Mainz – Die Landeshauptstadt Mainz findet sich seit längerer Zeit auf der Rangliste der deutschen Städte mit den teuersten Mietpreisen wieder.
Hinter Städten wie München, Stuttgart oder Frankfurt am Main rangiert auch Mainz derzeit auf einem der Spitzenplätze. In der Universitätsstadt Mainz nehmen die Einwohnerschaft und damit auch der Bedarf an Wohnraum kontinuierlich zu. Bezahlbares und lebenswertes Wohnen in einem guten und nachbarschaftlichen Umfeld gehört auch in Mainz zu den Grundbedürfnissen aller Menschen. Gute und gesunde Wohnverhältnisse sind eine wesentliche Voraussetzung für sozialen Frieden und gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Vor diesem Hintergrund hat der Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling regionale und überregionale Akteure der Wohnungsbauunternehmen, das Land, stadtnahe Unternehmen sowie Wohnungseigentümervereine und Mieterschutzvereine eingeladen, gemeinsam mit der Landeshauptstadt Mainz ein Bündnis für das Wohnen ins Leben zu rufen. „Die Schwarmstadt Mainz benötigt deutlich mehr – insbesondere bezahlbaren – Wohnraum und damit vor allem große Anstrengungen im Wohnungsneubau, aber auch eine Intensivierung des geförderten Wohnungsbaus“, erläutert der Oberbürgermeister. Bis zum Jahr 2020 sollen in Mainz 6.500 neue Wohnungen errichtet werden.
Das Bündnis soll hierzu auf regionaler Ebene die Initiative des Bundesbauministeriums vom Februar 2015 unter dem Titel „Memorandum zum Bündnis für bezahlbares Wohnen und Bauen“ aufnehmen und im Raum Mainz in konkretes Handeln umsetzen. Durch die Einführung einer partnerschaftlichen Baulandbereitstellung hat die Landeshauptstadt Mainz die Voraussetzung geschaffen, mittels einer flexiblen Quotierung den Neubau von gefördertem Wohnraum in Neubaugebieten sicherzustellen.
Dabei soll eine dem Einzelfall angepasste Mischung an Eigentums-, Miet- und geförderten Wohnungen entstehen. Gemeinsames Ziel im Bündnis ist eine adäquate soziale Durchmischung der künftigen Bevölkerung in allen Neubaugebieten. Weiteres gemeinsames Ziel ist eine nachhaltige Modernisierung. Wohnungsbestände sollen energetisch saniert werden, um so den Energieverbrauch zu senken. Diese Sanierung soll für die Mieterinnen und Mieter sozialverträglich umgesetzt werden. Die Unterstützung des Mehrgenerationenwohnen steht ebenfalls auf der Agenda des Bündnisses. Gleichzeitig ist es aus dessen Sicht notwendig, neben Wohnraum für Studierende, Singles, Alleinerziehende und junge Familien mehr altersgerechten und barrierefreien Wohnraum zu schaffen.
Auch die Investitionen in den klimafreundlichen Neu- und Umbau von Wohnungen sollen intensiviert werden. Schließlich bekennen sich die Bündnispartner zu dem Ziel, die Fassaden denkmalgeschützter Häuser im Zusammenhang mit der notwendigen energetischen Modernisierung von Altbauten zu erhalten.
Erstunterzeichner einer gemeinsamen Vereinbarung sind neben der Landeshauptstadt Mainz die Epple Holding GmbH, die Grundstücksverwaltungsgesellschaft der Stadt Mainz mbH, die Handwerkskammer Rheinhessen, die Industrie- und Handelskammer für Rheinhessen, das auch für Bauen und Wohnen zuständige Ministerium der Finanzen des Landes Rheinland-Pfalz, die Mainzer Aufbaugesellschaft mbH, der Mieterschutzverein e.V., die Stadtwerke Mainz AG, die Wohnbau Mainz GmbH, SOKA-Bau sowie der AStA der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Weitere Institutionen haben Ihre Beteiligung in Aussicht gestellt. Die neue „Leitstelle Wohnen“ im Büro des Oberbürgermeisters wird das Bündnis begleiten und einen regelmäßigen Austausch organisieren.