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Nach Kanalbau und Neugestaltung: Frankfurter Straße wieder für den Verkehr freigegeben
Tolle Nachrichten für alle Pendlerinnen und Pendler in Darmstadt: Der Verkehr auf der Frankfurter Straße kann ab sofort wieder ohne Einschränkungen rollen, denn eine der größten Infrastrukturmaßnahmen der letzten eineinhalb Jahre in Darmstadt ist abgeschlossen. Nach umfangreichen Kanalbaumaßnahmen der Stadt sowie der Neugestaltung der Frankfurter Straße im Umfeld der Firma Merck sind die Arbeiten nach rund 10 Monaten Bauzeit nun weitestgehend erledigt, so dass die Frankfurter Straße im Bereich Merck dem Verkehr wieder in beide Fahrtrichtungen freigegeben werden kann.
Oberbürgermeister Jochen Partsch und Stadträtin Dr. Barbara Boczek zeigen sich erfreut über den Abschluss des Projekts im anvisierten Zeitrahmen: „Mit dem Abschluss der Maßnahme beenden wir nun ein wichtiges planerisches Kapitel, das Aspekte der Stadtgestaltung mit dringend notwendigen Sanierungsmaßnahmen und einer modernen Verkehrsführung verbunden hat und schon allein aufgrund seines Umfangs nicht unbemerkt und ohne Einschränkungen abgewickelt werden konnte. Wichtig waren uns dabei vor allem eine städtebauliche Aufwertung der Frankfurter Straße, die Wiederherstellung des Verkehrsraumes in besserer Qualität, die ausgewogene Berücksichtigung aller Verkehrsteilnehmenden und Verminderung von Konflikten
zwischen den einzelnen Verkehrssystemen – Fuß-/Rad-, Kfz-Verkehr und öffentlicher Personennahverkehr, ein verbesserter Verkehrsfluss, die Erhöhung der Verkehrssicherheit und Aspekte der Barrierefreiheit. An dieser Stelle wollen wir uns daher neben der ausgezeichneten Arbeit der Planer und der beteiligten Firmen, vor allem auch bei den Bürgerinnen und Bürgern für ihre Geduld und Zuversicht bedanken.“
Die Firma Merck war als Anlieger mit ihrem Werksgelände zu beiden Seiten der Frankfurter Straße von Anbeginn der Planung involviert. So beabsichtigte Merck im Rahmen seines Programms ‚ONE Global Headquarters / Weiterentwicklung der Konzernzentrale‘ umfangreiche Veränderungen am Stammsitz umzusetzen. Dabei sollte die Eingangssituation zum Werksgelände neugestaltet werden, etwa mit einem Innovationszentrum und einem frei zugänglichen Platz auf dem Firmengelände. Inzwischen sind diese Bauprojekte so gut wie abgeschlossen. Aufgrund des Kanalbauprojektes ergab sich die Möglichkeit, auch die Situation im öffentlichen Straßenverkehrsraum mit stark angestiegenen, parallel zur Straße verlaufenden, aber auch querenden Rad- und Fußgängerströmen zu verbessern. Bindeglied zwischen beiden Teilen des Werksgeländes auf beiden Seiten der Straße sollte der ‚Emanuel-Merck-Platz‘ werden. Nach einer Verkehrsuntersuchung zur Frankfurter Straße wurde eine Konzeption zur Neugestaltung erstellt, die eine Reduzierung des Fahrbahnquerschnitts auf einen durchgehenden Fahrstreifen pro Richtung im Bereich Hauptzugang Merck vorsieht. Des Weiteren umfasste die Planung den Um- und Neubau der Geh- und Radwege, die Herstellung der Straßenentwässerung und die maßnahmenbedingten Verlegungen von Ver- und Entsorgungsleitungen.
Verkehrlich zielt die Gestaltung der öffentlichen Verkehrsfläche im Bereich des ‚Emanuel-Merck- Platzes‘ auf eine Reduzierung der Trennwirkung durch die Frankfurter Straße durch eine Reduzierung von 4 auf 2 Kfz-Fahrstreifen und eine Erhöhung der Verkehrssicherheit der Fußgänger und Radfahrer durch bessere Querungsmöglichkeiten, auch unter Berücksichtigung der Anforderungen mobilitätseingeschränkter Verkehrsteilnehmer/innen. Des Weiteren wurden insgesamt neun Grüninseln mit erhöhten Borden eingefasst und mit einer Bewässerungsanlage ausgestattet. Baukosten, Betriebskosten und Instandhaltungskosten der Bewässerung für die Grüninseln werden von Merck übernommen.
