Wiesbaden – Im Jahr 2016 nahm nach ersten Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) die Gesamtbevölkerung Deutschlands im Vergleich zum Vorjahr um 346.000 Personen (+ 0,4 %) zu und lag am Jahresende bei 82,5 Millionen. 2015 hatte es einen deutlich höheren Anstieg um 978.000 Personen (+ 1,2 %) gegeben.
Hauptursache für den Zuwachs der Bevölkerungszahl war 2016 – wie in den Vorjahren – die Zuwanderung mit einem Überschuss von 498.000 Personen (2015: + 1.139.000 Personen). Gleichzeitig hat es 2016 ein Geburtendefizit gegeben, weil mehr Personen gestorben sind als geboren wurden. Es fiel mit 118.000 jedoch niedriger aus als 2015 (– 188.000).
Ende 2016 lebten 9,2 Millionen ausländische Staatsbürgerinnen und -bürger in Deutschland (+ 6,6 % gegenüber dem Vorjahr) sowie 73,3 Millionen Deutsche (– 0,3 % gegenüber dem Vorjahr). Der Ausländeranteil erhöhte sich von 10,5 % im Jahr 2015 auf 11,2 % im Jahr 2016.
Bis zum Jahresende 2017 ist die Bevölkerung Deutschlands voraussichtlich weiter auf mindestens 82,8 Millionen Menschen angestiegen. Wie durchgängig seit 2011 ist auch nach dieser Schätzung für 2017 damit zu rechnen, dass der erwartete Wanderungsüberschuss das erwartete Geburtendefizit mehr als ausgleichen wird.
Für 2017 wird ein Wanderungssaldo gegenüber dem Ausland von mindestens + 450.000 Personen geschätzt. Das Geburtendefizit für 2017 fällt mit etwa 150.000 bis 190.000 voraussichtlich höher aus als 2016. 2017 hat es im Vergleich zu 2016 ungefähr gleich viele Geburten (770.000 bis 810.000 gegenüber etwa 790.000 im Jahr 2016) gegeben, aber deutlich mehr Sterbefälle (940.000 bis 980.000 gegenüber etwa 910.000).
Methodische Hinweise:
Die Entwicklung der Bevölkerung im Berichtsjahr ergibt sich zum einen aus den Zu- und Fortzügen, zum anderen aus den Geburten und Sterbefällen. Zudem fließen Korrekturen in die Berechnung ein, wenn Kommunen beispielsweise von Meldebehörden übermittelte Wanderungsfälle rückgängig machen.
Die Ergebnisse des Bevölkerungsstandes 2016 sind aufgrund methodischer Änderungen bei den Wanderungsstatistiken, technischer Weiterentwicklungen der Datenlieferungen aus dem Meldewesen sowie der Umstellung auf ein neues statistisches Aufbereitungsverfahren nur bedingt mit den Vorjahreswerten vergleichbar.
Einschränkungen bei der Genauigkeit der Ergebnisse können aus der erhöhten Zuwanderung und den dadurch bedingten Problemen bei der melderechtlichen Erfassung Schutzsuchender resultieren.
Ausführliche Hinweise finden Sie unter den Erläuterungen zur Statistik der Bevölkerungsfortschreibung.
Wegen der Umstellung auf ein neues Aufbereitungsverfahren liegen für 2017 weniger als die regulär für die Schätzung verwendeten Angaben vor. Deshalb ist die Schätzung unsicherer als üblich.