Frankfurt am Main – Das Frankfurter Dommuseum erstrahlt in neuem Licht: Dreißig Jahre nach der Gründung des Museums wurde der historische Kreuzgang in den vergangenen Monaten von Einbauten, die im Lauf der Jahre entstanden waren, befreit, Fußboden und Wände wurden behutsam renoviert. Die Vitrinen wurden erneuert und der Raum erhielt eine neue Beleuchtung, die den empfindlichen Exponaten gerecht wird und bei Wechselausstellungen gute Dienste leisten kann. Am Dienstag, 16. Januar, um 18.30 Uhr wird das Dommuseum nach der sechsmonatigen Schließung feierlich wiedereröffnet.
Das Dommuseum ist zwar klein, bespielt aber einen historisch hoch bedeutsamen Ort: Im Frankfurter Dom wurden seit dem Mittelalter die künftigen Kaiser des Heiligen Römischen Reiches gewählt und seit dem 16. Jahrhundert auch gekrönt. Entsprechend kostbar war die Ausstattung der Kirche. Mittelalterliche und barocke Messgewänder und Goldschmiedekunst von höchster Qualität aus den drei Frankfurter Stiftskirchen, St. Bartholomäus, St. Leonhard und Liebfrauen, werden im Dommuseum präsentiert und erstrahlen nun in neuem Glanz.
Dass die Geschichte des Ortes bis in früheste Zeiten zurückreicht, hat 1992 der Fund eines reich ausgestatteten frühmittelalterlichen Kindergrabes im Dom gezeigt. Der in den vergangenen Jahrzehnten intensiv beforschte Fund hat neuerdings einige Geheimnisse preisgegeben: Das bi-rituelle Grab birgt nicht nur die Körperbestattung eines fränkischen adeligen Mädchens. Ein weiteres Kind wurde gemeinsam mit dem Mädchen als Brandbestattung auf einem Bärenfell beigesetzt. Auch die Präsentation des Kindergrabes wurde jetzt erneuert.
Der Herausforderung, in dem historischen Ambiente des Kreuzgangs ein modernes Museum einzurichten, stellte sich das Künstler- und Architektenduo Sound of Silence: Petra Eichler und Susanne Kessler. Sie konzipierten Vitrinen und Ausstellungsmöbel so dezent, dass die Exponate mit ihrer besonderen Ausstrahlung in dem feierlichen Raum bestens zur Geltung kommen.