Worms – Die Mitarbeiter stehen gespannt um das neue Fahrzeug herum. Zwei Wochen steht ihnen der E-Transporter zum Ausprobieren zur Verfügung. 14 Tage, um die Zukunft der Mobilität auf Herz und Nieren zu testen.
Das clewrmobility-Center der EWR AG bietet den Verleih von E-Fahrzeugen aller Art an. Der Entsorgungs- und Baubetrieb (ebwo) nutzte jetzt das einmalige Angebot. „Hintergrund ist, dass viele unserer Dieselfahrzeuge mit ihrem neuen Abgasmanagement für unsere Kurzstrecken in der Praxis nicht mehr tauglich sind“, betont der technische Werkleiter des ebwo Hans-Dieter Gugumus. „E-Mobilität ist eine Zukunftsoption im PKW und Transportersegment. Deshalb schauen wir, wie wir langsam darauf umsteigen.“
Kleinstes Modell des Streetscooters im Test
Die Streetscooter GmbH ist ein Tochterunternehmen der Deutschen Post DHL Group. Das an den ebwo übergebene Modell „Work“ ist die kleinste Version: Höchstgeschwindigkeit: 85 km/h, Gesamtzuladung: 740 kg, Reichweite: zwischen 118 km und 80 km (je nach Nutzung), Batterie: 20 kWh Li-Ion, Neupreis zirka 35.000 Euro.
Damit ist der Anschaffungspreis höher als ein vergleichbares Dieselfahrzeug, aber der Energiepreis liegt bei rund 50 Prozent des Spritpreises und die verschleißarmen Bauteile verursachen geringe Betriebskosten.
Jeder Streetscooter ist im Aufbau individuell konfigurierbar. Das Model „Work“ verfügt über einen einfachen Kastenaufbau mit je einer Schiebetür zu jeder der beiden Seiten und einer Heckklappe hinten. Der Innenraum ist ohne störende Elemente komplett glatt.
„Für uns ist die Praxiserfahrung der städtischen Mitarbeiter immens wichtig“, erklärt EWR-Vorstand Günter Reichart. „Wir setzen auf E-Mobilität. Aber sie hat nur dann eine Zukunft, wenn sich die Fahrzeuge auch wirklich im Alltag bewähren. Wir befinden uns am Anfang einer neuen Ära. Der PKW mit Verbrennungsmotor hat über 100 Jahre Entwicklungszeit hinter sich. So lange wird das E-Fahrzeug nicht brauchen, aber es gibt eine Übergangszeit und die ist jetzt.“
Vielseitig einsetzbar
Der Streetscooter soll beim ebwo von den Gewerken Grüntechnik, Straßenbau, Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, dem Elektro- sowie Schreinergewerk, der Straßenreinigung und dem Team „Sauberes Worms“ getestet werden. Die tägliche Strecke der Mitarbeiter beträgt meist deutlich weniger als 50 Kilometer pro Arbeitstag im Stadtgebiet.
Bürgermeister Hans-Joachim Kosubek skizziert eine Vision: „Hier werden jährlich mehrere Fahrzeuge im Fuhrpark ausgewechselt. Wenn jetzt mit dem Testfahrzeug alles gut funktioniert, werden sie hoffentlich von E-Fahrzeugen ersetzt.“
In zwei Wochen werden sich EWR und ebwo zusammensetzen, um sich intensiv über die Erfahrungen auszutauschen.
Weitere Informationen finden Sie unter:
www.ewr.de/clewrmobility-center