Rekordumsätze und steigende Preise auf dem Frankfurter Immobilienmarkt

Frankfurt ist gefragter Standort

Frankfurt am Main – Die Anzahl der Immobilienverkäufe lag im ersten Halbjahr 2015 mit rund 3.700 Verträgen um 11 Prozent über den Vertragszahlen von 2014 und so hoch wie in keiner anderen ersten Jahreshälfte. Auch der Umsatz erreichte mit 2,6 Milliarden Euro (+ 19 Prozent) für ein erstes Halbjahr einen Rekordwert und wird lediglich vom ersten Halbjahr 2007 übertroffen – Mitte des Jahres 2007 setzte die Immobilienkrise ein. Das berichtet der Gutachterausschuss für Immobilienwerte für den Bereich der Stadt Frankfurt am Main in seinem aktuellen Halbjahresbericht.

„In früheren Jahren stieg zum Jahresende der Umsatz primär bedingt durch die Möglichkeit der Abschreibung“, sagt Bürgermeister Olaf Cunitz. „Dieser Kaufgrund wird derzeit überlagert vom Anlagedruck nach sicheren Anlageformen. Und dafür eignet sich Frankfurt nach Einschätzung der Marktteilnehmer sehr gut – Frankfurt ist gefragt.“

Nachdem Wohnbaugrundstücke seltener dem Markt zur Verfügung stehen, wird dem Nachfragedruck unter anderem durch Wohnhochhäuser und die Umnutzung von gewerblichen oder untergenutzten Bauflächen Rechnung getragen. „Insbesondere durch den Abriss von gewerblichen Bestandsgebäuden, aber auch durch Begründungen von Erbbaurechten und der Schaffung beziehungsweise Änderung von Planungsrecht konnten neue Wohnbauflächen dem Markt zugeführt werden“, erläutert Cunitz. Da aber in den nächsten Jahren rund 1.000 Wohneinheiten im Teilmarkt der Wohnhochhäuser angeboten werden, bleibt abzuwarten, ob sich die Erwartungen der Investoren an die Verkaufserlöse erfüllen. Dabei ist auch zu berücksichtigen, dass hochwertige Wohnhochhäuser bisher in Frankfurt keine marktübliche, etablierte Wohnform sind.

Die Analyse des Gutachterausschusses zeigt, dass die wenigen neuen Eigentumswohnungen, die im Nordend und Ostend beziehungsweise Westend verkauft wurden, durchschnittlich Kaufpreise von 7.600 beziehungsweise 5.700 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche erzielten. Die preiswertesten Eigentumswohnungen wurden in Oberrad und Fechenheim im Mittel mit 3.300 beziehungsweise 3.100 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche veräußert. Mit jeweils circa 150 Wohneinheiten wurden die meisten neuen Eigentumswohnungen im Europaviertel, in Sachsenhausen und im Gallus vermarktet. Die Verkaufszahlen stiegen bei Neubauwohnungen um etwa 30 Prozent, bei neueren Bestandswohnungen verdoppelten sich in etwa die Verkaufszahlen.

Im Eigenheimmarkt haben sich weder die Anzahl der verkauften Objekte noch der Geldumsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum verändert. Je nach Baujahr sind durchschnittlich für ein Reihenmittelhaus zwischen 240.000 und 540.000 Euro zu verausgaben. Bei den Neubauten fällt auf, dass zunehmend die Baugrundstücke nicht mit Standardreihenhäusern bebaut werden, sondern sich die Investition in anspruchsvollere Doppelhäuser und freistehende Einfamilienhäuser als lukrativer erweist.

Neben dem boomenden Wohnungsmarkt wird auch der Frankfurter Gewerbesektor als gute Kapitalanlage beurteilt. So wird der Bau von Hotels oder der Kauf von Bürogebäuden als lohnendes Investment angesehen.

Der ausführliche Bericht findet sich im Internet unter www.gutachterausschuss.frankfurt.de.