Im Zuge der Neugestaltung wurde auch die Straßenbahnhaltestelle in Fahrtrichtung Arheilgen in nördlicher Richtung auf die Höhe der Haltestelle in Gegenrichtung verschoben und barrierefrei ausgebaut. Merck übernimmt die Baukosten für die Neugestaltung der öffentlichen Verkehrsflächen einschließlich der Straße und der Verlegung und des barrierefreien Ausbaus der Straßenbahnhaltestelle in Höhe von geschätzt 4 Millionen Euro.
„Die neue Haltestelle setzt nicht nur gestalterisch einen neuen Akzent, auch technisch ist alles auf dem neuesten Stand“, erläutert dazu Verkehrsdezernentin Boczek. „Neue elektronische
Anzeiger informieren die Fahrgäste über die Abfahrtszeiten und Verkehrsmeldungen, und auch die Spritzschutzwand zur Frankfurter Straße hin ist neu. Erstmals gibt es eine Fahrradabstellanlage, die einen unkomplizierten Bike-&-Ride-Umstieg zwischen den Verkehrsmitteln ermöglicht.“
Zuvor war bereits die parallel vorgenommene Kanalsanierung abgeschlossen worden, die seit August 2016 die Straßenentwässerung vor Ort neu geordnet und dem Zentralklärwerk der Stadt Darmstadt zugeführt hat. Grund für den Handlungsbedarf war eine hydraulische Überlastung der durch Arheilgen führenden Abwasserkanäle. Die Gesamtstrecke der Kanalbaumaßnahme erstreckte sich auf rund 900 Meter. Die Gesamtkosten belaufen sich auf knapp 4,1 Millionen Euro.
Wissenschaftsstadt Darmstadt erhält Bundesbescheid mit hoher Fördersumme zur Entwicklung von Maßnahmen für bessere Luftqualität
Der geschäftsführende Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur Christian Schmidt hat am heutigen Mittwoch (20.) in Berlin 60 Förderbescheide in Höhe von rund 12 Millionen Euro für die Entwicklung kommunaler Masterpläne überreicht, mit denen die Luftqualität verbessert werden soll. Für die Wissenschaftsstadt Darmstadt hat Umweltdezernentin Barbara Akdeniz den Förderbescheid mit einer der höchsten Fördersummen (624.000 Euro) in Empfang genommen.
„Damit besteht nun die Möglichkeit, in den nächsten sieben Monaten einen mit dem bereits bestehenden Luftreinhalteplan der Wissenschaftsstadt Darmstadt abgestimmten Masterplan zu erstellen, der Maßnahmen zur Digitalisierung des Verkehrs, zur Vernetzung von Verkehrsträgern, zur Elektrifizierung, zur Radverkehrsförderung oder zur urbanen Logistik umfasst“, erläuterte Umweltdezernentin Akdeniz in Berlin.
Hierzu wird die Steuerungsgruppe, bestehend aus Oberbürgermeister Jochen Partsch, Umweltdezernentin Barbara Akdeniz, Verkehrsdezernentin Dr. Barbara Boczek und dem städtischen Verkehrsunternehmen, der HEAG Mobilo GmbH, Vorschläge erarbeiten. Die Umsetzung soll bis 2020 erfolgen, für deren finanzielle Unterstützung zur Zeit weitere
Förderrichtlinien durch den Bund erarbeitet werden, die aus den Mitteln des Dieselfonds neu geschaffen beziehungsweise aufgestockt werden.
„Der Masterplan ist eine gute Möglichkeit, die bisherigen Anstrengungen der Wissenschaftsstadt Darmstadt zu verstärken und effektiver zu gestalten. Allerdings bedarf es einer regelhaften und unkomplizierten Fortführung der Förderung durch den Bund“, so Akdeniz weiter. Umweltdezernentin Akdeniz und Verkehrsdezernentin Dr. Boczek bekräftigen, dass das gemeinsame Ziel eindeutig die Luftreinhaltung und Luftverbesserung ist, um so unter anderem Fahrverbote für die Innenstadt zu verhindern.
Seit Freitag (15. Dezember) kann über eine aktualisierte Förderrichtlinie Elektromobilität für die Beschaffung von Elektrofahrzeugen und die dafür erforderliche Ladeinfrastruktur bis zum 31. Januar 2018 ein Förderantrag eingereicht werden. Auch Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft, wie zum Beispiel Lieferdienste, Handwerker und Pflegedienste, können diese beantragen. Sie sollten sich aber durch die Kommune bestätigen lassen, dass die Fahrzeugbeschaffung Teil eines kommunalen E-Mobilitätskonzeptes ist.