Heidelberg – Die Temperaturen im Rhein-Neckar-Kreis nehmen ab, erste Frostnächte und kleinere Schneeschauer haben den Landkreis bereits erreicht. Die Straßen-meistereien haben alle Vorkehrungen für den bevorstehenden Winter getroffen, teilt das zuständige Straßenbauamt des Rhein-Neckar-Kreises mit. Die Salzlager sind gut gefüllt, Winterdienstfahrzeuge mit Schneepflügen sowie Streuer mit bis zu fünf Kubikmetern Fassungsvermögen stehen bereit.
Heidelberg – „Wir sind bestens gerüstet und werden auch in diesem Winter für gutes Durchkommen sorgen“, ist sich Matthias Knörzer, Betriebsdienstleiter der Straßen-meistereien im Rhein-Neckar-Kreis, sicher. Auf Bundes-, Landes- und Kreisstraßen wird der Winterdienst vom Landkreis durchgeführt. Auf den Autobahnen sind die Autobahnmeistereien zuständig. Innerorts liegt die Verantwortung für den Winterdienst bei den Städten und Gemeinden, die von den Straßenmeistereien des Landratsamtes nach besten Kräften unterstützt werden. Beeindruckend ist die Länge des Straßennetzes, für das die Straßenmeistereien des Rhein-Neckar-Kreises zuständig sind: Insgesamt beträgt es 860 Kilometer, wovon 194 Kilometer auf die Bundesstraßen, 331 Kilometer auf die Landesstraßen und 335 Kilometer auf die Kreisstraßen entfallen.
Über 7000 Tonnen Salz und 265 Tonnen Sole
Um möglichst schnell räumen und streuen zu können, unterhält der Kreis acht Winterdienst-Stützpunkte. Diese befinden sich in Eberbach, Neckarbischofsheim, Neckargemünd, Schwetzingen, Sinsheim, Vorderheubach (Heiligkreuzsteinach), Weinheim und Wiesloch. Dort wurden in den vergangenen Wochen die Salzlagerhallen aufgefüllt, sodass nun für den Winter über 7000 Tonnen und 265 Tonnen Sole (eine Wasser- Salz-Lösung) zur Verfügung stehen. Zusammen mit dem Salz wird diese Mischung als sogenanntes Feuchtsalz ausgebracht. „Sole hat den Vorteil, dass sie besser auf der Straße haftet und weniger schnell vom Wind weggeweht wird“, erklärt Betriebsdienstleiter Knörzer. Je nach Bedarf und Zeitpunkt des Wintereinbruchs sind die „Männer in Orange“ mit zehn kreiseigenen Winterdienstfahrzeugen (sieben Unimogs und drei Lkw) fast rund um die Uhr, von 3 bis 22 Uhr, für die Bürgerinnen und Bürger im Rhein-Neckar-Kreis im Einsatz. Bei Bedarf werden die Mitarbeiter der Straßenmeistereien von selbstständigen Unternehmern unterstützt.
Wann und ob ein Winterdienst ansteht, entscheidet der jeweilige Einsatzleiter nach Rücksprache mit Mitarbeitern, die bestimmte Punkte anfahren, um so die Wetter- und Straßenlage besser beurteilen zu können. „Unsere Pläne sehen vor, dass bei Schnee oder Eisglätte zu Beginn des Berufsverkehrs die großen Verkehrsadern im Landkreis weitestgehend geräumt oder gestreut sind“, so Knörzer. Dennoch bittet er um Verständnis, dass sich der Winterdienst bei extremen Witterungsverhältnissen zunächst auf die Straßen mit der höchsten Priorität wie Hauptverkehrswege, Rettungswege, Steigungen, Brücken oder Kreuzungsbereiche konzentriert. Denn auch bei größter Professionalität seien einige Wetterereignisse nur schwer vorherseh- und beherrschbar. Für die anstehende Kälteperiode bitten die Straßenmeistereien deshalb alle Verkehrsteilnehmer um erhöhte Vorsicht und darum – falls noch nicht geschehen – rechtzeitig auf Winterreifen zu wechseln.
Jeder könne übrigens mithelfen, dass die Räumfahrzeuge problemlos durchkommen, appelliert der Chef der Straßenmeistereien im Namen seiner Winterdienst-Kollegen an alle Verkehrsteilnehmer, ihre Fahrzeuge möglichst in den Grundstückseinfahrten zu parken beziehungsweise in den Wintermonaten auf den erhöhten Platzbedarf der Räumfahrzeuge Rücksicht zu nehmen. „Nur so kann ein reibungsloser Winterdienst gewährleistet und die Umlaufzeiten der Räumfahrzeuge eingehalten werden“, erklärt Matthias Knörzer.
Wieviel der Winterdienst den Rhein-Neckar-Kreis kostet, hängt stark von den Wetterbedingungen ab. „Im vergangenen Winter betrugen die Kosten etwa 1,46 Millionen Euro. Die harte Wintersaison 2010/2011 mit viel Schnee und Eis kostete den Landkreis dagegen rund 2,5 Millionen Euro“, verdeutlicht der Leiter des Straßenbauamtes im Rhein-Neckar-Kreis, Matthias Fuchs, die Schwankungen.