Mainz – Der angeborene Grüne Star (oder im Fachjargon das kongenitale Glaukom) führt aufgrund des zu hohen Augeninnendruckes unbehandelt zur Erblindung. Es kommt dabei zu einem übermäßigen Wachstum des Auges durch den hohen Druck und damit zu einer Zerstörung der Nervenfasern des Sehnervens.
Die Diagnostik bei Babies und Kleinkindern besteht unter anderem in der Augeninnendruckmessung. Mit einem besonderen Tonometer lässt sich der Augeninnendruck ohne vorherige Gabe von Augentropfen schmerzfrei messen. Deshalb eignet es sich besonders für Babys. Das Ehepaar Irmhild und Dr. Ottwilm Ottweiler hat jetzt dem Deutschen Kinder-Glaukomzentrum Mainz an der Augenklinik und Poliklinik ein solches Tonometer im Wert von rund 6.000 Euro gespendet.
„Das Besondere an diesem Tonometer ist, dass es sich einerseits besonders gut bei Kindern und Babys einsetzen lässt, da die Messung schmerzfrei ist und im Gegensatz zu herkömmlichen Verfahren ohne Augentropfen auskommt. Andererseits ermöglicht dieses medizinische Gerät eine Messung am liegenden Kind in Vollnarkose. Wir sind dem Ehepaar Ottweiler sehr dankbar für diese großzügige Spende“,
sagt die Leiterin des Deutschen Kinder-Glaukomzentrums Mainz, Univ.-Prof. Dr. Esther Hoffmann. Das neue Gerät soll vornehmlich im OP-Saal bei der Narkoseuntersuchung zum Einsatz kommen. Des Weiteren ist denkbar, das Tonometer aufgrund seiner kompakten Form auch unterwegs im konsiliarärztlichen Dienst zu verwenden.
„Das Kinder-Glaukomzentrum Mainz ist eine wichtige Anlaufstelle für Familien, deren Kinder von einer Glaukom-Erkrankung betroffen sind. Gerade für diese Kinder leistet es eine wertvolle Arbeit, die wir unterstützen möchten, da uns das Wohl der Kinder und im Speziellen deren Augenlicht am Herzen liegt“,
sagt Dr. Ottwilm Ottweiler. Seine Frau, Irmhild Ottweiler, ergänzt:
„Seit meiner Kindheit habe ich unter sehr starker Kurzsichtigkeit gelitten und weiß deshalb, was mangelnde Sehfähigkeit für Kinder bedeutet. Ich bewundere den medizinischen Fortschritt in der Augenheilkunde. Kürzlich hatte ich selbst eine komplizierte Augenoperation. Mit dem Tonometer möchte ich meinen Dank ausdrücken und freue mich, dass mit diesem Gerät Kindern geholfen wird.“