Mainz – Prof. Dr. Florian Ringel ist seit dem 1. Oktober 2017 neuer Inhaber der W3-Professur für Neurochirurgie an der Universitätsmedizin Mainz. Der klinische Schwerpunkt des 46-jährigen Neurochirurgen liegt insbesondere in der neurochirurgischen Onkologie. Dieser gilt auch sein zentrales Forschungsinteresse. Weitere sehr wichtige Behandlungs- und Forschungsbereiche seines Wirkens sind die vaskuläre Neurochirurgie sowie die komplexe Wirbelsäulenchirurgie. Insbesondere möchte Professor Ringel mehr Patienten im Rahmen von klinischen Studien behandeln, damit diese Zugang zu besonders innovativen Behandlungsmethoden bekommen. Professor Ringel hatte die Neurochirurgische Klinik seit Januar 2016 kommissarisch geleitet.
Der Vorstandsvorsitzende und Medizinische Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, Univ.-Prof. Dr. Norbert Pfeiffer freut sich über die erfolgreiche Berufung Ringels und ist überzeugt: „Er wird die Neurochirurgische Klinik und Poliklinik sowohl in der Krankenversorgung als auch in Forschung und Lehre erfolgreich weiterentwickeln. Professor Ringel kann eine umfangreiche Expertise in vielen Spezialgebieten der Neurochirurgie vorweisen. Zudem ist er auch wissenschaftlich sehr aktiv und hat Erfahrung in der Durchführung und Betreuung großer multizentrischer Studien.“
Ein wesentlicher Schwerpunkt der klinischen Tätigkeit von Professor Ringel ist die neurochirurgische Onkologie, hier insbesondere die chirurgische Behandlung hirneigener Tumoren unter Einbindung aller modernen Verfahren der präoperativen Bildgebung. Einen weiteren Schwerpunkt stellt die vaskuläre Neurochirurgie dar – zu der etwa die hochkomplexe Behandlung von Aneurysmen zählt. Ein dritter Schwerpunkt schließlich besteht in der komplexen Wirbelsäulenchirurgie der gesamten Wirbelsäule. Hier ist eine intensive interdisziplinäre Zusammenarbeit über Fächergrenzen hinweg von besonderer Bedeutung – weshalb Professor Ringel mit den Kollegen der Orthopädie und der Unfallchirurgie kürzlich das „Universitäre Centrum für Wirbelsäulenerkrankungen und -verletzungen Mainz“ gegründet hat.
„Ich freue mich sehr, die Arbeit an der Spitze der Neurochirurgischen Klinik nun fortsetzen zu können“, betont Professor Ringel. „Im Bereich der Krankenversorgung ist unser Ziel beispielsweise die Patientensicherheit weiter zu erhöhen, indem wir vermehrt prä- und intraoperative Techniken einsetzen, um die neurologisch relevanten Funktionen besser lokalisieren und überwachen zu können. Zudem möchte ich die Neuroonkologie, die vaskuläre Neurochirurgie und die Wirbelsäulenchirurgie noch stärker im Behandlungsangebot der Klinik verankern und den Anteil an schonenden minimal-invasiven Eingriffen erhöhen. Im Bereich der Forschung liegt mir die Neuroonkologie und hier insbesondere der Funktionserhalt nach Tumorresektionen am Herzen. Auch die Inhalte und Art meiner Lehrtätigkeit werde ich zeitgemäß gestalten und unter anderem web-basierte Ausbildungsinhalte in das Curriculum integrieren.“ Grundsätzlich möchte Professor Ringel die Kooperationen mit umliegenden Kliniken ausweiten und in der Forschung den Fokus verstärkt auf die Translation – die schnelle Übertragung neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Patientenversorgung – legen.
Der Wissenschaftliche Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, Univ.-Prof. Dr. Ulrich Förstermann, sieht deshalb in der erfolgreichen Berufung auf die W3-Professur für Neurochirurgie ein sehr positives Signal für Forschung und Lehre: „Professor Ringel steht exemplarisch für die moderne Medizin: ein hochkompetenter Spezialist in seiner Disziplin, dessen Denken und Handeln von den Prinzipien der Interdisziplinarität und der Translation gekennzeichnet sind. Für den medizinischen Nachwuchs hat er somit Vorbildfunktion.“
Das Leistungsangebot der Neurochirurgischen Klinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Mainz umfasst das gesamte Spektrum der Neurochirurgie – inklusive der pädiatrischen Neurochirurgie. Erkrankungen des Gehirns, der Wirbelsäule und von peripheren Nerven behandeln die Neurochirurgen operativ mit Hilfe modernster Techniken.
Zur Person:
Prof. Dr. Florian Ringel schloss 1998 sein Studium der Humanmedizin an der Ludwig-Maximilians-Universität München ab, promovierte im Jahr 2004 und legte 2009 erfolgreich seine Habilitation vor. Von 2006 bis 2015 war Univ.-Prof. Dr. Florian Ringel am Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität (TU) München tätig, zuletzt als Leitender Oberarzt und Stellvertretender Klinikdirektor der Neurochirurgischen Klinik. Anfang 2016 wechselte er von dort als kommissarischer Direktor der Neurochirurgischen Klinik und Poliklinik der Universitätsmedizin Mainz nach Mainz. Der 46-Jährige gebürtige Münchener ist Mitglied in verschiedenen wissenschaftlichen und standespolitischen Gesellschaften, wie beispielsweise der European Association of Neurosurgical Societies (EANS) und der Neuroonkologischen Arbeitsgemeinschaft (NOA) der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG).