Ludwigshafen – Der Endspurt ist eingeläutet. Noch drei Partien bestreitet die Mannschaft von Trainer Ben Matschke in den kommenden zehn Tagen in der DKB Handball-Bundesliga ehe die Winterpause wegen der Handball-WM in Kroatien ansteht. Andererseits endet mit dem Gastspiel beim HC Erlangen (Samstag, 20:30 Uhr, Arena Nürnberger Versicherung) für die Eulen Ludwigshafen schon an diesem Wochenende die Hinrunde.
Ein Grund, weshalb Bens Jungs noch einmal alles in die Waagschale werfen wollen, um den einen oder anderen Zähler auf ihrer Habenseite verbuchen zu können. Ob es schon gegen die Mittelfranken reichen wird, bleibt abzuwarten. Denn sie erwartet keine einfache Aufgabet, denn die Gastgeber siegten zuletzt in Göppingen (28:25) und feierten zuvor in ihren beiden Heimpartien jeweils ein Unentschieden gegen TuS Nettelstedt-Lübbeke und MT Melsungen. Dabei muss Matschke am letzten Hinrunden-Spieltag weiterhin auf Robin Egelhof, Denni Djozic und Patrick Weber verzichten.
„Wir versuchen das Maximum abzurufen“, sagt Torhüter Kevin Klier. „Wir wollen auf die letzten zwei Spiele aufbauen und mit diesem guten Gefühl wollen wir noch die weitere Spiele in diesem Jahr bestreiten“. Dass derzeit eine gewisse Müdigkeit zu spüren ist, daraus macht er keinen Hehl. Aber die Auftritte in Melsungen und gegen die Rhein-Neckar Löwen machen nicht nur Mut, sondern sorgen auch viel Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben. „Es gibt keine einfachen Spiele in der Liga und das wird auch gegen Erlangen so sein.
„Die Gastgeber haben viel Qualität im Kader und sind für mich keine Mannschaft, die um den Abstieg spielt“, sagt Klier. Da ist sich Trainer Matschke mit ihm einig: „Erlangen hat alle Voraussetzungen, um sich mittelfristig im Ligamittelfeld zu etablieren. Dass die Mannschaft tabellarisch so nah bei uns liegt, erachte ich als Momentaufnahme. Sie haben eine breite Bank mit maximaler Erfahrung, zudem ein sehr gutes Torhüter-Gespann“, sagt Matschke. Dennoch hoffen er und Klier, dass die Mittelfranken auch einmal einen schlechten Tag erleben, wie es seine Mannschaft vor eigener Kulisse gegen SC DHfK Leipzig hatte. „Dann ist es wichtig, dass wir möglichst lange die Partie offen halten und zum Schluss dann mit etwas Glück was Zählbares mitnehmen können“, sagt Klier.
Der Routinier, der nicht nur der älteste Spieler im Kader ist, sondern auch in seiner 11. Saison das Trikot der Eulen trägt, weiß um die Schwierigkeiten, um den Ligaverbleib zu schaffen. „Die Gegner stellen sich immer mehr auf unsere Spielweise ein und da müssen wir stets auch eine passende Antwort finden“, meint Klier und ergänzt: „Das sind wir alle gefordert und nicht nur der Trainer“. Denn Erlangens neuer Coach Adalsteinn Eyjolfsson stand schon am Spielfeldrand als die Eulen bei seinem vorherigen Arbeitgeber TV Hüttenberg zu Gast waren und buchstäblich in letzter Sekunde noch die Punkte verloren. „Er kennt uns ja auswendig“, meint Klier augenzwinkernd. Dabei nimmt er auch kein Blatt vor den Mund, wenn er sagt, dass die Mannschaft körperlich so manchem Gegner unterlegen ist. „Deswegen müssen wir immer wieder 100 Prozent Leidenschaft und Einsatzwillen beweisen, um unsere Chance zu bekommen. Und wenn wir diese bekommen, sollten wir sie nutzen“.
Dazu will er auch seinen Beitrag beisteuern. „Ich bereite mich maximal vor, gehe positiv an das Spiel heran und versuche möglichst viele Bälle zu halten“, sagt Klier. Dafür steht er nicht nur im Training zwischen den Pfosten, sondern schaut sich auch eine Reihe von Videos mit den Wurfbildern der gegnerischen Spieler an. „Das hilft einem schon, wenn man das Wurfverhalten einiger Spieler schon etwas konkreter gesehen hat.“ In bester Erinnerung hat er natürlich die Schlagwürfe seines früheren Teamkollegen Nico Büdel. Der gebürtige Offenbacher ist inzwischen neben dem früheren Nationalspieler und Kapitän Michael Haaß der Dreh- und Angelpunkt im Spielaufbau der Franken.