dem Haus.
Das Wasser kommt. Alle werden evakuiert.
Sie wissen nicht, was alles beschädigt oder zerstört wird.
Denken Sie rechtzeitig darüber nach, was für Sie wichtig ist.
Stellen Sie alle wichtigen Dokumente (Original oder beglaubigte Abschriften bzw. Kopien) zusammen und bewahren diese an einem Ort griffbereit in einer Tasche / Mappe auf. Für den Notfall sollten alle Familienmitglieder über den Standort der Tasche / Mappe Bescheid wissen.
Sind wichtige Papiere erst verloren gegangen, so ist die Wiederbeschaffung unter Umständen schwierig oder gar unmöglich.
Eine Dokumentation Ihres Eigentums, z.Bsp. in Form von Fotos, kann ggfs. zur Vorlage bei der Versicherung hilfreich sein.
Sie können Duplikate wichtiger Dokumente auch bei Freunden, Verwandten, Anwälten oder Banken hinterlegen. Denken Sie aber daran, dass eine Reihe von Kopien gegebenenfalls beglaubigt werden muss.
Das gehört in die Dokumentenmappe:
- Familienurkunden (Geburts-, Heirats-, Sterbeurkunden) bzw. Stammbuch
- Sparbücher, Kontoverträge, Aktien, Wertpapiere, Versicherungspolicen
- Renten-, Pensions- und Einkommensbescheinigungen, Einkommenssteuerbescheide
- Qualifizierungsnachweise: Zeugnisse (Schulzeugnisse, Hochschulzeugnisse, Nachweise über Zusatzqualifikationen)
- Verträge und Änderungsverträge, z. B. auch Mietverträge, Leasingverträge etc.
- Testament, Patientenverfügung und Vollmacht
- Personalausweis, Reisepass, Führerschein und Fahrzeugpapiere
- Grundbuchauszüge
- sämtliche Änderungsbescheide für empfangene Leistungen
- Zahlungsbelege für Versicherungsprämien, insbesondere Rentenversicherung
- Meldenachweise der Arbeitsämter, Bescheide der Agentur für Arbeit
- Rechnungen, die offene Zahlungsansprüche belegen
- Mitglieds- oder Beitragsbücher von Verbänden, Vereinen oder sonstigen Organisation
Eine leicht transportable Möglichkeit zur Datensicherung bieten darüber hinaus separate Festplatten, CDs oder USB-Sticks. Bedenken Sie hierbei jedoch bitte:
Grundsätzlich hält kein elektronisches Speichermedium die Informationen unbegrenzt lange. Daher kann kein einzelnes Speichermedium empfohlen werden, sondern man muss die derzeitigen Vor- und Nachteile gegeneinander abwägen.
Festplatten können mit der Zeit Probleme bei den mechanischen Komponenten aufweisen, Umwelteinflüsse (Hitze, Kälte, Staub, elektromagnetische Felder, Feuchtigkeit etc.) wirken sich negativ auf das Speicherverhalten von CD´s oder USB-Sticks aus. Wählen Sie daher den Lagerort der Speichermedien mit Bedacht.
Wenn Sie Daten elektronisch speichern, so prüfen Sie bitte regelmäßig die Funktion und legen eventuell sicherheitshalber gleich mehrere Kopien an.
Bedenken Sie bei der elektronischen Speicherung auch die Dynamik in der Programmentwicklung.
Möglicherweise lassen sich bestimmte vor Jahren erstellte Datei-Formate in Zukunft mit neuen Programmen nicht mehr so ganz selbstverständlich öffnen. Passen Sie also ggfs. nach Ablauf bestimmter Zeiträume das Speicherformat zeitgemäß an.
Weitere Informationen:
Sehr empfehlenswert zur eigenen Vorsorge ist eine Broschüre des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe .
Die Broschüre "Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen" bietet eine übersichtliche Zusammenfassung aller Vorsorgemaßnahmen.
Die Broschüre kann im Internetportal http://www.bbk.bund.de als PDF-Datei bezogen werden und sie liegt beim Bürgerbüro der Stadt Viernheim zur Mitnahme aus.
Weitere Informationen siehe auch: www.viernheim.de/zivilschutz.html
Bereits im Rahmen der Kampagne veröffentlichte Themen:
Teil 1: Richtiges Verhalten bei Unwettern
Teil 2: Richtiges Verhalten bei Hitzewelle