Speyer – Im Speyerer Stadthaus war bereits „Bescherung“, denn im Dienstzimmer von Oberbürgermeister Hansjörg Eger wurde der symbolische Startschuss für die Entstehung eines neuen Wohngebietes mit rund 170 Wohneinheiten im Süden der Stadt gegeben. Dazu übergab OB Eger dem Geschäftsführer des Gemeinnützigen Siedlungswerks Speyer (GSW) Gerhard Müller die Baugenehmigungen für 16 Doppelhaushälften, den ersten Bauabschnitt für das „Wohnen am Priesterseminar“.
Und OB Eger nahm mit Stadtentwickler Bernd Reif die Bauanträge für Teil zwei der zukünftigen Wohnbebauung am Priesterseminar mit 104 barrierefreien Eigentumswohnungen und 50 barrierefreien Mietwohnungen von Thomas Andres, dem technischen Leiter der GSW, entgegen. Bereits im Januar 2018 soll mit der Erschließung begonnen werden. Der Beginn der Hochbauarbeiten ist für Sommer 2018 terminiert.
„Jetzt können wir zielgerichtet und adressatengerecht anfangen zu bauen, um dem hohen Bedarf an Wohneinheiten, besonders im preisgünstigen Segment für junge Familien entsprechen zu können“, freut sich OB Eger. Den Auftakt bilden 16 Doppelhaushälften mit drei familienfreundlichen Haustypen mit Wohnflächen von 146qm, 161qm und 174 qm, deren Verkaufspreise sich zwischen 459.500 Euro und 559.555 Euro bewegen. Als zusätzlichen Benefiz räumt die GWS für jedes Kind einen Nachlass von 2.500 Euro auf den Verkaufspreis ein Zur Einrichtung eines Kinderzimmers. „Das Angebot an kostengünstigem Wohneigentum für junge Familien ist so hoch, dass Speyerer Familien mit Kindern bevorzugt werden“, informiert Geschäftsführer Müller. Man habe entsprechend der Baulandstrategie der Stadt Speyer ein Punktesystem entwickelt, wonach Familien mit Kindern aus Speyer präferiert werden, auch Familien mit einer pflegebedürftigen Person im Haushalt sollen begünstigt werden und Berufspendler, deren Kinder in Speyerer Bildungseinrichtungen betreut werden. „Wir bauen für Selbstnutzer und nicht für Kapitalanleger“, unterstreicht GSW-Aufsichtsratsvorsitzender Benjamin Schmitt.
Baudezernent und Stadtentwickler danken dem Siedlungswerk dass sie mit diesem „ambitionierten Bauprojekt“ auf freiwilliger Basis die Parameter der Baulandstrategie einem ersten Praxistest unterziehen. Im Gegenzug dankt Geschäftsführer Müller seitens des Bauherrn für die konstruktive Begleitung der Stadtplanung und erinnert an die vielen Hürden, die im Vorfeld zu nehmen waren: Lärmschutzgutachten, Klimagutachten, Entwässerungskonzept und die Frage der Archäologie, denn im Bereich des Germansberges befindet sich ein ausgedehntes frühchristliches Gräberfeld. Herausforderungen bei der Erschließung des Grundstückes wurden durch die Drehung des Gartens und Verlegung der Mauer des benachbarten Karmelitinnenklosters begegnet. Somit kann der westliche Teil des Priesterseminar-Areals zur Wohnbebauung genutzt werden.
Hintergrund zum neuen Baugebiet
Angesichts des hohen Drucks nach bezahlbarem Wohnraum für alle sozialen Schichten, hat die Stadt Speyer die Chance ergriffen, auf dieser Fläche ein weiteres Baugebiet zu erschließen. Der Stadtrat hat in seiner Sitzung im März 2017 der Änderung des Flächennutzungsplanes „Am Priesterseminar“ zugestimmt. Der Bebauungsplan „Am Priesterseminar“ ist seit September 2017 rechtskräftig. Dieser wurde geändert, um neben diesem neuen Wohngebiet auch ein flächenmäßig untergeordnetes Mischgebiet für die Unterbringung von Handel und Dienstleitung ausweisen zu können.
Mit Blick auf die hohe Wohnbaulandnachfrage in Speyer verwies OB Eger auf Nachfolgeprojekte in Speyer-Süd: in der Windhorststraße werden 43 neue Wohneinheiten entstehen und der Bebauungsplan „Russenweiher“, weist weitere 120 Wohneinheiten aus.