Biosphärenhaus_kl
Soll durch Zweckverband solide Basis erhalten: Biosphärenhaus in Fischbach bei Dahn (Foto: Bezirksverband Pfalz)

Fischbach – Am Biosphärenhaus in Fischbach bei Dahn und an der Stiftung für das Landgestüt Zweibrücken will sich der Bezirksverband Pfalz beteiligen. Das hat der Bezirkstag Pfalz in seiner Dezembersitzung auf dem Hambacher Schloss bei Neustadt an der Weinstraße beschlossen.

Damit will er das Fortbestehen der beiden Institutionen sichern. Für das Biosphärenhaus soll zusammen mit dem Landkreis Südwestpfalz, der Verbandsgemeinde Dahn und der Ortsgemeinde Fischbach ein Zweckverband gegründet werden. Jährlich 100.000 Euro will der Regionalverband zur Verfügung stellen, um das Haus zukunftsfähig zu gestalten. Es wurde als dezentrales Projekt der Weltausstellung Expo 2000 in Hannover angelegt und seitdem weiterentwickelt; 2002 kam ein Naturerlebniszentrum und 2003 ein 270 Meter langer Baumwipfelpfad hinzu. Die Multimedia-Ausstellung mit Nachtetage soll beispielsweise überarbeitet werden.

„Das Biosphärenhaus ist inhaltlich eng mit dem Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen verknüpft, weshalb es für den Bezirksverband Pfalz Sinn macht, sich daran zu beteiligen“,

begründete Bezirkstagsvorsitzender Theo Wieder die Entscheidung.

Mit 80.000 Euro jährlich will der Bezirksverband Pfalz Mitglied der Stiftung für das Landgestüt werden, um so die Liegenschaften und die denkmalgeschützten Gebäude zu unterstützen.

„Das Landgestüt hat eine lange Geschichte und große Bedeutung für Zweibrücken“,

so Wieder. Herzog Christian IV. gründete es 1755. Die hier gezüchteten Pferde waren europaweit gefragt; so bezogen der Preußenkönig Friedrich der II. und Napoleon zahlreiche Pferde aus Zweibrücken. Außerdem entschied das Pfälzer Parlament, seinen Mitgliedsbeitrag an das Deutsche Straßenmuseum in Germersheim, das sich im ehemaligen Zeughaus in der Festung befindet, auf jährlich 40.000 Euro aufzustocken, damit die Dauerausstellung Zug um Zug neu gestaltet werden kann. Das Museum wurde 1989 gegründet und präsentiert auf rund 5.000 Quadratmetern eine Kulturgeschichte der Straße vom altgermanischen Bohlenweg aus der Zeit um 800 vor Christus bis heute.

Schließlich sprachen sich die Bezirkstagsmitglieder für die Weiterentwicklung der Pfalzakademie in Lambrecht zur Umwelt- und Weiterbildungsakademie Pfalz aus. Hierfür hatte eine Arbeitsgruppe ein Jahr lang ein umfangreiches Konzept erarbeitet und dabei die Vorteile, die die Geschäftsstelle des Biosphärenreservats Pfälzerwald, die Pfalzakademie und die Regioakademie in Lambrecht bieten, vereint. Ein Schwerpunkt soll künftig auf der Bildung für nachhaltige Entwicklung liegen, die den UNESCO-Anforderungen an das Biosphärenreservat entspricht. Notwendig wird es, das Gebäude nachhaltig umzugestalten, was in mehreren Bauabschnitten verwirklicht werden soll. Der Bezirkstag Pfalz gab auch der Landesverordnung für das Biosphärenreservat Pfälzerwald seine Zustimmung, die den Naturpark in ein Biosphärenreservat nach Landesrecht überführt.

Schließlich stimmten die Mitglieder des Bezirkstags Pfalz zu, dass die Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik (Erwachsenenpsychiatrie) des Pfalzklinikums in Kaiserslautern um 20 Betten erweitert wird; seit 2005 stehen 70 vollstationäre und 20 tagesklinische Plätze zur Verfügung. Hierfür werden beide Gebäudeflügel aufgestockt, womit auch dringend benötigter Platz für eine Flächenerweiterung der Tagesklinik der Kinder- und Jugendpsychiatrie geschaffen wird. Nachdem Oliver Sieh, der zuletzt fraktionslos war, vor einigen Monaten aus gesundheitlichen Gründen aus dem Bezirkstag Pfalz ausgeschieden war, rückte Dr. Heiko Wildberg von der AfD nach; dadurch wurden Neuwahlen in den verschiedensten Gremien fällig. Schließlich folgte das Pfälzer Parlament dem Antrag der CDU- und SPD-Fraktion, das Rettungspunktenetz von Landesforsten Rheinland-Pfalz unter Aspekten einer besseren Sicherheit für all jene, die sich im Pfälzerwald erholen, zu verdichten. Hierzu soll die Verwaltung des Bezirksverbands Pfalz ein Konzept erarbeiten. Die Bezirkstagssitzung besuchten zwei zehnte Schulklassen der Realschule plus aus Weisenheim am Berg; vor der Sitzung stellte Bezirkstagsvorsitzender Theo Wieder den Jugendlichen den Bezirksverband Pfalz vor.