Ingelheim – Bereits zum 10. Mal vergab die Stadt Ingelheim, gemeinsam mit der Sparkasse Rhein-Nahe, den Gestaltungspreis. In diesem Jahr zum Thema „Wohnen“. Oberbürgermeister Ralf Claus begrüßte die zahlreichen Gäste im Ratssaal des Rathauses und freute sich über die beachtliche Summe an Einsendungen in diesem Jahr.
Denn: 19 Bauherren hatten sich beworben.
„Ich bedanke mich, dass Sie alle den Gestaltungspreis mit Leben gefüllt haben. Sie alle sind heute Abend Gewinner, denn sie alle haben mit ihren Objekten bewiesen, wie man städtebaulich mitwirken kann“,
betonte Ralf Claus. Anschließend übergab er das Wort an Philipp Laur, Amtsleiter des Amtes für Bauen, Planen und Umwelt. Er reflektierte die vorausgegangenen Ortsbesichtigungen und erläuterte die Kriterien zur Beurteilung. Zur Entscheidung standen insgesamt 19 Gebäude, davon sieben Neubauten und 12 Bestandsgebäude. Zur Jury gehörten Fachleute der Stadtverwaltung Ingelheim, Vertreter des Stadtrates, ein Vertreter der Architektenkammer sowie ein Vertreter der Sparkasse.
Beate Brühl, stellvertretende Amtsleitung, stellte dann nacheinander alle 19 Objekte vor. Jeder Einsender erhielt als Dankeschön einen Gutschein für einen ortsansässigen Baumarkt und eine Urkunde. Mit Spannung ging es dann zu den letzten Gebäuden. Ein Sonderpreis in Höhe von 500 Euro wurde an Sebastian Huff überreicht. Er hat den „Roten Turm“ in der Binger Straße umgebaut und saniert. Die Jury sagte dazu, dass diese Gebäude ein stadtbildprägendes technisches Denkmal ist, dass angesichts des Verlustes seiner technischen Funktion zu verfallen drohte. Durch den Umbau entstand moderner Wohnraum, der die räumlichen Möglichkeiten qualitätsvoll nutzt und dem Turm neues Leben einhaucht.
Der zweite Preis wurde zwei Mal vergeben. Sabine und Björn Noll erhielten ein Preisgeld in Höhe von 750 Euro für ihr Gebäude im Jungfernpfad. Die Sanierung ihres Hauses vereint die Qualitäten der gewachsenen Baustruktur mit modernen Wohnbedürfnissen. Das Gebäude fügt sich in das ortstypische Straßenbild ein und wertet damit das Umfeld auf. Besonders beeindruckt hat die Jury die moderne Interpretation der horizontalen Staffelung zwischen Erd- und Obergeschoss. Ein weiterer zweiter Platz ging an die Bauherren Silke Weidenbach und Jürgen Mett, die in der Mainzer Straße einen Umbau und eine Sanierung eines Hauses vorgenommen haben. Durch sie wurde, nach der Geschäftsaufgabe einer Metzgerei, durch einen sensiblen Umbau des Ladenlokals zu einer Wohnung die Wunde, die ein früherer Ladenumbau in die historische Fassade gerissen hatte, geheilt. Mit viel Einfühlungsvermögen wurde eine neue Fassade in Anlehnung an die ursprünglichen Materialien der Fassade unter Beachtung der neuen Funktion geschaffen.
Platz eins des diesjährigen Gestaltungspreises ging in den Zuckerberg zu Familie Silvia und Jan Hendrik Müller. Ihr Neubau wird als gutes Beispiel ausgezeichnet, um auf einer Brachfläche einen Neubau entstehen zu lassen. Das bescheidene Grundstück wurde dabei so bebaut, dass das Gebäude die ursprüngliche städtebauliche Gliederung des Umfeldes in zwei unterschiedlichen Bereiche wiederhergestellt und gemeinsam mit anderen Gebäuden die angrenzenden Stadträume fasst. Das Gebäude selbst stellt sich in einer Formsprache dar, dass das historische Umfeld und seine Bautraditionen aufnimmt und interpretiert. Familie Müller erhielt für ihre Einsendung 1.000 Euro.