Mainz – In einem Pressegespräch zu den für 2018 anstehenden Baumaßnahmen in Mainz sowie zur laufenden Organisationsuntersuchung zum optimierten Baustellenmanagement bei der Stadt Mainz wiesen Oberbürgermeister Michael Ebling und Verkehrsdezernentin Katrin Eder auf die bereits verbesserten Strukturen im Vorfeld der Vorbereitung der kommenden Großbaustelle „Große Langgasse“ in den Jahren 2018/2019 hin.
„Wir machen Mainz fit für die Zukunft – auch im Jahr 2018“,
so Ebling und Eder. Lange Jahrzehnte habe Geld für adäquate Investitionen in die öffentliche Infrastruktur gefehlt. Nun sei in größerem Stil investiert worden – etwa am Hopfengarten, der Mombacher Hauptstraße, der Bahnhofstraße und der Heiliggrabgasse. Das Thema Baustellen sei in 2017 aufgrund der Fertigstellung und Inbetriebnahme der Mainzelbahn sowie des Umbaus in der Bahnhofstraße sehr dominant gewesen:
„Wir haben verstanden: Im Vorfeld der Baumaßnahme Große Langgasse gab es Workshops mit allen Beteiligten. Wir arbeiten eng an einer spürbaren Verbesserung des gesamten Baustellenmanagements, welches derzeit von einem Darmstädter Unternehmen auf Herz und Nieren geprüft wird.“
„Die Erneuerung der städtischen Infrastruktur geht 2018 weiter. Neben dem Umbau der Großen Langgasse beginnt im 2. Halbjahr 2018 die Umgestaltung der Boppstraße. Beide Maßnahmen werden Belastungen mitbringen – aber unsere Stadt wird auch massiv davon profitieren“.
so Ebling und Eder.
Gleichzeitig kündigten Oberbürgermeister und Verkehrsdezernentin an, dass es neben den Maßnahmen in der Großen Langgasse und der Boppstraße in 2018 keine weiteren Straßenbaustellen im inneren Stadtkern geben werde.
„Wir steuern so, dass die Hauptverkehrsachsen für die Zu- und Abfahrt im Stadtkern frei bleiben. Weitere, nicht planmäßig mitgeteilte Maßnahmen im Kernbereich der Innenstadt werden – mit Ausnahme von Notgrabungen – abgelehnt werden“.
Oftmals sei nicht die Stadt Mainz selbst der eigentliche Bauträger einer Maßnahme – so seien Autobahnen und größere Brücken oft nicht in städtischer Entscheidungshoheit. Auch Versorgungsleitungen fielen oftmals in den Bereich der Mainzer Stadtwerke, Mainzer Netze, des Wirtschaftsbetriebes oder privater Versorger. Dennoch erwarte der Bürger genau hier ein stärkeres koordinierendes Moment.
„Es gibt in der Landeshauptstadt eine immens große Zahl an Grabungen mit unzähligen Bauträgern. Zwar zählt die Stadt Mainz nur eine geringe Zahl eigenverantwortlicher Maßnahmen, dennoch ist ein effektives Steuerungsinstrument zwingend notwendig, das zugleich bei der Stadt Mainz zusammenlaufen muss“,
skizziert Ebling. Die aktuell laufende Organisationsuntersuchung „Effektives Baustellenmanagement“ ziele genau darauf ab, die Koordination von Tiefbaumaßnahmen massiv zu verbessern. Die Studie durch die Firma BWV aus Darmstadt wird im Frühjahr 2018 abgeschlossen sein.
Erste Empfehlungen werden in 2018 angegangen.
„Da ein Großteil der Tiefbaumaßnahmen der Stadt Mainz von den Mainzer Stadtwerken – insbesondere aus den Bereichen Mainzer Mobilität und Mainzer Netze – veranlasst wird, ist die Anschaffung einer gemeinsamen Software beabsichtigt, um auf gleicher Datenbasis vernetzter arbeiten zu können“,
betont OB Ebling.
Diese soll eine längerfristige und dynamische Abstimmung von Baumaßnahmen ermöglichen und Probleme und Kooperationsmöglichkeiten früh erkennbar machen. Auf Grundlage eines deutschlandweit einheitlichen Daten-Formats soll es zudem in Zukunft möglich sein, lokale Baustelleninformationen dann weitestgehend automatisiert an ein zentrales Mobilitätsportal für Bürgerinnen und Bürger bzw. Navigationsdienste weiterzugeben und Daten auch mit außerstädtischen Beteiligten (etwa zu Landes-/Bundesstraßen) auszutauschen.
Das Personal wird zur Koordinierung und besonders zur Kontrolle der Baustellen verstärkt werden. Auch wird das Genehmigungsverfahren verändert, um Eingriffe in den Straßenraum zukünftig zu reduzieren.
„Viele Akteure des öffentlichen Lebens fordern zu Recht eine vernetzte, effektivere und transparentere Kommunikation im Baustellenwesen, die Vorwarnstufen einbaut und die Bürger, zudem Einzelhändler und Pendler im Vorfeld der Baumaßnahme – und auch während dieser – mitnimmt und notfalls mit Vorlauf warnt. Zur Wahrheit gehört aber auch: Dies alles wird natürlich nicht ohne spürbar mehr Personal an diesen Schaltstellen, welche koordinieren und kontrollieren, zu haben sein“,
so Ebling.
Die endgültige Expertise der Untersuchung wird im Frühjahr2018 vorliegen.