Karlsruhe – Die KIT SC GEQUOS sind mit einer Heimniederlage ins Jahr 2018 gestartet. Nach einer über weite Strecken ausgeglichenen Partie unterlagen die Karlsruher den Bayer Giants Leverkusen mit 85:94 (43:44). Die GEQUOS zeigten viele gute Ansätze in der Offensive, bekamen aber ihren Gegner defensiv zu keiner Zeit in den Griff. Mit fortschreitender Spieldauer war den Gästen das wachsende Selbstvertrauen anzumerken – sie trafen auch einige schwierige, gut verteidigte Würfe. „Dennoch: Wenn man über 90 Punkte zulässt, gewinnt man keine Spiele. Das ist schade, weil wir offensiv wirklich vieles richtig gemacht haben“, sagt GEQUOS-Headcoach Jaivon Harris.
Los ging’s für die Karlsruher mit einer veränderten Startformation. Für Guard Benjamin Kaufhold, der in den vergangenen zwei Wochen nur ein Training absolvieren konnte, rückte Marcel Davis in die Startformation. Zudem muss Harris länger auf den verletzten Forward Sven Saddedine verzichten.
Auf dem Feld waren beide Teams offensiv von Beginn an präsent. Die GEQUOS führten nach Dreiern von Luka Drezga und Aaron Schmitz sowie einem Korbleger des Ex-Leverkuseners Florian Rothenberg schnell mit 8:4. Auch die Gäste spielten munter mit und glichen durch Dreier von Bruce Beckford Jr und Alexander Blessig auf 10:10 aus (4.). Die GEQUOS brachten viel Energie aufs Feld – nur einige Ballverluste verhinderten in dieser Phase, dass sie sich absetzen konnten. Nach gut fünf Minuten steuerte Neuzugang Davorin Kuntic seine ersten Punkte bei – mit einem Distanzwurf zum 16:13. Bis zum Ende des ersten Viertels blieben die GEQUOS leicht in Front. Mit 24:21 ging es in die Pause.
Im zweiten Viertel wurde es auf beiden Seiten ein wenig hektischer. Vor allem die GEQUOS attackierten den Korb und ließen sich oft nur durch Fouls stoppen. Leverkusen machte in dieser Phase deutlich, dass sich die Karlsruher jeden Punkt hart erarbeiten müssen. Im gesamten zweiten Abschnitt gelang den GEQUOS kein einziger Feldkorb aus dem Zweierbereich, dafür sammelten sie zehn Zähler an der Freiwurflinie und trafen drei Mal aus der Distanz. Über weite Strecken verteidigten sie so ihre knappe Führung. Erst in der Schlussphase sorgte Leverkusens Winter-Neuzugang Ron Mvouika mit zwei Korblegern für den knappen 44:43-Vorsprung der Gäste zur Halbzeit. Ärgerlicher als der knappe Rückstand war für die GEQUOS allerdings die Foulbelastung: Mit Rothenberg und Nils Maisel hatten zwei aufopferungsvoll kämpfende Power Forwards bereits drei Fouls auf dem Konto.
Genau diese Foulbelastung der Big Men versuchte Leverkusen direkt zu Beginn des dritten Viertels auszunutzen und suchte immer wieder den Abschluss am Brett. Angeführt vom in dieser Phase extrem präsenten Donovan Jack punktete Leverkusen in sieben Angriffen in Folge und baute seine Führung auf 58:51 aus. Die GEQUOS ließen sich aber nicht abschütteln, suchten immer wieder aggressiv den Weg zum Korb und zogen Fouls. Doch gerade als sie nach zwei Freiwürfen von Drezga und einem Sprungwurf von Kuntic wieder auf zwei Zähler dran waren, traf Mvouika einen wichtigen Dreier zum 68:63 für die Gäste (28.). Er startete damit einen kleinen Run, durch den die Giants ihre Führung auf 73:63 ausbauten.
Das Schlussviertel begann für die GEQUOS gut: Durch ein Dreipunktspiel von Jeremy Black und einen Korbleger von Davis verkürzten sie den Rückstand auf vier Zähler. Doch erneut hatte Leverkusen die Antwort aus der Distanz, dieses Mal durch Tim Schönborn. Die Gäste stellten in dieser Phase ihre Verteidigung um und machten den GEQUOS den Zug zum Korb schwerer. Die Hausherren erspielten sich dafür einige freie Würfe aus der Distanz – hatten allerdings deutlich weniger Erfolg im Abschluss als noch in der ersten Halbzeit. Davis brachte die Karlsruher Mitte des Viertels nochmal auf 74:78 heran – doch diesmal übernahm Marvin Heckel für die Giants Verantwortung und traf zwei Feldwürfe in Folge. Allem Kampfgeist zum Trotz: Vor allem defensiv fanden die GEQUOS auch in der Schlussphase kein funktionierendes Konzept und mussten sich so mit 85:94 geschlagen geben.
„Unser Problem lässt sich heute deutlich aus der Statistik ablesen. Wir haben zuhause 94 Punkte zugelassen, Leverkusen hat 54 Prozent seiner Würfe getroffen. So können wir nicht gewinnen“, sagt Harris. „Außerdem müssen wir erst lernen, wie wir unseren Neuzugang Davorin Kuntic am effektivsten in die Rotation einbauen, das braucht ein wenig Zeit. Trotzdem haben wir schon vieles richtig gemacht, auf dem wir aufbauen können.“
Eine Trainingswoche haben Harris und sein Team nun Zeit, um die entsprechenden Knöpfe zu finden. Am kommenden Sonntag erwarten die GEQUOS den Tabellenvorletzten Würzburg zum vor allem im Hinblick auf die Playdowns extrem wichtigen Kellerduell.
Punkte GEQUOS: Drezga 20 / 6 As, Schmitz 14, Black 14, Kuntic 10, Davis 8, Maisel 6, Prahst 6, Rothenberg 4 / 9 Reb, Kaufhold 3