Südhessen (ots) – Nach dem Startschuss der südhessenweiten Schwerpunktkontrollen zur Intensivierung der Bekämpfung der Straßenkriminalität Mitte Oktober zieht die Polizei jetzt eine positive Zwischenbilanz. Mit dem Ziel, öffentliche Plätze wieder sicherer und für Kriminelle unattraktiv zu machen, haben Polizeibeamte in den vergangenen Wochen zusätzliche intensive Kontrollen in Südhessen durchgeführt.
Im Blickpunkt der Polizisten standen insbesondere die Straftäter, die der Polizei in Zusammenhang mit Drogen bekannt sind und für eine Vielzahl anderer Straftaten, hauptsächlich Eigentums- und Vermögensdelikte, in Betracht kommen.
Zusätzlich zu den täglichen polizeilichen Maßnahmen im Regeldienst der Reviere und Stationen wurden im Rahmen des Schwerpunktkonzeptes und bei geplanten Kontrolltagen 180 Personen festgenommen. Die Hessische Bereitschaftspolizei unterstützte die Maßnahmen, die an neuralgischen Örtlichkeiten in der Wissenschaftsstadt Darmstadt, den Landkreisen Bergstraße, Groß-Gerau und Darmstadt-Dieburg sowie im Odenwaldkreis stattfanden. Diese Einsätze führten zu mehr als 170 Ermittlungsverfahren, ein Großteil davon wegen Drogen- oder Eigentumsdelikten. Bei Durchsuchungen stießen die Beamten zudem auf Rauschgift oder Diebesgut, mehrere Messer, verbotene Gegenstände aber auch scharfe Schusswaffen. Insgesamt wurden bei den Schwerpunkt- und Regeldienstkontrollen circa 4,9 Kilogramm an Betäubungsmitteln beschlagnahmt. Neben Festnahmen aufgrund festgestellter Straftaten wurden auch mehrere Haftbefehle vollstreckt. Gleich bei der Auftaktveranstaltung gelang es Polizeibeamten, einen per Haftbefehl gesuchten, mehrfach wegen Drogen- und Eigentumsdelikten polizeibekannten Straftäter zu stellen und in der Folge einer Justizvollzugsanstalt zuzuführen.
Im Rahmen des täglichen Dienstes fanden, neben den allgemeinen Aufgaben und Kontrolltätigkeiten der zivilen und uniformierten Polizeistreifen, ebenfalls zahlreiche Einsätze statt. Diese gezielten sowie stations- und direktionsübergreifende Kontrollen wurden parallel zu den Schwerpunktmaßnahmen an örtlichen Brennpunkten durchgeführt und erbrachten ebenfalls eine positive Bilanz. Rund 50 Tatverdächtige wurden in diesem Zusammenhang festgenommen und 234 Strafanzeigen erstattet. „Die Ergebnisse der zusätzlichen Maßnahmen sind im Hinblick auf die gestiegenen Anforderungen und Belastungen der Polizei besonders erfreulich und bestätigen die Arbeit meiner Kolleginnen und Kollegen auf einem hohen Niveau“, zeigte sich Polizeipräsident Bernhard Lammel zufrieden.
Neben den unmittelbaren polizeilichen Maßnahmen führten die durch die Kontrollen und Festnahmen gewonnenen Erkenntnisse auch zu zahlreichen Ermittlungsansätzen. Einige der Verfahren dauern derzeit noch an, in anderen Fällen konnten die Ermittler bereits unterschiedliche Straftaten aber auch Einbruchsserien klären. So befindet sich ein 54 Jahre alter, polizeibekannter Mann seit 13. November in Untersuchungshaft. Er kommt für mindestens zehn Einbrüche in der Darmstädter Innenstadt in Frage. Bei seiner Festnahme stellten die Ermittler mutmaßliches Tatwerkzeug sowie Beute aus anderen Taten sicher. In Bürstadt durchsuchten Polizisten die Wohnung eines 47 Jahre alten, wegen Rauschgiftdelikten bekannten Mannes. Er steht im Verdacht, für mehrere Autoaufbrüche verantwortlich zu sein. In seinen Räumlichkeiten konnte mutmaßliches Diebesgut sichergestellt werden. Ein Smartphone, ein Portemonnaie sowie ein Studentenausweis, die ebenfalls aus Diebstählen stammen, entdeckten Ermittler bei einer Durchsuchung in Darmstadt. Die Tatverdächtige war zuvor am Luisenplatz beim Handel mit Heroinplomben festgenommen worden.
Innerhalb der letzten sechs Wochen hat die Polizei in Südhessen insgesamt über 5.300 Personen kontrolliert. Die Überprüfungen fanden im Rahmen des Schwerpunktkonzeptes, durch Polizeibeamte in Regeldienst und bei Kontrolltagen statt. „Die Ermittlungserfolge sind das Ergebnis der engagierten Arbeit meiner Kolleginnen und Kollegen“, so Lammel. Bestätigung erhielten die Polizisten aber nicht nur durch die erfreuliche Bilanz, auch die vielen positiven Rückmeldungen aus der Bevölkerung geben Lammel und seinen Kolleginnen und Kollegen Recht. „Ich bin von der Nachhaltigkeit der Maßnahme überzeugt. Wir werden die Kontrollen auch in Zukunft fortführen“ betont der Polizeipräsident.
In den kommenden Wintermonaten werden die Beamten die Einsätze fortführen und auch Spielotheken- und Gaststättenkontrollen in das Konzept mit einbeziehen. Ab dem Frühjahr, wenn öffentliche Plätze wieder vermehrt frequentiert werden, wird hier wieder der Schwerpunkt liegen.