Bingen – Es ist immer wieder ein schönes Bild, wenn sich das vom Gartenamt frühlingshaft geschmückte Rheintal-Kongress-Zentrum mit gut gelaunten, erwartungsfrohen Menschen füllt und überall gute Wünsche ausgesprochen werden – dann ist der Neujahrsempfang der Stadt Bingen.
Traditionell gibt Oberbürgermeister Thomas Feser nach seiner Begrüßung einen Rückblick und eine Vorschau auf die Geschehnisse in der Stadt. Mit den Worten
„Blicken Sie mit mir noch einmal zurück in das Binger Fotoalbum 2017 – und Sie geben mir Recht, dass hier viel Potential steckt, das uns auch Zuversicht geben kann“,
ließ er 2017 auch optisch noch einmal Revue passieren.
Stolze Jahrestage wie das 125-jährige Bestehen der Feuerwehren in Kempten und Gaulsheim, das 50-jährige Bestehen des Freundschaftskreises Venareyles Laumes oder 20 Jahre Literaturschiff und 40 Jahre Rhein in Flammen wurden ebenso gefeiert wie die Einweihungen des Büdesheimer Ententeichs, des alten Rathauses, der integrativen Kindertagesstätte, des Rheinromantik-Zimmers im Burgturm und des Löhrturms. Die Skulpturentriennale, die dank der Gerda und Kuno Pieroth-Stiftung stattfand, konnte einen Besucherrekord verzeichnen und die Gernsback-Ausstellung im Historischen Museum am Strom war ebenfalls äußerst erfolgreich. Doch leider auch etwas Negatives gab zu vermelden – die angekündigte Schließung der Gaulsheimer Grundschule.
„Ich wiederhole hier gerne, was ich im Stadtrat sagte: Ich mache mich für diese Schule stark. Notfalls werden alle Rechtsmittel genutzt. Ich setze darauf, dass man sich in Mainz der Argumentation nicht verschließen wird – und hoffe, dass man in Gaulsheim bald die Zukunft feiern kann“,
so Feser in seinen Ausführungen.
Auch 2018 wird in Bingen wieder einiges weiter voran gehen, wie das Stadtoberhaupt erläuterte: So werden bereits in diesem Monat die Abbrucharbeiten für den Neubau der Stadtbibliothek starten, die Grundschule am Entenbach wird saniert und umgebaut, der Investor Jan Bolland wird den Bauantrag für das neue Hotel „Papa Rhein“ einreichen, die Pläne für die kreuzungsfreie Anbindung des Rhein-Nahe-Ecks konkretisieren sich, die großen Straßenbaumaßnahmen in der Innenstadt und in Büdesheim näheren sich ihrem Ende. Das zehnjährige Jubiläum der Landesgartenschau (LGS) wird gefeiert und die Parkanlagen werden „aufblühen“, bis das Lichterspektakel „Binger herzlichT“ im Oktober die Geburtsfeierlichkeiten beschließt. Auch Worte des Dankes gehören traditionell zum Binger Neujahrsempfang und so lobte Feser das große Engagement der vielen Ehrenamtler.
„Es ist großartig, dass es Sie gibt, Menschen, die sich ehrenamtlich für andere hier einbringen. In Wohlfahrtsverbänden, Sport- und Musikvereinen, Freundes-und Initiativkreisen, den Feuerwehren und und und. Ihr Engagement ist ebenso vielfältig wie unsere Gesellschaft. Sie machen unsere Stadt lebenswert. Sie sorgen dafür, dass wir uns in unserer Heimat auch ,heimisch‘ fühlen. Sie tun das, ohne eine Gegenleistung zu erwarten.“
Gemeinsame Erinnerungen an die LGS tauschte Feser mit Thomas Haag aus, dem damaligen Redaktionsleiter der Allgemeinen Zeitung. Kleine Anekdoten von 2008, aber auch die Entwicklung des Geländes standen im Mittelpunkt des kurzweiligen Gesprächs.
Zum musikalischen Gelingen des Abends trugen die „Teacher Jazz Factory“ (unter Leitung von Dietmar Göring), der Projektchor „Chorwurm“ und Claudia Beck bei, die mit der Gartenschau-Hymne „Bingen – du Garten der Träume“ den künstlerischen Bogen zur LGS spannte. Auch die Foto-Ausstellung, die teilweise von der Binger Photogesellschaft unterstützt wurde, und die Vergleiche der „Vor-Landesgartenschau-Zeit“ mit dem heutigen Status Quo zeigt, trug hierzu maßgeblich bei. Diese Ausstellung „wandert“ nun weiter und wird bis Februar im Foyer des Heilig-Geist-Hospitals zu sehen sein. Spontan und außerhalb des Protokolls sangen zum Ende des offiziellen Teils Menna Mulugeta und der „Chorwurm“ noch den „Bingen Song“.
Abschließend hatten die Gäste, darunter Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Lehre, Kirche, Vereinen und Verbänden sowie die Ehrenbürger, bei einem Glas Wein noch Gelegenheit zur regen Kommunikation und zum Besuch der aufgebauten Informationsstände der Binger Tourist-Information, der Landesgartenschau Bad Schwalbach und der geplanten BUGA 2031im Welterbe-Mittelrheintal. Für die reibungslose Bewirtung und die Garderobe sorgte in bewährter Weise das Team der Stadtverwaltung.